Unfallstatistik der Polizei Wittlich kann sich sehen lassen

Wittlich. Positives kann die PI Wittlich berichten: Die Entwicklung der in ihrem Zuständigkeitsbereich passierten Unfälle liest sich, obwohl in 2010 nur 9 Unfälle weniger als 2009 verzeichnet wurden, gut.

2010 registrierte die Polizei immerhin noch 1695 Verkehrsunfälle, davon innerhalb geschlossener Ortschaften 859 (894 im Vorjahr) und außerhalb 827 (801).

Erfreulicherweise sank die Anzahl der Unfälle mit Schwerverletzten erneut deutlich von 50 auf 38, wobei insgesamt 41 Fahrer und Beifahrer schwer verletzt wurden (-20). Auch die Zahl der Unfälle mit Leichtverletzten ging erheblich zurück von 167 auf 128, wobei 2010 immer noch 197 Personen leicht verletzt wurden. Ein Unfalltoter war zu beklagen.

Ein ebenso erfreuliches Ergebnis zeigen die Daten bei den schwächsten und am schlechtesten geschützten Verkehrsteilnehmern. Die Zahl der Kinderunfälle ging von 22 auf 14 zurück. Auch die Zahl der Unfälle, an denen Fußgänger beteiligt waren oder sogar verletzt wurden ist rückläufig von 19 im Jahre 2009 auf 13 im Jahre 2010.

In der Risikogruppe der Jungen Fahrer gab es leider erneut eine hohe Unfallbeteiligung. Bei insgesamt 504 (471) Verkehrsunfällen wurden 110 (110) junge Menschen schwer und leichtverletzt.

Obwohl mehrere Verkehrssicherheitstage, auch in Zusammenarbeit mit der Unfallkasse Rheinland-Pfalz  an weiterführenden und berufsbegleitenden Schulen durchgeführt wurden, sind Jugendliche und junge Fahrzeugführer im Alter zwischen 15 und 24 Jahren überproportional an Verkehrsunfällen beteiligt.

Nicht so risikoreich war es für die Senioren im Jahre 2010. Bei 222 Unfällen gegenüber 252 vom Vorjahr ist hier ein deutlicher Rückgang festzustellen. Leicht rückläufig war auch die Beteiligung von Mofas, Leichtkrafträdern und schweren Motorrädern von 57 auf 51, wobei leider immer noch 39 dieser motorisierten Zweiradfahrer und ihre Sozia verletzt wurden.

Unfallursachen

Neben den Hauptunfallursachen,  Fehler beim Wenden/Rückwärtsfahren und Ein- und Ausfahren an Kreuzungen und Einmündungen,  gefolgt von Abstandsverstößen und nicht angepasster Geschwindigkeit, gab es 2010 noch zwei weitere Auffälligkeiten.

So stieg die Zahl der registrierten Wildunfälle erneut auf den Spitzenwert von 431. Eine rückläufige Tendenz für die kommenden Jahre ist nicht in Sicht. Durch den heftigen Wintereinbruch im Dezember schoss die Zahl der Unfälle wegen Schnee- und Eisglätte auf 66 Verkehrsunfälle nach oben.

Im gesamten Jahre 2009 wurden unter dieser Rubrik nur 28 registriert.
Bei 33 (43) Verkehrsunfällen waren die beteiligten Verkehrsteilnehmer betrunken, in 3 Fällen wurden Drogen registriert. Im Jahresdurchschnitt betrachtet musste täglich ein Verkehrsteilnehmer mit einer polizeilichen Maßnahme wegen Alkohol- oder Drogen belegt werden. Insgesamt wurden 191 Alkoholdelikte, 102 Drogendelikte im Rahmen von Straf- und Ordnungswidrigkeitenverfahren verfolgt und 52 Führerscheine und Autos vor Fahrtantritt präventiv sichergestellt, weil die Fahrerin oder der Fahrer angetrunken waren.

In 230 Fällen, exakt genau so viele wie im Jahre 2009, flüchtete der Verursacher. Mit einer Aufklärungsquote von über 50 Prozent wird jedoch ein hoher Anteil der Flüchtenden ermittelt und neben der strafrechtlichen Verfolgung eine Schadensregulierung für den Geschädigten ermöglicht.

Unfallhäufungsstellen und Unfallhäufungslinien

Unter der Leitung des Landesbetriebs Mobilität wurden für das Jahr 2010 insgesamt 12 Unfallhäufungsstellen und 10 Unfallhäufungslinien bewertet. Unfallhäufungsstellen sind Streckenabschnitte auf denen sich fünf Unfälle des gleichen Typs und mehr, in einem Jahr ereignen. Unfallhäufungslinien sind größere Streckenabschnitte auf denen sich Unfälle mit schweren Personenschäden ereignen. Sie werden über einen Zeitraum von drei Jahren betrachtet.
Neben einigen „alten Bekannten“, gibt es aus dem  Unfallgeschehen der Jahre 2008 bis 2010 auch neue Straßenabschnitte die auffällig sind.  Auf der L 64 in der Nähe der Ortschaft Wallscheid ereigneten sich in den vergangenen drei Jahren mehrere Verkehrsunfälle mit Verletzten.

Auf der K 35 vor Bengel stürzten in einer Kurve drei Motorradfahrer. Die Ursache für diese Unfälle wurden bereits durch zusätzliche Kurvenbeschilderung beseitigt, so dass diese Stelle für die kommende Motorradsaison „entschärft“ sein dürfte.

In Wittlich kam es beim Herausfahren von der Koblenzer Straße auf die Kalkturmstraße Straße im Jahre 2010 zu fünf Unfällen, diese Unfallhäufungsstelle ist in diesem Jahr erstmalig neu. Durch einen Unfall mit Verletzten am Jahresende fällt die Friedrichstraße in Wittlich in ihrem Gesamtverlauf unter die Kriterien einer Unfallhäufungslinie. In den vergangenen drei Jahren haben sich dort fünf Unfälle mit insgesamt sechs Verletzten ereignet. In vier Fällen waren Radfahrer beteiligt.

Alle festgestellten Unfallhäufungsstellen und Linien im Zuständigkeitsbezirk der Polizeiinspektion werden in der Sitzung der Unfallkommission eingehend betrachtet und überprüft. Zur Reduzierung weiter Verkehrsunfälle wird es an einigen Stellen zusätzlich einen Termin vor Ort geben, um mögliche bauliche Veränderungen, Sichtbehinderungen, Beschilderungen und andere Kriterien, die zur Verhinderung weiterer Unfälle von Bedeutung sein könnten, unter die Lupe zu nehmen. Durch diese Arbeit wurden im Verlauf des Jahres 2010 sieben Unfallhäufungsstellen und –linien inaktiv, weil sich dort merklich weniger Unfälle ereigneten.  Vier zuvor gefährliche Stellen können ganz aus der Beobachtung genommen werden, weil sich dort keine Unfälle mehr ereigneten.

Zuständigkeit der Polizeiinspektion Wittlich:

Stadt Wittlich, VGV Wittlich-Land, VGV Manderscheid,
VGV Kröv-Bausendorf mit den Ortschaften Bausendorf, Bengel, Diefenbach, Flussbach, Hontheim, Kinderbeuern, Wilwerscheid
Gesamtfläche: 526 Quadratkilometer
Gesamtlänge der klassifizierten Straßen (Autobahnen, Bundestraßen,
Land- und Kreisstraßen, Teile der Innerortsstraßen): rund 750  Kilometer

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