Das Eis auf der Mosel wehrt sich

Trotz Temperaturen tagsüber um die 5°C gestaltet sich der Eisaufbruch auf der Mosel nicht ganz so einfach wie gehofft. Das Eis ist zwar weicher geworden und taut, aber dennoch musste der Eisbrecher „Josef Langen“ in der letzten Nacht noch mal zu Tal fahren. Oberhalb der Staustufen Fankel und St. Aldegund hatten sich neue zusammenhängende Eisflächen gebildet. Das bereits gebrochene Eis
schloss sich wieder zu Eisflächen zusammen, welche eine Weiterfahrt für die Bergfahrt unmöglich machten. Solange das „weiche“ Eis in Bewegung ist, gibt es keine Probleme. Staut es sich aber, verbinden sich die Eisschollen schnell zu einer großen festen Eismasse. Der EB „Josef Langen“ brauchte bis in die Morgenstunden, um diese Eismassen wieder aufzubrechen und einen Eisabfluss über die Wehranlagen zu ermöglichen. Noch in der Nacht wurde vom Koordinierungsstab „Eis“ das Konzept zum weiteren Eisaufbruch in Mosel überarbeitet.

Heute im Laufe des Vormittags wird die Stauhaltung Fankel erneut aufgebrochen. Dabei soll mit möglichst viel Wasserüberfall über die Wehranlage eine zügige Eisabfuhr aus der Stauhaltung erreicht werden. Das Wasserkraftwerk in Fankel hat deshalb seine Leistung enorm reduziert, so dass fast der gesamte Mosesabfluss incl. der Eisschollen über das Wehr geht. Durch den Wehrüberfall kommt es noch mal zu einer zusätzlichen Verkleinerung der Eisschollen. Am Nachmittag fährt der EB „Josef Langen“ dann wieder zu Berg und bricht die Stauhaltungen St. Aldegund und Enkirch. Danach ist noch der Eisaufbruch in den Stauhaltungen Zeltingen und Wintrich vorgesehen. Die Bergfahrt auf der Mosel soll möglichst morgen im Laufe des Tages bis Trier freigegeben werden. Ist die Bergfahrt einige Stunden am Laufen und hält die Fahrrinne offen, kann auch die Talfahrt ihren Betrieb wieder
aufnehmen.

Während der gesamten Zeit schiebt der EB „Wirbeley“ mit seinen Schuten im Oberwasser der Staustufe Koblenz das von Oberstrom kommende gebrochene Eis über das Wehr. Der Eisbrecher „Wirbeley“ wurde 2010 gebaut und erlebt gerade seinen ersten Eiseinsatz. Das Schiff ist 24,22 m lang und 6,70 m breit. Es ist ein Zweischrauber – Fahrzeug mit etwa 760 PS. Durch die zwei
Antriebsschrauben ist unter anderem sichergestellt, dass bei der gefährlichen Arbeit auch bei Ausfall einer Maschine das Fahrzeug noch manövrierfähig bleibt.
 

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