Schaulustige filmen Unfallstelle: «Kein Kavaliersdelikt»

Hauptstuhl/Kaiserslautern (dpa/lrs) – Nach einem Auffahrunfall mit zwei Leichtverletzten auf der Autobahn 6 in Richtung Mannheim haben mehrere Schaulustige die Bergungsarbeiten fotografiert und gefilmt. Eine Fahrerin habe dafür sogar extra ihr Auto nach der Unfallstelle abgebremst, und ihr Mobiltelefon aus der Handtasche auf dem Beifahrersitz geholt, berichtete die Autobahnpolizei Kaiserslautern am Sonntag. Insgesamt hätten etwa 10 bis 15 Autofahrer mit ihren Smartphones fotografiert und gefilmt. Dieses «voyeuristische Verhalten» sei inzwischen leider «Standard», aber kein Kavaliersdelikt, sagte eine Polizeisprecherin.

Zwei Fahrer wurden angehalten und mussten wegen des Handyverstoßes am Steuer ein Bußgeld bezahlen, gegen andere werde noch ermittelt. Eine Straftat sei nicht gegeben gewesen, weil die beiden verletzten Frauen nicht abgelichtet wurden. Sie waren bereits mit dem Krankenwagen von der Unfallstelle weggefahren worden.

Eine der Fahrerinnen war am Sonntagmorgen gegen 8 Uhr zwischen Miesau und Landstuhl aus zunächst ungeklärter Ursache auf das andere Auto aufgefahren. Dieses kam ins Schleudern und schlug jeweils links und rechts in die Schutzplanke ein. Die Autobahn in Richtung Mannheim musste während der Unfallaufnahme für rund 1,5 Stunden gesperrt werden.

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