Metallindustrie: Weitere Warnstreiks in über 60 Betrieben angekündigt

Gibt es im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie am Donnerstag einen Pilotabschluss in Baden-Württemberg? Bis dahin möchte die IG Metall mit weiteren Warnstreiks den Druck hoch halten – auch auf die Arbeitgeber in Nordrhein-Westfalen.

Düsseldorf (dpa/lnw) – Die IG Metall hat in Nordrhein-Westfalen für Dienstag erneut zu Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie aufgerufen. In landesweit mehr als 60 Betrieben sollen die Beschäftigten zeitweise die Arbeit niederlegen. Große Kundgebungen plant die Gewerkschaft unter anderem in Arnsberg, Bielefeld und Mülheim.

Mit den Aktionen will die IG Metall im aktuellen Tarifstreit die Metallarbeitgeber in Nordrhein-Westfalen weiter unter Druck setzen. Erste Warnstreiks hatte es bereits unmittelbar nach Ende der Friedenspflicht am 29. Oktober gegeben. In den ersten 14 Tagen hatten sich nach Gewerkschaftsangaben bereits mehr als 72 000 Beschäftigte aus 578 Betrieben im Land an Warnstreiks beteiligt.

In Arnsberg wollen sich am Dienstag die Beschäftigten von zehn Betrieben in einer Schützenhalle zu einer Kundgebung versammeln. In Bielefeld treffen sich Beschäftigte von elf Betrieben vor dem Tor eines großen Hausgeräteherstellers. In Duisburg gibt es eine gemeinsame Kundgebung mit Mitarbeitenden aus acht Betrieben vor dem Gewerkschaftshaus. In Mülheim an der Ruhr wollen Beschäftigte zahlreicher Betriebe aus Gelsenkirchen, Essen, Mülheim und Oberhausen auf dem Rathausmarkt zusammenkommen.

Am vergangenen Donnerstag war die vierte Verhandlungsrunde ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Einen Termin für eine fünfte Runde gibt es in Nordrhein-Westfalen nach Angaben eines Gewerkschaftssprechers bislang nicht. In NRW sind in der Branche rund 700 000 Menschen beschäftigt.

Die Arbeitgeber hatten in den bundesweit regional geführten Verhandlungen jeweils Einmalzahlungen von 3000 Euro und bei einer Laufzeit von 30 Monaten eine nicht bezifferte Erhöhung der Lohntabellen angeboten. Die IG Metall verlangt für einen Zeitraum von zwölf Monaten dauerhaft acht Prozent mehr Geld für die bundesweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten.

Nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden richten sich die Blicke jetzt auf Baden-Württemberg, wo sich die regionalen Tarifparteien angeboten haben, einen Pilotabschluss zu suchen. Die nächsten Verhandlungen im traditionellen Pilotbezirk sind an diesem Donnerstag geplant.

 

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