Neues Projekt „Ich fall aus dem Rahmen“

Erfrischend-aktiv präsentierte das Jugendparlament Wittlich (JuPa) seine erste Halbzeitbilanz am vergangenen Donnerstag im öffentlichen Teil der Stadtratssitzung. Beispielhaft ist ein ganz aktuelles Projekt: ACT-P. Unter dem Slogan „Ich fall aus dem Rahmen“ will man für sieben mögliche Schwerpunktthemen nicht nur unter Jugendlichen für Aufklärung, Courage und Toleranz werben. Die künstlerisch-optische Umsetzung plant man zum Ende des Jahres öffentlichkeitswirksam in der Wittlicher Schloßgalerie zu präsentieren.

Im Gespräch mit der Wittlicher Rundschau umriss JuPa-Mitglied Tobias Müllers ergänzend die angedachten sieben Themenbereiche für das Projekt ACT-P: Körperlich beeinträchtigte Menschen; Umwelt; Homosexualität; Organ- und Blutspende; Aids und Hepatitis; Rassismus; Cyber-Mobbing und Gewalt. Mit Aktionstagen und Fotoaktionen will man daran interessierte Jugendliche aktiv ansprechen, sich mit diesen Themen kreativ und vielfältig auseinander zu setzen. Angedacht sind dabei nicht nur große thematisch gebundene Bildercollagen von Einzelpersonen, sondern zum Beispiel auch Beiträge der Theatergruppe im HdJ oder der Graffitti-Sprayer.

Aktiv wurde das JuPa bereits zum Kino-Open Air 2010 im Wittlicher Stadtpark. Der JuPa-Vorschlag: die Wartezeit auf den Filmstart musikalisch zu verkürzen durch den Auftritt von regionalen Bands. Dieses Konzept kam gut an und wird fortgeführt, wie Matthias Becker im Stadtrat berichtete.

Mit einem eigenen Programmpunkt im Rahmen der Wittlicher Kulturtage 2011 brachte sich das JuPa im Haus der Jugend ein, wo drei Bands unter dem Namen „Poleat“ auftraten. Weitere praktische Auswirkungen hat die Parlamentsarbeit der Jugendlichen auch im Schulbusverkehr, wo man sich gezielt einmischte, um Buszeiten bedarfsgerecht zu optimieren.

Linda Weber ging im Stadtrat zum Beispiel auf die Skateranlage am Stadthaus ein. Mit Polizei, Stadt, Ordnungsamt und dem Haus der Jugend suchte das JuPa das Gespräch, um die Anlage zu optimieren und für die attraktiv zu halten, die dort ihrem Skatersport nachgehen wollen.

Arbeitsgruppen gestalten auch Stadtpolitik für die eigene Zielgruppe mit, auch  im Wittlicher Jugendnetz oder im Haus der Jugend, wo sie durch Satzungsänderung nun auch mit einem Mitglied im Beirat vertreten sind. Ein Arbeitskreis widmet sich schwerpunktmäßig auch der Frage, wie Wittlich in zehn Jahre gezielt für Jugendliche aussehen sollte.

Mit Willi Waxweiler bot man im September 2011 einen historischen Stadtrundgang und Vortrag an, im Jugendraum Bombogen einen Kino-Nachmittag. / hg

Hintergrund:
Aktiv nutzen die 15 gewählten Mitglieder des „JuPa“ im Alter zwischen 14 und 20 Jahren bereits elektronische Kommunikationsplattformen wie Facebook und „Wer kennt wen“, um in der eigenen Zielgruppe zu kommunizieren und Impulse für weitere Themen und die Arbeit des im März 2010 gewählten ersten Wittlicher Jugendparlaments zu gewinnen.

Aus 31 Kandidaten konnten 1570 Wahlberechtigte ihre 15 Wittlicher Jugend-Parlamentarier wählen.

Das eigene Logo ziert nicht nur Veröffentlichungen und Briefkopf, sondern auch eigene Briefkästen wo Jugendliche Ideen, Kritik und Anregungen auch in klassischer Papierform einwerfen können. Diese stehen zum Beispiel an der Kurfürst-Balduin-Realschule, am Cusanus-Gymnasium, der Realschule plus, am PWG, Haus der Jugend und im Jugendraum Bombogen.

Die breitere Öffentlichkeit suchte man zum Beispiel mit einem Informationsstand im Rahmen der 50-Jahrfeier der Kurfürst-Balduin-Realschule. Aktiv einfordern will man das Angebot von Sigmar Gabriel bei dessen Wahlkampfbesuch 2011 im Haus der Jugend in Wittlich, ihn in Berlin zu besuchen.

Angestrebt ist auch ein Erfahrungsaustausch mit anderen Jungendparlamenten, um von deren Erfahrungen zu profitieren. /hg

Jeden ersten Dienstag im Monat trifft sich das JuPa im Haus der Jugend. Interessierte sind willkommen, daran teilzunehmen. Die Uhrzeit der Sitzungen variiert, kann aber per Mail erfragt werden. Mail-Kontakt: jugendparlament@stadt.wittlich.de (siehe auch Seite 2 der Wittlicher Rundschau).
 

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