Berufliches Gymnasium in Wittlich: Oberstufenschüler und Azubis erhalten Unterricht beim Professor

Schülerinnen und Schüler der BBS Wittlich erleben einen interessanten Fachvortrag aus der Fachrichtung Bauingenieurwesen mit  Prof. Dr. Torsten Ebner von der Hochschule Trier

 

Foto: Holger Kipping, BBS Wittlich

Wittlich. Hoher Besuch an der BBS Wittlich: Am vergangenen Donnerstag besuchte der Professor für Ingenieurswesen die BBS Wittlich, um den Schülern des Bautechnik-Leistungskurses  und den Bauzeichner-Azubis aus dem 2. Ausbildungsjahr die Hochschule Trier vorzustellen und Interesse für das Studium des Bauingenieurs zu wecken. Um Forschung und Lehre an der Universität möglichst authentisch darzustellen, begann Prof. Ebner mit einem interessanten Fachvortrag zur Schalungstechnik.

Sehr anschaulich schilderte er den Schülern, wie noch bis in die 60er Jahre Schalungen zeitaufwändig und mit hohem körperlichen Einsatz auf der Baustelle von Hand gezimmert werden mussten. Daraufhin erläuterte er die Vorteile moderner Schalungstechnik, die z. B. in Normmaßen angefertigt und dadurch auf vielen Baustellen eingesetzt wird. Da die Schalung die Drücke des frisch eingefüllten Betons aufnehmen muss,  knüpfte Prof. Ebner im zweiten Teil das Thema Frischbetondrücke an den Fachvortrag an.

Nach dem Zuhören wurden die Schüler nun interaktiv in den Vortrag einbezogen und konnten anhand von Arbeitsblättern selbstständig die Konsistenz des Betons oder die Betonierhöhe berechnen. Die Rechnung, so Prof. Ebner, sei im Grunde mit dem Druckverlauf einer Wassersäule zu vergleichen, die in einer Dreiecksform nach unten hin breiter werdend dementsprechend Kräfte erzeuge. Da manche Bauwerke oder Teile der Bauwerke öfter gebaut würden, hätten einige Firmen Tabellen angefertigt, um diese Drücke ablesen zu können. Das mache den Ingenieuren die Arbeit um einiges leichter.

Foto: Holger Kipping, BBS Wittlich

Was spricht für ein Bauingenieurstudium an der Hochschule Trier? Zum Schluss stellte Prof. Ebner den zukünftigen Absolventen den Studiengang und die vielen unterschiedliche Möglichkeiten im Ingenieurbau tätig zu sein kurz vor. So könne man zum Beispiel auch die Informatik mit dem Ingenieurswesen verbinden,  um Statikprogramme oder dergleichen zu schreiben. Die Schüler erfuhren, in wie viele interessante Bereiche Ingenieurswesen im Bauwesen aufgeteilt ist: Straßenbau oder Abwasserversorgung sind Teile des Tiefbauingenieurswesens.

Statik oder die Planung von Häusern gehören zum Hochbau. Neben dem Erwerb von fundierten theoretischen Kenntnissen gehört aber auch  Arbeit direkt auf der Baustelle zum Ingenieurdasein dazu. „An der Hochschule Trier legen wir deshalb großen Wert auf projektorientiertes Arbeiten“, so der Professor zu den Inhalten des Studiums. Gefragt nach den Zukunftsperspektiven als Bauingenieur erklärte Prof. Ebner: „Die Nachfrage an Ingenieuren in diesem Berufssektor ist sehr groß. Die Zahl der Studienbeginner ist jedoch rückläufig.

Viele renommierte Firmen fragen deshalb bei uns an der Hochschule nach, ob es möglicherweise für sie neue Ingenieure gibt.“ Der Vortrag, der Teil des schulischen Programms zur Berufsorientierung war, kam bei den Schülern außerordentlich gut an. „Ich fand das Thema sehr praxisnah und überhaupt nicht so abstrakt und schwer, wie ich mir bisher ein Studium vorgestellt habe“, so eine begeisterte Schülerin.

Aber auch der Professor war beeindruckt von den Schülern des Bautechnik-Leistungskurses: „Ich habe gar nicht erwartet, dass die Schüler schon über so viele Vorkenntnisse verfügen.“ Mit vielfältigen Veranstaltungen zur Berufs- und Studienorientierung bereitet das berufliche Gymnasium Wittlich seine Schüler auf die Zeit nach dem Abitur vor, um ihnen für die Zeit nach der allgemeinen Hochschulreife einen optimalen Anschluss an das Berufsleben zu ermöglichen. Maurice Lenhardt, BGY17

 

 

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