Caritas trifft Politik – Große Resonanz beim zweiten politischen Frühstück

Lösungswege für die ambulante Pflege diskutiert: Den Pflegeberuf attraktiver machen

Wittlich/Cochem. Große Resonanz hatte das zum zweiten Mal stattfindende Frühstücksgespräch, zu dem der Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V. dieses Mal nach Wittlich ins Haus der Vereine eingeladen hatte. Caritas-Vorsitzender Winfried Görgen und Geschäftsführerin Katy Schug begrüßten zahlreiche Politiker. Hauptthemen waren die Situation von Menschen mit Pflegebedarf im Verbandsgebiet, den beiden Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell, und die Funktionsweise der sozialen Beratungsdienste wie der Allgemeinen Sozialberatung und der Schwangerenberatung.

An der Begegnung nahmen Landrat Gregor Eibes, die Abgeordneten Patrick Schnieder MdB, Bettina Brück MdL und Elfriede Meurer MdL, Stadtbürgermeister Joachim Rodenkirch (Wittlich), die Verbandsbürgermeister Manfred Führ (Treis-Karden), Christoph Holkenbrink (Wittlich-Land), Wolfgang Schmitz (Manderscheid), Marc Hüllenkremer (Thalfang), die VG-Beigeordneten Leo Wächter (Bernkastel), Josef Darscheid (Kaisersesch), Lothar Schneider (Zell), Sozialdezernentin Anja Toenneßen (Cochem), sowie leitende Caritas-Mitarbeitende teil.

Das Anliegen der Begegnung sei es, so Winfried Görgen, sich zwischen Caritas und Politik außerhalb der offiziellen Termine austauschen zu können, den Kontakt zu halten, das Vertrauen zueinander zu pflegen und gemeinsam soziale Entwicklungen im Verbandsgebiet in den Blick zu nehmen. Zu den Entwicklungen zählten die schwieriger werdende Kosten- und Personalsituation in der ambulanten Pflege und die Beobachtung in den Beratungsdiensten, dass die Zahl der Ratsuchenden steige und ihr Altersdurchschnitt sinke. Dies bedürfe einer aufmerksamen Interpretation.

„Der Pflegeberuf muss attraktiver gemacht werden!“ Dieses Petitum von Landrat Gregor Eibes stieß auf breite Zustimmung in der Diskussion. Fachdienstleiterin Sandra Kneip hatte zuvor über die Problemstellung in der ambulanten Pflege berichtet. Während die Bevölkerungszahl auf mittlere und lange Sicht rückläufig ist, nimmt die Zahl der pflegebedürftigen Menschen stetig zu. Zugleich wird es immer schwieriger, für die Dienste ausreichend Personal zu finden. Erörtert wurde dazu die Anwerbung von Pflegemitarbeitern aus westeuropäischen Ländern mit hoher Jugendarbeitslosigkeit. Dies würde jedoch dazu führen, dass man den Ländern Potential entziehe. Unser hiesiges Problem in der Pflege solle daher eher im eigenen Land gelöst werden, so das Fazit.

Geschäftsstellenleiter Karl Dumont (Cochem) informierte über die vielfältigen sozialen Beratungsdienste, etwa auch die Schuldner- und die Suchtberatung. Zentrale Anlaufstelle für Rat- und Hilfesuchende sei die Allgemeine Sozialberatung. Sie habe den Überblick über die Breite der Hilfemöglichkeiten und vermittle bei Bedarf an die verschiedenen Fachdienste weiter. Diese Informationen wurden in der Runde dankbar angenommen. Im Austausch dazu wurden weiterführende Ideen entwickelt, so auch jene, in Ortsbürgermeisterdienstbesprechungen und in den Polizeidienststellen über das Beratungssystem der Caritas zu informieren. Über diese Multiplikatoren könnten Bürgerinnen und Bürger bei Bedarf gezielter auf Hilfeangebote hingewiesen werden.

Das nächste politische Frühstück wurde für den Herbst des nächsten Jahres vereinbart. Zu dem Verlauf der diesjährigen Begegnung äußerte ein Kommunalpolitiker: „Das war eine Diskussion auf hohem Niveau.“

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