Zur Berichterstattung in der Eifel-Zeitung 14. KW 2011: „Vulkaneifelkreis gegen noch mehr Lavagruben“ erhielten wir nachfolgende Lesermeinung: Mehr Bürgerbeteiligung

Die breite Mehrheit im Kreistag der Vulkaneifel ist ermutigend, und allen sei gedankt, die sich dafür stark gemacht und es jetzt ermöglicht haben. Damit ist ein deutliches Zeichen gesetzt, das der breiten Meinung der Bevölkerung entspricht, wie die große Resonanz auf die Unterschriftensammlung der IG Eifelvulkane zeigt. Die Abbauunternehmer argumentieren mit Arbeitsplätzen. Doch es werden keine neuen Arbeitsplätze geschaffen, wenn mit wenig Mann und schwerem Gerät die Gruben ausgeweitet werden von Berg zu Berg, bis einer nach dem anderen verschwindet und die Quellen wohlmöglich versiegen.  Im Gegenteil, jede Erweiterung des Abbaus bedroht die steigende Zahl zukunftsfähiger, nachhaltiger Arbeitsplätze besonders in Tourismus (etwa 10mal mehr Arbeitsplätze als beim Lavaabbau) und den damit verbundenen Gewerben.  Ist es nicht machbar, dass die Abbaufirmen mehr und mehr auf naturverträgliche Methoden und Materialien wie Recycling-Stoffe umrüsten und neue Wege bei der Verwertung der (endlichen) Rohstoffe gehen? Wie wäre es, wenn das Land dies förderte? Dann würden auch diese Arbeitsplätze nachhaltig und zukunftsweisend wie jene in der Erholungs- und Gesundheitslandschaft, die durch das Land mit einer Hand gefördert werden, während es gleichzeitig Pläne vorlegt, die eine gesunde, erholsame Landschaft zerstören.

Wie kann es sein, dass die Landesregierung oder die Planungsgemeinschaft oder wer auch immer im Namen der Rohstoffsicherung über die Zukunft einer ganzen Region entscheidet, die viele der maßgeblich Verantwortlichen vielleicht nur vom Papier her kennen? Wie würden sie wohl entscheiden, wenn es ihre Heimat beträfe? Das ganze Verfahren ist infrage zu stellen, denn es ist nicht wirklich demokratisch. Irgendwann – wenn „der große Wurf“ steht, gibt es Anhörungen, (eine Bürgerbeteiligung?), aber dann ist es schon zu spät, dann geht es nur noch ums Detail.

„Mehr Demokratiewagen“ (Altkanzler Willy Brandt) ist mehr denn je gefragt!
Noch mehr Abbau verträgt die Eifel auf keinen Fall, sonst verliert sie endgültig ihr Gesicht, denn „Berge wachsen nicht nach“(Bauer Hans Pinn). Zu viele Berge haben wir schon verloren, und das Land trägt viele offene Wunden!

Lydia Schend, Daun

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