„Man wird motiviert, etwas zu tun!“

Traben-Trarbach. Ein Jugendpfarrer, fünf Schülerinnen und sechs Schüler der 9. und 10. Klasse der Realschule plus in Traben-Trarbach, ein Pastoralreferent, ein Schulsozialarbeiter und drei Mitarbeiter/-innen des Caritasverbandes Mosel-Eifel-Hunsrück e. V. vereint an einem Tisch in lebhafter Diskussion: Diese nicht alltägliche Situation war Teil der vielfältigen Aktivitäten anlässlich des Josefstages am 19. März. Jugendliche und Vertreter der Katholischen Kirche brachte er miteinander ins Gespräch.

„Der Hl. Josef ist Schutzpatron der Arbeiter und Jugendlichen. Der nach ihm benannte Josefstag der katholischen Kirche richtet in diesem Jahr den Blick auf Jugendliche, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind“, so Armin Surkus-Anzenhofer, Pastoralreferent im Dekanat Wittlich, aktiv im dortigen Ausbildungspatenschaftsprojekt. In den Kreisgebieten Cochem-Zell und Bernkastel-Wittlich bestehen Ausbildungspatenschaftsprojekte: Frauen und Männer engagieren sich ehrenamtlich, um Jugendlichen beim Finden eines Weges in die geeignete Ausbildung behilflich zu sein. Jugendpfarrer Jan Lehmann nutze den Josefstag, um mit Schülerinnen und Schülern der Realschule plus in Traben-Trarbach und den beiden pädagogischen Mitarbeiterinnen der Projekte ins Gespräch zu kommen.

Unter Moderation von Silke Heiseler vom Caritasverband Mosel-Eifel-Hunsrück e.V., die das Projekt im Dekanat Wittlich pädagogisch begleitet, berichteten die Schüler/-innen von ihren Berufswünschen und Erfahrungen im Rahmen dieses Projektes. „Die ehrenamtlichen Paten haben sich in unserer Klasse vorgestellt“, so Albina, Schülerin der 10. Klasse. So erfuhr sie von den vielfältigen Hilfen des Patenprojektes. Dazu gehören die Gespräche zwischen Patin/Pate und ihrem Patenschüler über ihre besonderen Interessen und Stärken, über ihre Berufswünsche, welche Betriebe für eine Ausbildung in Frage kommen und wie hier der Kontakt aufgenommen werden kann.

„Ich werde demnächst in einem Betrieb ein Praktikum machen, da ich später Möbelbauer werden will“, freut sich der 15-jährige Marius. „Durch die Gespräche mit meinem Paten habe ich herausgefunden, dass mir eine Ausbildung als medizinische Fachangestellte bestimmt viel Freude bereiten wird“, berichtet Karina. „Wir haben zusammen Bewerbungen verfasst und bald werde ich ein Praktikum bei einem Kinderarzt in Wittlich machen“, so Albina. Und auch Tobias hat durch das Patenprojekt einen „Fuß in der Tür“ zur Ausbildung: „Ich habe mit meinem Paten zusammen gesucht und habe nun einen Praktikumsplatz im Bereich Mechatronik gefunden.“

Die entstandenen Berufswünsche der Schülerinnen und Schüler sind dabei vielfältig und reichen von Steuerfachangestellte, Bauzeichner und Bürokaufmann über Kfz-Mechatroniker, Sozialassistent und Erzieher/-in bis hin zur Fortführung der Schule mit dem Ziel des Fachabiturs und anschließendem Studium. Und auch andere Wege rücken ins Blickfeld wie das mehrfach genannte Freiwillige Soziale Jahr. Bei der Beurteilung des Ausbildungspatenschaftsprojektes sind sich die Jugendlichen einig: Sie alle sind zufrieden und können eine Patenschaft nur empfehlen. „Man wird motiviert, etwas zu tun“, so Shefkija. Und Karina ergänzt: „Wenn neben den Eltern ein Außenstehender etwas vorschlägt, hört man noch einmal ganz anders hin“. Nur Positives also, das Jugendpfarrer Jan Lehmann an diesem Josefstag in Traben-Trarbach erfahren und mitnehmen konnte. 

 

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