Denkmalpflegepreis der Handwerkskammer verliehen

Trier. Drei Hauseigentümer und zwei Handwerksunternehmen haben den Denkmalpflegepreis 2012/2013 der Handwerkskammer Trier (HWK) erhalten. Dr. Joachim Glatz, Landeskonservator Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, und Kammerpräsident Rudi Müller haben die Auszeichnungen übergeben. Der Denkmalpflegepreis ist mit insgesamt 3.000 Euro dotiert. In der Kategorie Hauseigentümer gingen jeweils 1.000 Euro an Gertrud Angermann aus Ralingen, Judy Pittmann aus Traben-Trarbach sowie an die Wohnungsbau Holz GmbH in Saarburg. Die Verdienste der Handwerksbetriebe von Schreinermeister Ludwig Fuxen aus Wolsfeld und der Werkstätten für Glasgestaltung Binsfeld aus Trier wurden mit einer Urkunde gewürdigt. Mit dem Denkmalpflegepreis zeichnet die Handwerkskammer Trier alle zwei Jahre Hauseigentümer und Handwerker aus, die sich in beispielhafter Weise um den Erhalt eines Kulturdenkmales verdient gemacht haben. Der Denkmalpflegepreis der HWK wurde in diesem Jahr zum 13. Mal vergeben.

Für die gelungene Gesamtrestaurierung des Stadthauses Saarstr. 26 in Trier aus dem Jahr 1903 hat die HWK Gertrud Angermann ausgezeichnet. Die aufwendige Außengestaltung und der reiche Innenausbau mit künstlerischem Deckenstuck, Terrazzo- und Holzfußböden sowie bleiverglasten Fenstern wurden sorgfältig restauriert und erhalten. Die neue erweiterte Nutzung durch fünf Wohneinheiten stehe in Einklang mit der historischen Substanz, so das Urteil der Jury. Judy Pittmann erhielt den Preis „für die behutsame und gelungene Gesamtrestaurierung“ der bedeutenden Villa des Weinhändlers Breucker des bekannten Jugendstilarchitekten Bruno Möhring aus den Glanzzeiten der Stadt Traben-Trarbach als Weinhandelszentrum Anfang des 20. Jahrhunderts, so die Jury. Die Villa, An der Mosel 7 in Traben-Tarbach, sei in ihrer ursprünglichen Erscheinung, auch unter Verwendung eigens nach Originalbefund gebrannter und glasierter Biberschwanzziegel als Gesamtkunstwerk, wiederhergestellt worden, hieß es.

Der Wohnungsbau Holz GmbH ist der Jury zufolge die Gesamtrestaurierung des in Saarburg Stadtbild prägenden klassizistischen Wohngebäudes Villa Rheinart, Am Fruchtmarkt 1, aus der Zeit um 1830 sowie 1890 gelungen. Das Gebäude wurde unter Berücksichtigung des Substanzerhaltes und der Bewahrung historischer Strukturen und der reichen Innenausstattung neuen Nutzungen durch eine Tagespflegeeinrichtung und Notariat zugeführt und sorgfältig instand gesetzt, so das Auswahlgremium.

In der Kategorie Handwerksbetriebe erhielt Schreinermeister Ludwig Fuxen für die gelungene Restaurierung von Innentüren, Treppen, Holzfußböden sowie der Herstellung von Fenstern und Türen nach historischem Vorbild in dem Breitgiebelhaus Hubertusstr. 7 in Wolsfeld eine Urkunde. Des Weiteren erhält er die Auszeichnung für die seit Jahrzehnten erbrachten herausragenden Leistungen in der handwerklichen Denkmalpflege. Die Werkstätten für Glasgestaltung Binsfeld in Trier nahmen eine Urkunde für die Restaurierung und Neugestaltung der Bleiverglasungen an Fenstern und Innentüren des Stadthauses in der Trierer Saarstr. 26 entgegen.

Die Region Trier ist reich an einzigartigen Kleinoden und historischen Bauwerken. Kammerpräsident Rudi Müller bezeichnete sie in seiner Festrede als „Zeitzeugen und wertvolle Kulturgüter, die das Erscheinungsbild eines Ortes und einer ganzen Region prägen. Sie machen Geschichte begreifbar, vermitteln ein Gefühl von Heimat und machen unsere Dörfer und Städte attraktiver. Wir alle müssen für den Erhalt dieser Kulturgüter eintreten.“
Um den Charakter solcher Bauten zu erhalten und sie dennoch für moderne Zwecke und Ansprüche nutzen zu können, seien individuelle Lösungen und Gespür für alte Bausubstanz gefragt, sagte Müller:  „Man braucht gute und sensible Handwerker, die mit viel Herzblut und Begeisterung an alte Bauwerke herangehen.“ In der Region sei schon viel in der Denkmalpflege erreicht worden, es gebe aber immer noch genug Handlungsbedarf.

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