Weniger Antibiotika bei Erkältungen verordnet

Mainz (dpa/lrs) – Ärzte in Rheinland-Pfalz haben einer Krankenkasse zufolge zuletzt immer weniger Antibiotika bei Erkältungskrankheiten verordnet. Das geht aus einer Auswertung der Techniker Krankenkasse hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Demnach wurden im Jahr 2021 knapp 16 Prozent der wegen Erkältungssymptomen krankgeschriebenen Versicherten mit einem Antibiotikum behandelt. Im Jahr davor lag dieser Anteil in Rheinland-Pfalz noch bei 18 Prozent, im Jahr 2014 sogar noch bei 39 Prozent. Herangezogen wurden die Daten von rund 250.000 Erwerbstätigen, die bei der Techniker Krankenkasse versichert sind.

Weil Antibiotika zu häufig und auch falsch eingesetzt wurden, entwickeln Krankheitserreger zunehmend Resistenzen. Das bedeutet, dass ein herkömmliches Antibiotikum dann nicht mehr gegen sie wirkt. Schätzungen zufolge gehen mehr als 30.000 Todesfälle in der EU jährlich auf antibiotikaresistente Bakterien zurück.

TK-Landesvertretungsleiter Jörn Simon freute sich über den Rückgang bei den Antibiotikaverordnungen in Rheinland-Pfalz, «da mit jeder Antibiotika-Therapie das Risiko steigt, eine Resistenz zu entwickeln. Und wenn Antibiotika nicht mehr wirken, kann das sehr ernste Konsequenzen für den Patienten haben.» Allerdings seien die Zahlen in Rheinland-Pfalz im bundesweiten Vergleich immer noch recht hoch. Nur im Saarland sei mit einem Anteil von 17,9 Prozent noch häufiger eine Antibiose als Behandlung bei Erkältungen gewählt worden. In Sachsen sei das dagegen nur in rund 8 Prozent der Fall gewesen.

 

 

 

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