Im Dienst des Evangeliums

Weihbischof Dieser weiht Peter Zillgen und Johannes Kerwer zu Diakonen

zillgen_01_51_14Trier. Es sei ein besonderer Tag der Freude, an dem zwei junge Männer sich in den Dienst des Evangeliums stellen: So hat Weihbischof Dr. Helmut Dieser am 13. Dezember die Menschen im vollbesetzten Trierer Dom zur Diakonenweihe von Peter Zillgen und Johannes Kerwer begrüßt.Vor allem Gläubige aus den Heimat- und Einsatzorten waren angereist, um die Weihe mitzufeiern. In seiner Predigt zitierte Weihbischof Dieser Goethes Doktor Faustus mit dessen unverbindlichen Antwort auf die Frage nach seiner Haltung zur Religion. „Gefühl ist alles, Namen sind Schall und Rauch“, antworte Faust der Margarethe und lege sich damit nicht konkret fest. „Die Heilige Schrift schlägt da ganz andere Töne an“, führte Dieser aus und nannte die in Lesung und Evangelium erwähnten Propheten Elija, Johannes den Täufer und den versuchenden Teufel. „Wem neigen wir mehr zu? Dem Schwanken des Faust oder der Eindeutigkeit Gottes?“, fragte der Weihbischof. An Gott führe kein Weg vorbei. Und doch müsse er von jeder Generation neu entdeckt und verkündet werden.

Das sei in heutiger Zeit schwer geworden, in der die ganze Bandbreite der Erscheinungen zwischen Kreuzabhängung und der Radikalisierung junger Männer zu beobachten sei. Mit ihrer Weihe würden sich der 27-jährige Gillenfelder Peter Zillgen und der 26-jährige Johannes Kerwer, gebürtig aus Merzig-Bietzen, für ein Leben als „Diener des Glaubens“ entscheiden. Sie stünden zu Gott und der Botschaft der Kirche, ohne Beweise für deren Existenz und Richtigkeit zu haben. Sie seien angewiesen darauf, dass Gott sich bemerkbar mache. Als Weihespruch haben die beiden angehenden Priester eine Passage aus dem Vater Unser gewählt: „Dein Reich komme“. Wer so bete, erläuterte Weihbischof Dieser, wisse darum, dass die Eindeutigkeit von Gott und nicht aus den Menschen komme. Gott müsse helfen, dass Menschen sich gegenseitig schätzen, gelten lassen und zueinander Brücken bauen. Er müsse zeigen, was gerecht ist.

Die ganze Wucht der Eindeutigkeit entfalte Gott in der Menschwerdung seines Sohnes und in seinem Leben bis zum Tod am Kreuz und der Auferstehung. „Weil Jesus das letzte Vertrauen in das Reich Gottes hatte, dürfen auch wir dieses Vertrauen wagen“, betonte Dieser und forderte die neuen Diakone auf, „sich dem Leben zu stellen, dem Leben der Menschen nah zu sein und das eigene Leben am Jawort Gottes festzumachen“. Peter Zillgen und Johannes Kerwer erklärten ihre Bereitschaft zum Dienst am Evangelium und an den Menschen, versprachen ein zölibatäres Leben und den Gehorsam, beteten liegend die Weihelitanei und legten das Diakonengewand an.

Als besonderes Zeichen ihres Dienstes legte Weihbischof Dieser den beiden Männern das Evangelienbuch in die Hände. Dieses Buch sei Zeichen für den Menschen Jesus, der „am Ende der Zeit als unser Ziel steht“.
Am Ende des Gottesdienstes dankte der Weihbischof besonders den vielen Messdienern, die aus Gillenfeld und Merzig sowie aus den Einsatzgemeinden der neuen Diakone gekommen waren. Kerwer wird sein Diakonatspraktikum in der Pfarreiengemeinschaft Koblenz-Innenstadt Dreifaltigkeit leisten, Zillgen in der Pfarreiengemeinschaft Saarbrücken St. Jakob. Voraussichtlich am 11. Juli 2015 wird Bischof Ackermann die beiden künftigen Diakonen zu Priestern weihen. Ω

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen