Energiewende gelingt nur mit Akzeptanz

„Je präsenter die Erneuerbaren Energien in der Landschaft werden, etwa mit Windrädern oder großflächigen Photovoltaikanlagen, desto häufiger werden trotz der generellen Zustimmung der Bevölkerung auch Vorbehalte geäußert, nach dem Motto ’Erneuerbare Energien ja, aber nicht vor meiner Haustür’“, sagte Wirtschaftsministerin Eveline Lemke. Das gesellschaftliche Engagement für den notwendigen Umbau der Energieversorgung und die klimaschutzpolitischen und energiewirtschaftlichen Ziele müssten deshalb in Einklang gebracht werden mit den Belangen der betroffenen Anwohner und des Natur- und Landschaftsschutzes. Das gelte auch im Hinblick auf den in Rheinland-Pfalz wichtigen Bereich des Tourismus. Darin waren sich Energieministerin Lemke und Umwelt-Staatssekretär Thomas Griese einig. Hier stünden die politischen Akteure im Bund und in den Ländern, aber auch in den Kommunen genauso in der Verantwortung wie die Planer und Projektentwickler vor Ort, um bei der Bevölkerung für Akzeptanz zu werben, Planungsprozesse transparent zu machen, Kompromisse einzugehen und Kompensationen zu ermöglichen.

„Die Bürgerinnen und Bürger wissen, dass wir die Energiewende voranbringen müssen, wenn wir unsere Klimaschutzziele erreichen und unsere Importabhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern wollen. Die vielfältigen Vorteile, uns vor allem im Strom- und Wärmebereich durch eine regenerative Energieversorgung aus heimischen Ressourcen von steigenden Weltmarktpreisen für Energieträger abzukoppeln, liegen klar auf der Hand. Gleichzeitig bleiben Wertschöpfung und Arbeitsplätze im eigenen Land“, machte Wirtschaftsministerin Lemke deutlich.

„Insbesondere die Windenergie, als wettbewerbsfähigste erneuerbare Energieform, spielt eine wichtige Rolle“, ergänzte der Staatssekretär im Umweltministerium, Thomas Griese. Für die Akzeptanz Erneuerbarer Energien habe dabei die Windkraft im Wald deutliche Vorteile, so Griese und erläuterte: „Die Standorte im Wald liegen oft fern von Siedlungen. Eingebettet im Wald wirken sie auch weniger auf das Landschaftsbild. Zudem sind die Wälder in Rheinland-Pfalz meist öffentliches Eigentum. Pacht und Steuereinnahmen kommen also den Kommunen und damit der lokalen Bevölkerung zugute. Und schließlich setzen wir uns dafür ein, die Kommunen an der Planung von Windkraft maßgeblich zu beteiligen. Auch das fördert die Akzeptanz vor Ort.“

Es gibt bereits vielversprechende Ansätze und Konzepte, um die Akzeptanz für den Ausbau Erneuerbarer Energien zu erhöhen. Die Idee der Solidarpakte wird in zahlreichen Verbandsgemeinden aufgegriffen, Bürgerinnen und Bürger gründen Energiegenossenschaften oder beteiligen sich direkt an Erneuerbaren Energieanlagen. Einige Beispiele hierzu wurden im Rahmen der Tagung, die die Landesregierung bereits zum zweiten Mal mit der Transferstelle Bingen ausgerichtet hat, vorgestellt. Die Aktualität des Themas wurde an den zahlreichen Vertretern von Kommunen, Verbänden, Energieversorgungsunternehmen und Planungsbüros deutlich, die die Gelegenheit zum Informationsaustausch nutzten. 
 

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen