Höchste Zahl an Zuzügen nach Rheinland-Pfalz seit 1993 Anteil der Zuwanderung aus dem Ausland steigt weiter

Im Jahr 2014 sind so viele Menschen nach Rheinland-Pfalz gezogen wie zuletzt Anfang der 90er-Jahre. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes in Bad Ems verlegten mehr als 135.600 Personen ihren alleinigen bzw. Hauptwohnsitz nach Rheinland-Pfalz. Das waren rund 13,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor und die höchste Zahl seit 1993. Gleichzeitig zogen rund 108.300 Personen über die Landesgrenzen fort, 5,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit rund 27.300 Personen ergibt sich der höchste positive Wanderungssaldo seit 1996.

Knapp die Hälfte der Zugezogenen (65.138; 48 Prozent) kam aus dem Ausland, 70.496 Personen verlagerten ihren Wohnsitz aus einem anderen Bundesland nach Rheinland-Pfalz. Zuwanderungen aus dem Ausland gewinnen im Vergleich zu den Binnenzuzügen an Bedeutung. Im Jahr 2004 hatte der Anteil der Zuwanderungen nach Rheinland-Pfalz aus dem Ausland noch rund 31 Prozent betragen.

Zuzüge aus dem Ausland
Neun von zehn Zuzügen aus dem Ausland entfielen auf Personen nicht deutscher Staatsangehörigkeit. Von den insgesamt 59.456 zugewanderten Ausländerinnen und Ausländern sind 37.027 und damit annähernd zwei Drittel Angehörige von EU-Mitgliedsstaaten, darunter 5.193 aus den von der Euro-Krise besonders betroffenen Ländern Italien (2.499 Personen), Spanien (965 Personen), Griechenland (953 Personen) und Portugal (776 Personen). Weiterhin zogen 8.096 Rumänen und 4.884 Bulgaren zu, also Angehörige von EU-Mitgliedsstaaten, für die seit dem Januar 2014 die Arbeitnehmerfreizügigkeit gilt. Mit 3.853 Syrern, 1.849 Serben, 1.449 Kosovaren, 906 Eritreern, 745 Albanern und 633 Afghanen reisten Staatsangehörige aus Ländern ein, die nach Auswertungen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) im vergangenen Jahr deutschlandweit zu den Hauptherkunftsländern der Asylantragssteller zählten.

Wanderung zwischen den Bundesländern
Aus anderen Regionen Deutschlands zogen 70.496 Personen nach Rheinland-Pfalz zu, 70.621 verlegten ihren alleinigen bzw. Hauptwohnsitz in andere Bundesländer. Insofern ergibt sich erstmals seit 2006 für diese innerdeutschen Wanderungen ein geringes Defizit. Mit den direkt angrenzenden Bundesländern gab es ein Wanderungsplus in Höhe von 1.149 Personen, für das hauptsächlich die positive Bilanz gegenüber Hessen (plus 926) verantwortlich war. Aus dem Saarland zogen 298 Personen mehr zu, als ihren Wohnsitz dorthin verlegten. Mit Baden-Württemberg (minus 23) und Nordrhein-Westfalen (minus 52) war die Bilanz jeweils leicht negativ. Auch mit den östlichen Bundesländern fällt die Wanderungsbilanz mit minus 112 Personen insgesamt negativ aus. Für die Länder Sachsen (minus 62 Personen), Brandenburg (minus 61 Personen), Sachsen-Anhalt (minus 38 Personen) und Mecklenburg-Vorpommern (minus 19 Personen) sind negative Salden zu verzeichnen, wohingegen sich mit Thüringen ein Wanderungsüberschuss im Umfang von 68 Personen errechnet. Die höchsten Wanderungsdefizite ergeben sich mit minus 608 Personen gegenüber  Berlin; nach Bayern zogen 450 Personen mehr fort, als aus dem Freistaat zuwanderten.

Alle Landkreise und kreisfreien Städte mit positiver Wanderungsbilanz
Für alle kreisfreien Städte und Landkreise sind positive Wanderungsbilanzen zu verzeichnen. Überdurchschnittlich hohe Überschüsse durch Wanderungen über die Landesgrenze ergeben sich für die kreisfreien Städte Trier (10.127 Personen), Ludwigshafen (2.189 Personen) und Mainz (1.821 Personen). Die auffällig hohe positive Wanderungsbilanz der Stadt Trier dürfte in erster Linie auf die dort ansässige Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber (AfA) zurückzuführen sein. Dort werden die Flüchtlinge aufgenommen, untergebracht und betreut, bevor sie den Kommunen zugewiesen werden. Bei den Landkreisen ergeben sich die höchsten Wanderungsüberschüsse für die Kreise Ahrweiler (830 Personen), Mainz-Bingen (797 Personen), Germersheim (764 Personen) sowie den Rhein-Pfalz-Kreis (749 Personen).

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