Urpferdchen-Stute und Fohlen im Naturhistorischen Museum

Mainz (dpa/lrs) – 50 Zentimeter groß, ungefähr 44 Millionen Jahre alt und Zehen statt Hufe: Eine bedeutende Fundstätte für Urpferdchen ist das Eckfelder Maar in der südwestlichen Eifel. Unter den spektakulären Fossilien-Funden, die dort 1991 gemacht wurden, ist auch eine trächtige Stute. Paläo-Künstler Ramon López hat daraus ein Urpferd mit Fohlen rekonstruiert. Das neue Exponat ist seit Mittwoch im Naturhistorischen Museum in Mainz zu bewundern.

Das Eckfelder Maar gehöre neben dem Unesco-Welterbe Grube Messel in Hessen und der Fossillagerstätte Geiseltal in Sachsen-Anhalt zu den drei bedeutendsten Eozän-Fossilienstätten in Deutschland, sagte Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD). Das Trockenmaar sei damals ein See gewesen, die Urpferdchen seien vermutlich hineingestürzt, vom Schlamm eingeschlossen und so Millionen von Jahren konserviert worden. Dabei sei aus dem Schlamm Ölschiefer geworden. Rund 30.000 Fossilien seien an der Fundstätte im Eckfelder Maar etwa 120 Kilometer von Mainz entfernt bereits entdeckt worden, darunter 20 Säugetierarten.

Die Rekonstruktion der Stute und des Fohlens reihe sich in die Evolution des Pferdes ein, die im Museum nachzuvollziehen ist, sagte die stellvertretende Museumsdirektorin Nicole Fischer. Zugleich werde damit die Ausstellung zur Erdgeschichte vervollständigt. Die Fossilienfunde ließen Erkenntnisse über das ganze Ökosystem im Eckfelder Maar zu, erläuterte Manuela Aiglstorfer vom Museum. Daraus entstand eine Video-Animation des damaligen Lebensraums.

 

 

 

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