Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank eG zieht positive Bilanz für 2011

Wittlich. „Wir sind nicht die Banker, sondern wir sind ordentliche Kaufleute, denen ihre Mitglieder und Kunden etwas wert sind.“ Michael Hoeck, Vorstandsprecher der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank, machte es deutlich: Die Genossenschaftsbank aus Wittlich will nicht mit anderen Banken in einen Topf geworfen werden. Der Zugewinn von Marktanteilen, fast 1.100 neue Mitglieder sowie ein Plus auf der Einlagen- und Kreditseite unterstreichen das genossenschaftliche Erfolgsmodell. Beim Jahrespressegespräch in der Wittlicher Unternehmenszentrale präsentierte Hoeck mit seinen Vorstandskollegen Gerhard Heiseler, Peter van Moerbeeck und Rudolf Schmitt die Bilanzzahlen des Jahres 2011. Das Fazit: „Wir haben das vergangene Geschäftsjahr überdurchschnittlich positiv abgeschlossen.“ Das lasse sich auch an den Steuerzahlungen festmachen. Rund 1,2 Millionen Euro kommen den Kommunen direkt zu Gute.

„Unsere Mitglieder und Kunden wollen, dass ihr Geld in der Region arbeitet“, sagte Peter van Moerbeeck: „Und sie setzen aktuell stark auf Sicherheit. Das entspricht genau unserem Geschäftsmodell. Wir sammeln Gelder in der Region ein, um sie auch wieder in der Region auszuleihen – das ist unsere Philosophie.“ Diesen sicheren Weg werde die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank auch im Internationalen Jahr der Genossenschaften 2012 konsequent fortsetzen. Die Vereinten Nationen zeigen mit dieser Ehrung die Vorbildfunktion der Gemeinschaftsunternehmen: Genossenschaften würden weltweit die Verbindung von Wirtschaftlichkeit und sozialer Verantwortung vorleben. Gerhard Heiseler: „Gerade in Krisenzeiten bewährt sich dieses Modell von Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung“.
Tatsächlich kommen aktuell wieder vermehrt Anleger in die Geschäftsstellen der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank, die ihr Sparguthaben von staatlich gestützten beziehungsweise durch Stresstests gefallenen Banken abziehen: „Wie zu Zeiten der Lehman-Krise erklären wir derzeit häufig, wie unsere Sicherungseinrichtung funktioniert und dass bei uns alle Spareinlagen in unbegrenzter Höhe gesichert sind“, berichtete Rudolf Schmitt. Bei den Spareinlagen setzen die Mitglieder und Kunden weiterhin auf kurzfristige Anlagen. „Wir empfehlen unseren Mitgliedern und Kunden, regelmäßig einen Teil des kurzfristig verfügbaren Geldes mittel- und langfristig anzulegen, um Zinsverluste zu vermeiden und eine langfristige Anlagestrategie zu verfolgen“, so Vorstandssprecher Michael Hoeck: „Alles in allem konnten wir bei den reinen Kundeneinlagen innerhalb der Bilanz ein Plus von rund 4 Prozent so genanntes frisches Geld verzeichnen. Und das nach dem starken Wachstum der vergangenen Jahre.“ Zum Jahresende lagen die Kundeneinlagen bei 590 Millionen Euro. Zieht man die vermittelten Vermögensanlagen hinzu, kommt man auf ein Gesamtanlagevermögen von 944 Millionen Euro.

Mit dem Geld der Bürger aus den Kreisen Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell finanzierte die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank vor allem Projekte der Immobilienkäufer und Häuslebauer in der Region sowie heimische Gewerbetreibende. „Wir haben 2011 ein Neugeschäft bei den Kundenkrediten in Höhe von 111,4 Millionen Euro. Eine beachtliche Summe“, so das für diesen Bereich verantwortliche Vorstandsmitglied Rudolf Schmitt. Neben klassischen Immobilienfinanzierungen floss sie vorwiegend als Investitionen in Photovoltaikanlagen und in die energetische Sanierung von Gebäuden. Alles in allem erreichte das Kundenkreditgeschäft innerhalb der Bilanz rund 470 Millionen Euro und stieg damit um 2,6 Prozent. Zusammen mit den an die Partner in der genossenschaftlichen Finanzgruppe vermittelten Darlehen liegt diese Zahl bei 590 Millionen Euro.

Die Genossenschaftsbank will für ihre mittelständische Kundschaft auch in Zukunft ein verlässlicher Finanzpartner sein. Zwar plant der Gesetzgeber – Stichwort Basel III – die Richtlinien für die Kreditvergabe weiter einzuschränken. Heimische Firmen hätten deswegen aber nichts zu befürchten. Peter van Moerbeeck: „Die angekündigten Anforderungen nach Basel III sind für unsere Bank eine zu nehmende Hürde.“ Einschränkungen bei der Kreditvergabe seien deswegen kein Thema. Im Übrigen, so der Bankvorstand, hätte auch die Ratingagentur Standard & Poors der Volksbankengruppe die beste Bonität aller nicht-öffentlichen Banken bescheinigt.

Mächtig aufwärts ging es in 2011 mit den Mitgliederzahlen. „Das Modell ‚Genossenschaftsbank’ ist so attraktiv wie nie zuvor. Immer mehr Menschen finden den Weg zu uns“, resümiert Gerhard Heiseler. Allein im Jahr 2011 haben rund 1.088 Männer, Frauen und Kinder erstmals Anteile gezeichnet. Damit liegt die Zahl der genossenschaftlichen Bankteilhaber bei knapp 16.800. „Wie im Vorjahr planen wir, unsere Mitglieder durch Zahlung eines Bonus in Höhe von einem Prozent auf die ohnehin attraktive Dividende von 5,5 Prozent an unserem überdurchschnittlich guten Ergebnis zu beteiligen“, kündigten die Vorstände an.

Als Symbol für die Verbundenheit zur Region und die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells wird die Bank weiterhin für jedes neue Mitglied einen Baum pflanzen. Nach der ersten Pflanzung von 5.000 Bäumen im Dezember 2010 in Cochem wurden im April 2011 5.000 Bäume in Bernkastel-Kues gepflanzt. Im Herbst 2012 ist die Pflanzung von weiteren 5.000 Bäumen im Stadtwald von Wittlich geplant.

Für das Jahr 2012 sind weitere Investitionen in verschiedene Geschäftsstellen geplant. Das umfangreichste Projekt ist aber die Erweiterung der Wittlicher Unternehmenszentrale. Die Arbeiten begannen im Jahr 2011. Hoeck: „Mit der Fertigstellung rechnen wir im Mai 2012.“ 

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