Über 20.000 Besucher beim Burgenfest

Manderscheid. Im digitalen Zeitalter von Smartphones und Co. zieht Magisches und Mystisches  Groß und Klein immer wieder in ihren Bann. Am vergangenen Wochenende öffnete die Manderscheider Niederburg Tür und Tor zu ihrer mittelalterlichen Welt. Das historische Burgenfest wurde gefeiert. Ritter, Burgfräulein, Edelleute, Handwerker, Gaukler und Händler haben auf dem vor, hinter und auf der Niederburg ihr Lager aufschlagen. Weit über 300 aktive Mittelalterfreunde haben für ein Spektakel gesorgt, das über 20.000 Besucher angelockt hat. Höhepunkt und Abschluss des ersten Tages war das große Brillantfeuerwerk am Samstagabend, das die Niederburg in Flammen erscheinen ließ. Wahrlich ein pyronales Großereignis vor atemberaubender Kulisse, das man nie vergessen wird.

Streitende Recken, muntere Spielleute und lustige Gaukler entführten die Knappen und Burgfräulein ins magische Abenteuer. Im Ritterturnier traten Ross und Reiter gegeneinander an, während alle Mutigen sich auf die Suche nach dem Heiligen Gral begaben. Bis spät in den Abend konnten die Mittelalterfreunde in die Welt der Ritter und Burgen eintauchen. Das Abenteuer stand an diesem Wochenende ganz im Zeichen des Grafen Martin von Manderscheid. Der Herold rief  das Publikum auf, den tapferen und ehrenwerten Ritter mit Applaus und Jubel zu unterstützen, die hinterlistigen Schurken aber auszubuhen. Die kleinen und großen Knappen und Burgfräulein haben mit ihrem Gekreische den Widersacher, den bösen „Norbert zur Hüh“ lautstark ausgebuht. Die mittelalterlichen Musikanten „Spectaculatius“, „Pill & Pankratz“, Thelonius Dilldapp und der Spielmann „Max Gaudio Zipano“ luden zum Verweilen bei Tanz und Gesang auf und um die Marktbühne ein.
Die kleinen Ritterlehrlinge, Mägde und Burgfräuleins zeigten in Ritterprüfungen ihr Können, übten sich im Bogenschießen oder ritten heldengleich im Huckepackverfahren über ihren Vorbildern über die Turnierwiese. Bei dem Ritterturnier zeigten die Reiter bei waghalsigen Übungen ihr Geschick im Umgang mit temperamentvollen Pferden und versetzten das Publikum in Staunen. Wer anders konnte das Turnier gewinnen. Natürlich der edle Ritter „Graf Martin von Manderscheid“. Tosendes Handgeklapper – das Volk jubelte ihm lautstark zu. Aber auch Columbarius mit seinen Greifvögeln war eine Augenweite. Hoch zu Pferd zeigte der Falkner den Jagdtrieb seiner Raubvögel. Höhepunkt der Show war zweifellos, als ein Wüstenadler majestätisch im Gleitflug über die voll besetzte Naturtribüne auf den Arm einer Reiterin flog.
Das man nach viel Einsatz auch Durst und Hunger verspürt, ist ganz normal. Die Verpflegungsstände für flüssige und feste Nahrung waren genauso umlagert von Menschentrauben wie die zahlreichen Stände auf dem Handwerkermarkt im unteren Burgareal. Dort konnten sich die kleinen Ritter und Burgfräuleins mit allerhand Nützlichem ausstatten. Die Zahlmeister (ihre Eltern) wussten ja, was ihnen blüht. Aber sie haben es meistens gern getan. Und im nächsten Jahr wird die Ausrüstung wieder gebraucht, wenn es zum nächsten Burgenfest  in Manderscheid geht. Abschließend gilt ein ganz besonders Lob allen ehrenamtlichen Helfern, allen voran der Freiwilligen Feuerwehr, den Pendelbusfahrern und den Organisatoren hinter den Kulissen. Ohne diese „Guten Geister“ wäre solch eine Großveranstaltung nicht zu stemmen. Das Manderscheider Burgenfest ist vorbildlich organisiert – Chapeau!  

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