Land will Wasserwirtschaft an Klimaschutzzielen ausrichten

Mainz (dpa/lrs) – Mit einem neuen Förderprogramm für kommunale Projekte will Rheinland-Pfalz Abwasserentsorgung und Trinkwasserschutz verstärkt an Klimaschutzzielen ausrichten. Dafür stelle das Land in den nächsten vier Jahren den «Riesenbatzen» von jeweils 100 bis 110 Millionen Euro zur Verfügung, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder (Grüne) am Donnerstag in Mainz.

Einen besonderen Klimaschutzbonus erhalten demzufolge sowohl Projekte für die regenerative Energieversorgung als auch zur Anpassung an den Klimawandel. Eder bezeichnete die neuen Förderrichtlinien, die am Donnerstag dem Umweltausschuss vorgestellt wurden, als «einen großen Beitrag zu klimaresilienter Wasserwirtschaft».

«Die großen Entwässerungsanlagen, die wir haben, sind heute schon Energieversorgungsanlagen», erklärte die Ministerin mit Blick auf die Nutzung von Klärgas in Trier und Mainz. Außerdem müsse sich die Wasserwirtschaft auf die Auswirkungen der Klimakrise einstellen: «Neben Starkregen-Ereignissen wird extreme Trockenheit immer wahrscheinlicher»

Zu den deswegen geförderten Projekten gehören die Sicherung des Grundwassers sowie Rückhaltesysteme wie die großflächige Einrichtung von Poldern, Mulden und Becken oder auch die kleinräumige Regenwasser-Rückhaltung vor dem Abfluss in die Kanalisation.

Im vergangenen Jahr wurden allerdings nur 50 bis 60 Millionen Euro an bereitgestellten Fördermitteln für die kommunale Wasserwirtschaft abgerufen. «Es gab einen Einbruch durch Corona und Lieferschwierigkeiten in der Bauwirtschaft», sagte der Fachreferent des Ministeriums für die Wasserwirtschaft, Winfried Schreiber. «Der Bedarf ist aber riesig»

Mehr Unterstützung und Beratung für die Kommunen sieht der geplante Kommunale Klimapakt vor. Vorgesehen seien Förderlotsen, die auch kleinere Kommunen durch den Förderdschungel mit Mitteln der Europäischen Union, des Bundes und des Landes führen sollten, sagte Eder.

 

 

 

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