Energiewende wird zu einer Bewährungsprobe für den Standort

Bei der Energiewende darf die Wirtschaftlichkeit nicht aus dem Auge verloren werden. Das hat IHK-Präsident Peter Adrian bei der Vorstellung des Energiepolitischen Energiepapiers gefordert. Die Energiepolitik müsse eine Balance zwischen sicherer und preiswerter Energieversorgung einerseits und dem Klimaschutz andererseits finden. Auftrag der IHK sei es, darauf hinzuwirken, dass der Standort Region Trier auch für die im internationalen Wettbewerb stehenden Unternehmen attraktiv bleibe. Gerade in der Region Trier seien zahlreiche energieintensive Industrie- und Gewerbebetriebe ansässig, für die Energiekosten wichtige Produktionsfaktoren darstellen.

„Die Energiewende wird es nicht gratis geben“, sagte Adrian. „Wir brauchen verstärkte Investitionen in neue hocheffiziente und fossile Kraftwerke, in den Ausbau dezentraler Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, in Versorgungsnetze, aber auch in Energiespeicher.“ Mehr und mehr verstärke sich in der Wirtschaft die Sorge, dass sich bei einem Alleingang Deutschlands diese hohen Investitionskosten in einem weiteren Anstieg der Strompreise niederschlagen werden und dadurch der Druck zur Verlagerung von Produktionsteilen steigen werde. Ganz oben auf der bundespolitischen Agenda müsse eine Reform des EEG, Erneuerbare-Energie-Gesetzes, stehen. Es gehe darum, in Zukunft die Abgabelast auf Energie für die gewerblichen und industriellen Stromverbraucher zu mindern und auf einen fairen, marktwirtschaftlich gebildeten Preis zu setzen. „Daher muss die Förderung regenerativer Energien degressiv gestaffelt und zeitlich begrenzt werden, wie es bei allen Subventionen sinnvoll ist“, forderte Adrian.

Die verschiedenen energiepolitischen Ziele Versorgungssicherheit, Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit könne man nach Auffassung der IHK Trier nur durch einen ausgewogenen Mix verschiedener Energieträger erreichen. Vor diesem Hintergrund werde die Politik aufgefordert, verlässliche Rahmenbedingungen festzulegen, um auf diese Weise Investitionssicherheit zu schaffen, damit die Energiewirtschaft Entscheidungen bezüglich des Energieträgers und der damit verbundenen Veränderungen im Energiemix rechtzeitig treffen könne.

Das innovative Zusammenspiel traditioneller und erneuerbarer Energieträger sei dabei so zu organisieren, dass sie sich gegenseitig unterstützen und ergänzen.
Neben allen Herausforderungen sei auch klar, dass mit einer Energiewende Chancen für die Region verbunden seien. „Mit dem anstehenden Umbauprozess werden eine gesteigerte regionale Wertschöpfung und nachhaltige Beschäftigungseffekte einhergehen“, sagte Adrian. Die IHK Trier werde ihre Mitgliedsunternehmen bei der Verbesserung der Energieeffizienz unterstützen, sie bei der Inanspruchnahme öffentlicher Finanzierungshilfen beraten und so mit dazu beitragen, die Kompetenz der Unternehmen im Bereich der energieeffizientesten Leistungserstellung zu erhöhen.

 

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