Sachsen will mehr Verdienstorden an Frauen überreichen

Dresden (dpa/sn) – Sachsen möchte die höchste Auszeichnung des Freistaates an mehr Frauen überreichen. Auch wenn seit Amtsantritt von Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) der Anteil der Preisträgerinnen des Verdienstordens stieg. Unterm Strich ist die Diskrepanz deutlich. 376 Mal wurde er seit seiner Einführung 1996 bisher verliehen, nur in 78 Fällen als Damenorden, teilte die Staatskanzlei mit. Die Quote ist mit 20,7 Prozent mager. «Das ist eine Situation, die uns nicht glücklich macht», sagt Maike Liebschner, die Protokollchefin der Sächsischen Staatskanzlei. Allerdings sei man auf Anregungen aus der Bürgerschaft angewiesen.

Generell sind Frauen bei Preisverleihungen häufig benachteiligt. In der Welt der Wissenschaft wird dieser Umstand schon seit langem beklagt. Dafür gibt es sogar eine eigene Bezeichnung: der Matilda-Effekt – benannt nach der US-amerikanischen Frauenrechtlerin Matilda Joslyn Gage, die Ende des 19. Jahrhunderts als Erste das Phänomen beschrieb. Laut Statistik wurde der Nobelpreis zwischen 1901 und 2021 an 947 Preisträger und 28 Organisationen verliehen – darunter waren nur 58 Frauen

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