Neues erleben, Gemeinschaft erfahren

jugendtag_netzwerk-jugend-aachRund 200 Jugendliche beim Jugendtag „Netzwerk Jugend“ auf dem Wehrborn

Aach. Pauline streicht mit ihrem Pinsel über ein Holzstück, das wie eine Kappe geformt ist. „Meine Zimmerfarbe ist schon grün und daher wird das jetzt auch grün“, sagt die 16-Jährige aus Osburg. Am Ende des Workshops darf sie dann ihre fertige Standpuppe mit nach Hause nehmen. Pauline hat sich beim Jugendtag „Netzwerk-Jugend“ im Haus auf dem Wehrborn in Aach am 27. September für den Workshop „Malen und Lackieren“ entschieden. Nur einer von 15 Workshops des Jugendtags, an dem rund 200 junge Menschen ab 13 Jahren aus dem Dekanat Schweich-Welschbillig teilgenommen haben. Das Angebot reichte vom App-Programmieren bis Zumba. Und zum Abschluss gab es einen Jugendgottesdienst mit anschließendem Konzert der Gruppe „Never Ending“. „Den Wehrborn kannte ich vorher noch nicht“, sagt Pauline. „Aber es ist sehr schön hier.“

Etwas Neues erleben, sich ausprobieren und Gemeinschaft erfahren. All dies orientiert am Glauben. Das mache den Jugendtag aus, erklärt Roland Hinzmann vom Dekanat Schweich-Welschbillig. Und so könnten die Jugendlichen auch sehen, dass Kirche nicht „verstaubt“ sei – ein Bild, mit dem Hinzmann in der Jugendarbeit oft konfrontiert werde. Seit 2008 gibt es den Jugendtag. Er ist entstanden aus der Firmvorbereitung. Und so sind auch viele der Teilnehmer des aktuellen Jugendtages Firmbewerberinnen und -bewerber. Die Verbindung mit dem 2013 gegründeten „Netzwerk Jugend“ ist neu. Dabei soll das Jugendhilfezentrum Haus auf dem Wehrborn als Ort präsenter gemacht werden – in der Verbandsgemeinde und der kirchlichen Jugendarbeit. Jeder könne hier Ideen einbringen, so dass sich Angebote entwickelten – vom Konzert, über einen Jugendgottesdienst bis zum Kinoabend. „Wir möchten Begegnungen und Freundschaften ermöglichen zwischen Jugendlichen, die auf dem Wehrborn leben, und aus der Umgebung“, erklärt Thomas Herrig vom Haus auf dem Wehrborn. „Dabei ist der Jugendtag nur ein Schritt.“ Rund 30 der Jugendtags-Teilnehmer leben auf dem Wehrborn.

„Ich finde es schön, wenn die anderen Jugendlichen den Wehrborn von seiner besten Seite kennenlernen und auch wiederkommen“, sagt Michelle, die in der Jugendhilfeeinrichtung lebt. Mit einigen anderen Jugendlichen aus der Umgebung nimmt sie teil am erlebnispädagogischen Workshop „Spiele ohne Grenzen“. Fünf Jugendliche tragen sie dabei ein kleines Stück auf den Händen. „Wie fühlst du dich Michelle? Du fliegst wie ein Adler!“, sagt die Leiterin der Gruppe. Michelle hat ein anderes Bild im Kopf, erklärt sie später: „Ich habe mich gefühlt wie ein Engel, der schwebt! Es fiel mir nicht schwer, den anderen zu vertrauen.“

Die 16-jährige Eva aus Kordel hat den Wortgottesdienst mit vorbereitet. Dabei konnten die Jugendlichen von den Erlebnissen des Tages „runterkommen“, sich erinnern, und alle noch einmal zusammen sein, erklärt sie. Zudem konnten sie Denkanstöße mitnehmen. Ein Thema des Gottesdienstes sei etwa „Freundschaften“. Den Jugendtag auf dem Wehrborn hält Eva für eine gute Sache. „Bei den Workshops können Jugendliche etwas lernen – und gleichzeitig Leute kennenlernen, die in Richtung Kirche dasselbe denken“, sagt sie. Auch die Verbindung der Jugendlichen aus der Umgebung mit den jungen Menschen vom Wehrborn findet sie sehr gut. „Und es macht Spaß.“

Der Jugendtag „Netzwerk Jugend“ ist eine Veranstaltung des Jugendhilfezentrums Haus auf dem Wehrborn, des Jugendrings Trier-Land, der Katholischen Jugend Butzweiler, der Jugend der Pfarreiengemeinschaft Welschbillig sowie der Jugend- und Schulpastoral Dekanat Schweich-Welschbillig und der Fachstelle für Kinder- und Jugendpastoral Trier. Weitere Informationen gibt es bei Roland.Hinzmann@bistum-trier.de

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