Bank zieht nach Automatensprengung Konsequenzen – weniger Service

Siebenmal in circa einem Jahr ist die Sparkasse Heidelberg Opfer von Geldautomatensprengungen geworden. Jetzt kapituliert sie. Durch Abbau von Maschinen verringert sie die Angriffsflächen. Das gefällt nicht nur den Kriminellen nicht.

Heidelberg (dpa/lsw) – Organisierte Banden versuchen im Südwesten immer skrupelloser, Geldautomaten zu knacken. 2020 zählte das Landeskriminalamt (LKA) 41 Fälle von Automatensprengungen im Südwesten – den höchsten Wert seit 2017. Im Jahr 2021 lag die Fallzahl mit 23 deutlich darunter, vermutlich wegen der im Rahmen der Corona-Pandemie verhängten Ausgangsbeschränkungen im Aus- und Inland.

Besonders betroffen war zuletzt die Sparkasse Heidelberg. Ihre Geräte wurden seit Anfang 2021 siebenmal heimgesucht. Die letzte Sprengung fand in dem bei jungen Familien beliebten neuen Stadtteil Bahnstadt in einem Wohnhaus statt. «Die Täter gehen dabei mit äußerster Brutalität vor und nehmen immer mehr auch die Gefährdung von Leib und Leben in Kauf», heißt es in einer Mitteilung der Bank. Folge: Wegen höchster Gefährdungsstufe werden Maschinen an 9 von 24 Standorten abgebaut.

Die Sprengungen verursachen Schäden in Millionenhöhe. Laut LKA summierte sich die Beute in den vergangenen fünf Jahren auf 7,5 Millionen Euro, der Sachschaden auf etwa 6,8 Millionen Euro. Im Durchschnitt werden pro Fall rund 55 000 Euro erbeutet. Die Beschädigungen belaufen sich auf knapp 50 000 Euro.

 

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