Trend ungebrochen: Immer mehr kleine Waffenscheine in Niedersachsen

Immer mehr Niedersachsen bewaffnen sich mit Schreckschuss- und Reizstoffwaffen. In einem Bereich ist landesweit jedoch ein Rückgang zu verzeichnen.

Hannover (dpa/lni) – Die Zahl der in Niedersachsen registrierten Kleinen Waffenscheine ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Ende 2021 wurden 75 633 der Scheine erfasst, die zum Führen von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen in der Öffentlichkeit berechtigen, wie das Innenministerium in Hannover mitteilte. Das waren rund 4300 mehr als ein Jahr zuvor (plus sechs Prozent).

Für den Erwerb und Besitz dieser Waffen wird keine Erlaubnis benötigt. Das Ministerium geht daher davon aus, dass die Anzahl der im Umlauf befindlichen Waffen noch deutlich höher ist als die der Kleinen Waffenscheine.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) hatte in der Vergangenheit erklärt, dass auch Schreckschusswaffen nicht unproblematisch seien. Zum einen sähen sie scharfen Waffen täuschend ähnlich, was die Polizeiarbeit erschwere. Zum anderen könnten auch Schreckschusswaffen aus nächster Nähe zu Verletzungen führen.

Auch die Zahl der Waffenbesitzkarten, die zum Erwerb und Besitz von scharfen Schusswaffen berechtigen, stieg vergangenes Jahr um knapp 2000 an: von 248 649 auf 250 599 (plus 0,8 Prozent). Waffenbesitzkarten werden in den meisten Fällen Jägern und Sportschützen erteilt.

Die Zahl der Großen Waffenscheine, die zum Führen einer scharfen Waffe in der Öffentlichkeit berechtigen, ging hingegen zurück. Lagen Ende 2020 noch 728 dieser Erlaubnisse vor, waren es ein Jahr später nur noch 699. Große Waffenscheine werden nur in sehr wenigen Fällen erteilt, etwa für Unternehmen, die Geldtransporte bewachen.

 

 

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