Region feiert die Säubrennerkirmes mit Livemusik, Saubraten, Wein und Bier

Wittlich. Rundum gut gelaunte Menschen in der City. Die Wittlicher Säubrennerkirmes lockte an fünf Kirmestagen wieder weit über 100.000 Besucher in die Stadt – traditionelles Schauspiel mit anschließendem  Belagerungstrunk, Blumengruß für den heiligen Rochus am alten Rathaus, Saubraten, Livekonzerte, ausgezeichnete Weine von Wittlicher Winzern und zwei Weinproben, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Die eine fand sonntagsvormittags unter freiem Himmel mit ausgesuchten Weinen und einem 4-Gänge Menü in luftiger Höhe im Riesenrad statt. Die andere Weinprobe fand am Kirmes-Montag in der Synagoge mit reichlich regionalem, aber auch überregionalem Promifaktor statt. Die Namensliste der Ehrengäste schien für Bürgermeister Joachim Rodenkirch kein Ende zu nehmen. Politprominenz aus Berlin und Mainz war angereist, darunter auch Landtagspräsident Hendrik Hering. Es war seine erste Kirmes Weinprobe in Wittlich. Hering: „Jetzt kann ich in Mainz endlich mitreden, wenn über die Wittlicher Weinprobe gesprochen wird“. Warum es wahrscheinlich auch seine letzte Weinprobe sein dürfte, erfahren Sie gleich.

weinprobe_34_16_3Drei Gäste auf Rodenkirch’s Liste fehlten noch im Saal. ADD Präsident Thomas Linnertz kam zwar verspätet, aber er kam. Rodenkirch begrüßte ihn und gab ihm den Rat, diesen einen Termin fortan in seinem Terminkalender zu vermerken mit dem Hinweis, dass die Wittlicher Weinprobe immer pünktlich beginnt.

Zwei weitere Gäste haben kurzfristig abgesagt – die beiden Stadt- und VG-Bürgermeister von Bernkastel-Kues. Dafür hatte der Bürgermeister eine „wissenschaftliche“ Erklärung. Im Wettstreit um die älteste Stadt soll Kaiser Nero neuesten Erkenntnissen zufolge Rom nur angezündet haben, weil es Bernkastel damals noch nicht gab.

Am Ende seiner Begrüßung stellte Rodenkirch den eigentlichen Moderator der diesjährigen Weinprobe vor. Dr. René Pschierer ist den Wittlichern als Hautarzt (Dermatologe) kein Unbekannter. Auch Landtagspräsident Hering dürfte dieser Name aus der Mainzer Fastnacht bekannt sein. Als „Bajazz mit der Laterne“ tritt Dr. René Pschierer regelmäßig in Prunksitzungen für den MCV auf.

weinprobe_34_16Gemeinsam mit der scharmanten Gebietsweinprinzessin Lena Esseln aus Kesten hat Pschierer sozusagen als Protokoller mit Kurzweil durch den Abend geführt. Die Gesellschaft im Saal hatte der Mediziner schnell im Griff. So hat Pschierer im Verlauf seiner Worte an die Gesellschaft gerichtet: „Warum muss der Staat immer nur uns helfen? Wir Bürger müssen dem Staat helfen“. An die Adresse des Landtagspräsidenten richtete Pschierer sein süffisantes Angebot: „Ich bin bereit bei künftig anstehenden Verkäufen von Landesliegenschaften wie z.B. Flughäfen etc. gerne die Beratung zu übernehmen. Ich nehme auch keine 6,8 Millionen Euro Beraterhonorar. Das eingesparte Geld kann die Landesregierung dann für kaputte Landesstraßen und Schulgebäude ausgeben“. Tosender Applaus im Saal. Nur einer fand das Angebot überhaupt nicht gut. Doch im Laufe des Abends sah man auch beim Landtagspräsident wieder ein Lächeln im Gesicht.

Am Ende dankten die Gäste den Beiden mit lang anhaltendem Applaus für eine hervorragend moderierte Weinprobe, wie man sie nicht alle Tage erleben wird. Ein besonderes Dankeschön ging auch mit viel Applaus an den Service. Danach mischte sich die Gesellschaft unters Volk und feierte feucht fröhlich in die laue Kirmesnacht.

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