Manderscheider Schüler/innen besuchen „Die Physiker“

Am 19.04.2011 besuchten der Deutsch-Erweiterungskurs Klasse 9, und die 10. Klasse der Realschule plus in Manderscheid  die Neufassung „Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt, in der Inszenierung von Steffen Lars Popp und in der Dramaturgie von Sylvia Martin am Theater in Trier.

Diese Tragikkomödie weist auf die Gefahren von uneingeschränkter Forschung, am Beispiel der Atomenergie, hin. „Nichts kann rückgängig gemacht werden, was einmal gedacht wurde“  – dieses Zitat Dürrenmatts spiegelt deutlich die Problematik des Stückes wider und ist auch heute, sechzig Jahre nach der Uraufführung, von aktueller Brisanz.

Die Handlung spielt im Irrenhaus „Les Cerisiers“, welches von Fräulein Doktor Mathilde von Zahnd geleitet wird. Ihre Patienten geben sich zunächst als Newton und Einstein aus, in Wirklichkeit sind die beiden Spione auf der Suche nach dem Geheimnis des Kernforschers Johann Wilhelm Möbius, der ebenfalls Patient des Sanatoriums ist. Dieser jedoch sucht im Irrenhaus Tarnung und Schutz, da er eine Formel entdeckte, mit der die Welt zu beherrschen oder zerstören ist.  Er spielt den Irren, um seine Forschung zu verstecken, denn seine Entdeckung kann er nicht mehr rückgängig machen.

Mit dieser Inszenierung ist es gelungen, den Zuschauern den Spiegel vorzuhalten, da in jedem Charakter unmoralische Züge stecken, die den Betrachter dazu anleiten, Alltägliches zu hinterfragen. Dürrenmatts „Die Physiker“ in der modernen Inszenierung des Trierer Theaters ist ein sehr unterhaltsames Stück, das gleichzeitig eine klare Botschaft signalisiert: Was bedeutet moralisches Handeln in der Wissenschaft und wie weit darf der Forscher gehen?
 

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