Sächsischer Handwerkstag lehnt Forderung nach Ausbildungsgarantie ab

Dresden (dpa/sn) – Der Sächsische Handwerkstag hält nichts von einer Ausbildungsplatzgarantie, wie sie aktuell von den Jungsozialisten eingefordert wird. «Wir können uns ob solcher Forderungen nur verwundert die Augen reiben. Zum einen, weil doch auch die Jusos wissen müssten, dass Kleinst- und Kleinunternehmen aus Handwerk und Mittelstand deutschlandweit seit Jahren zigtausende Lehrstellen nicht besetzen können, eben weil es nicht genügend Bewerber gibt», erklärte Handwerkstagpräsident Jörg Dittrich am Montag in Dresden. Man sei glücklich über jeden erfolgreich ausgebildeten Azubi und tue alles, damit dieser der Belegschaft auf Dauer die Treue hält.

«Geradezu grotesk erscheint uns – zum anderen -, dass die Jusos sich mit der Fixierung auf ausschließlich staatliche Berufsschulangebote quasi dafür stark machen, die bewährte duale Berufsausbildung auszuhöhlen», betonte Dittrich. Es wäre ein Unding, wenn staatlich organisierte Berufsschulen mit Unternehmergeldern um Azubis werben, die man in den Firmen so dringend brauche.

Die Jusos hatten mit Blick auf die Verhandlungen für eine Ampel-Regierungskoalition eine umlagefinanzierte Ausbildungsplatzgarantie verlangt. Unternehmen sollen dafür je nach Größe in einen Fonds einzahlen. Man wolle, dass Unternehmen sich nicht länger aus der Verantwortung stehlen können und damit den Fachkräftemangel von morgen selbst produzieren, hatte Juso-Chefin Jessica Rosenthal in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland gesagt.

 

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