Land startet Digitaloffensive für öffentliche Bibliotheken

Bei einem Treffen mit dem Beirat für das öffentliche Bibliothekswesen Rheinland-Pfalz tauschte sich Kulturstaatssekretär Denis Alt über die neuesten Entwicklungen des öffentlichen Bibliothekswesens aus. Im Zentrum der Themen stand die Digitalisierung und die Bedeutung der öffentlichen Bibliotheken als Partner für die Digitalstrategie des Landes.

„Die neuen digitalen Möglichkeiten bieten den Bibliotheken in unserem Land große Chancen noch mehr Menschen zu erreichen und sie an Kultur und Bildung teilhaben zu lassen. Wir als Landesregierung begleiten und unterstützen die Bibliotheken bei dieser großen Chance. Deshalb haben wir für das Förderprogramm ‚Digitaloffensive Öffentliche Bibliotheken Rheinland-Pfalz‘ im Jahr 2019 zusätzliche Mittel in Höhe von 350.000 Euro und für das Jahr 2020 in Höhe von 150.000 Euro zur Verfügung gestellt“, sagte Staatssekretär Alt. Die Sonderprogrammmittel werden bereitgestellt für Internet-Bibliothekskataloge (Web-OPACs) für kleine Bibliotheken, für die Installation von W-LAN, inklusive eines öffentlichen Internetzugangs in den öffentlichen Bibliotheken sowie für digitale Technik bei der Veranstaltungs- und Projektarbeit. Dazu soll das Konzept „Open Library“ (Bibliotheken, die zusätzliche Öffnungszeiten auch ohne Personal anbieten) unterstützt werden.

„Unser Förderprogramm ‚Digitaloffensive Öffentliche Bibliotheken Rheinland-Pfalz‘ erfährt eine große positive Resonanz im gesamten Bibliothekswesen. 130 Bibliotheken haben im Rahmen dessen eine Landesförderung beantragt. Davon befinden sich 103 Bibliotheken in kommunaler Trägerschaft, 27 in kirchlicher. Dank unserer Haushaltsaufstockung konnten wir 128 Anträge bewilligen. Das ist eine stolze Bilanz“, sagte der Staatssekretär. Insgesamt 128 rheinland-pfälzische Bibliotheken werden im Rahmen dieses Programms als Teil der „Digitaloffensive Öffentliche Bibliotheken Rheinland-Pfalz“ gefördert.

Dieses Förderprogramm ist nicht zuletzt als begleitende bzw. vorbereitende Maßnahme gedacht für ein geplantes landesweites Informations- und Lernportal für öffentliche Bibliotheken und Schulbibliotheken in Rheinland-Pfalz, das im Rahmen der Digitalstrategie eines der zentralen Projekte aus dem Kulturbereich markiert. Der Bibliotheksverbund, in dem die rheinland-pfälzischen öffentlichen Bibliotheken und die Schulbibliotheken ebenso wie die wissenschaftlichen Bibliotheken des Landesbibliothekszentrums zusammengeführt werden sollen, ist ein bisher bundesweit einmaliges Projekt. Unter Leitung und Koordination des Landesbibliothekszentrums werden erstmals in einem großen Flächenland Bibliotheken unterschiedlicher Sparten in ein einheitliches Bibliothekssystem vernetzt und integriert.

„Das Modell bietet den Bürgerinnen und Bürgern einen bildungs- und kulturrelevanten Mehrwert durch Bündelung von bereits bekannten und insbesondere neuen bibliothekarischen Dienstleistungs-, Informations- und Lernangeboten, sowohl in analoger aber auch verstärkt in digitaler Form“, erklärte Alt. „Die Einrichtung eines solchen Portals ist ein wichtiger Schritt für die Entwicklung des öffentlichen Bibliothekswesens und führt zur Herstellung gleicher Lebensverhältnisse in allen Landesteilen. Damit werden bestehende und neue Informations- und Lernangebote aus ganz Rheinland-Pfalz für jede und jeden nutzbar“, ergänzte Kulturstaatssekretär Denis Alt.

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