Schlaflos in New York

Der Gewinner der Aktion „1.111. Besucher“ meiner Homepage, wurde ermittelt und erhält natürlich sein Geschenk. Herzlichen Glückwunsch an Julius!

Genau die Hälfte der Zeit bin ich jetzt schon hier. Zweieinhalb Monate sind vergangen. Hier wird jetzt schon über die Abschluss-Zeremonie, den „Prom“ (Abschlussball) und die „Finals“ gesprochen, als wäre es übermorgen. Ich merke, dass die Zeit schneller vorbei geht als mir lieb ist.

Gerade jetzt hat so eine schöne Zeit angefangen. Bei einer Klassenfahrt nach New York habe ich gemerkt, wie die anderen in meiner Klasse wirklich sind und mit wem ich mehr befreundet sein möchte.

New York war wunderschön. Nicht nur weil ich dort mit meinen Klassenkameraden so viel Spaß hatte. Die Stadt ist einfach der Wahnsinn! So groß und grüner, als ich gedacht habe. Dort gibt es an jeder Ecke einen kleinen Park und dann auch noch den größten Park New Yorks, den Central Park. Man begegnet gaaanz vielen Hunden. New York ist die Stadt der Hunde, wie uns erklärt wurde. Der Central Park war, wie ich finde, das Beste an dem ganzen Ausflug! Die Bäume sind schon grün, die Blumen blühen und, wenn man mit dem Fahrrad durch den Park fährt, kann man in 3 Stunden trotzdem nicht alles sehen. Als ich zwei Tage vorher auf dem Empire State Building war, dachte ich noch: Was ist der Central Park aber klein. Und dann war ich da und es hat mich einfach nur umgehauen!

Die Broadway Shows, in denen wir waren, „Memphis“ und „Rock of Ages“ waren auch nicht schlecht. In „Rock of Ages“ hat ein Charakter mitgespielt, der einen Deutschen gespielt hat. Anfangs dachte ich noch, ich habe nur was falsch verstanden und dann hat er gesagt: Ich bin nicht schwul, ich bin nur Deutscher! Die Amerikaner haben alle so gelacht und ich habe dort mit offenem Mund gesessen und konnte nicht glauben, was ich gehört habe. Alle Klassenkameraden haben mich angeguckt, um meine Reaktion zu sehen.

Nach der Broadway Show hatten wir dann noch 2 Stunden Zeit, den Times Square zu erkunden. Es war zwar schon spät und dunkel, aber es fühlte sich an, als wäre es am hellichten Tage. Sehr viele Menschen tummeln sich dort. Durch die Leuchtreklame ist es taghell.

Die Geschäfte sind bis nach Mitternacht geöffnet. Um 1 Uhr morgens sollten wir dann eigentlich wieder zum Hotel gebracht werden. Eigentlich …Das Problem: Der gebuchte Bus kam nicht. So standen wir also frierend im Regen draußen auf der Straße. Unser Lehrer versuchte verzweifelt, eine Möglichkeit für unsere Rückfahrt zum Hotel zu finden. Schließlich kam ein fahrbarer Untersatz, doch leider nicht unser Bus, sondern die Polizei. Na super! Die Polizisten wollten dann alles ganz genau wissen und stellten alle möglichen Fragen, wie z.B. „Was wir hier machen, warum wir nicht im Hotel sind und so weiter“. Gegen 3 Uhr morgens hatte die Warterei ein Ende, denn endlich kam der ersehnte Bus! Todmüde, unterkühlt und trotzdem froh, fuhren wir ins Hotel nach New Jersey. Was für ein Tag!

Nachdem wir bis 10 Uhr schlafen durften (wegen der unfreiwillig verbrachten Nachtschicht), haben wir eine Bootstour zu der Freiheitsstatue gemacht. Auf der Tour haben wir auch die Brooklyn Bridge und das Gelände des World Trade Centers gesehen. Dort ist das National 9/11 Memorial, eine Gedenkstätte, die sich genau dort befindet, wo die beiden Zwillingstürme standen.

Die Freiheitsstatue ist kleiner als ich gedacht habe, aber vielleicht kam mir das auch nur so vor, weil wir zu weit weg waren. Nur über eine Sache bin ich doch froh, seit ich wieder hier in „Good Old Montreal“ bin. Kein Fast Food mehr! Heute, am Dienstag, war ich mit allen Austauschschülern unserer Schule bowlen. Dazu zählten Koreaner, eine Brasilianerin und ich. Das hat so viel Spaß gemacht!

Nächste Woche steht das „Halo Race“ auf dem Programm. Es handelt sich hierbei um einen Laufwettbewerb auf dem Mont-Royal, bei dem verschiedene Schulen gegeneinander antreten. Dort werde ich auch noch mitmachen und natürlich im nächsten Artikel berichten, wie es war.

Viele Grüße und bis bald
Anna-Katharina Reuter
 

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