42 neue Realschulen für Burkina Faso

Hillesheim. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat dem Solidaritätskreis Westafrika e.V. am 29. Oktober für sein neues Schulbauprogramm 2014 – 2015 einen Zuschuss in Höhe von 1.4 Millionen Euro bewilligt. Zusammen mit den Spendengeldern sollen damit im nächsten Jahr 42 Collèges (= Realschulen) und 28 Lehrerhäuser in zahlreichen Provinzen gebaut und für rund 12.600 Kinder dauerhaft neue Schulplätze geschaffen werden.Jeder Schulplatz wird nur ca. 127 Euro kosten. Der Bau von Collèges (die Klassenstufen 7 – 10) ist besonders dringend. In den letzten Jahren wurden zahlreiche Grundschulen eröffnet. Wenn die Kinder nach 6 Grundschuljahren im Alter von 12 Jahren die Schule verlassen, müssen sie eine Weiterbildungsmöglichkeit haben, um anspruchsvollere Berufe erlernen zu können. Zurzeit besuchen nur 11 % der Grundschulabsolventen eine weiterführende Schule. Ohne Bildung ist eine Weiterentwicklung des Landes nicht möglich. Es wird großen Wert auf die Einschulung von Mädchen gelegt, denn durch Schulbesuch und Aufklärungsarbeit muss die Bevölkerungsexplosion gestoppt werden. Jede Frau in Burkina Faso bekommt durchschnittlich 6 Kinder, was in der Welt fast einmalig ist. Es wurde versäumt, rechtzeitig Collèges zu bauen und der Staat Burkina Faso hat kein Geld, da er zu den 5 ärmsten Ländern der Erde gehört. Oft sind über 100 Kinder in einer Schulklasse und sie werden zum Teil in Notunterkünften unterrichtet. Wenn der nächste Tiefbrunnen weiter als 700 m von der geplanten Schule entfernt liegt, dürfen die Dörfer selbst entscheiden, ob sie lieber ein Lehrerhaus oder einen Tiefbrunnen haben wollen. Wenn ein Brunnen gebohrt wird, kommt die Investition allen Kindern und der gesamten Dorfbevölkerung unmittelbar zugute, da diese dann gutes Trinkwasser haben und zahlreiche Krankheiten vermieden werden. Im Rahmen des laufenden Schulbauprogramms 2013-2014 waren am 01. November bereits 20 Schulen fertig gestellt und in ihnen wird bereits unterrichtet. 14 Schulen sind zurzeit im Bau und bei 6 Schulen wurde noch nicht mit dem Bau begonnen. 3 Orte hatten nicht mitgearbeitet und die dort vorgesehenen Schulen werden in anderen Dörfern errichtet.

Die Eigenleistung der Dörfer, nämlich das Sammeln von Sand und Kies und der Transport an die jeweilige Baustelle, wurden im Rahmen des Zuschussantrags valorisiert. Dies bedeutet, dass der Wert dieser Leistung auf die vom Solidaritätskreis zu erbringende Eigenleistung von 25 % angerechnet wird. Durch diese Anrechnung verringert sich der Umfang der Spenden, die der Verein selbst aufbringen muss, auf ca. 13 % der Projektkosten. Jeder gespendete Euro wird durch den Zuschuss des BMZs nahezu „verachtfacht“. Die Verwaltungskosten des Vereins betragen nur 0,5 % der Investitionsausgaben und werden fast ausschließlich für den Druck des Jahresberichts und den Kauf von Briefmarken ausgegeben. In Deutschland entstehen zurzeit  keinerlei Personalkosten. Es wird aber in der Umgebung von Hillesheim eine engagierte Person gesucht, die bei der Buchhaltung und bei der Projektabwicklung im Rahmen einer Pauschalversteuerung mitarbeiten will. Kontakt: Solidaritätskreis Westafrika, Martinstraße 6 in 54576 Hillesheim, www.solidaritaetskreis.de, Konto: 201 017 1 bei der Kreissparkasse Vulkaneifel BLZ 586 512 40.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen