Positive Verkehrsunfallbilanz der Polizeiinspektion Wittlich

Weniger Unfälle, weniger Verletzte, Junge und Senioren im Blickfeld der Verkehrsüberwachung

Nachdem es im Jahre 2012 eine eher negative Bilanz bei den Verkehrsunfällen im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Wittlich gab, ist für das abgelaufene Jahr 2013 ein deutlich positiver Trend zu erkennen. Weniger Unfälle bei den Jungen Fahrer und Wildunfällen, Senioren stärker am Unfallgeschehen beteiligt.

Statistische Auswertung der Unfallentwicklung 2013 gegenüber dem Vorjahr:

2012 ereigneten sich 1640 Verkehrsunfälle, 2013 wurden 30 Verkehrsunfälle weniger, insgesamt nur 1610 registriert. Hiervon ereigneten sich 2013 (2012)  innerhalb geschlossener Ortschaften 857 (828)  und außerhalb 753 (812)  Unfälle.

1.Unfälle mit Personenschäden

Deutlich rückläufig ist nicht nur die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden, auch die Zahl verletzter Verkehrsteilnehmer zeigt eine erfreuliche Bilanz. Die Anzahl der Unfälle bei denen Menschen zu Schaden kamen sank  auf insgesamt 157, im Vorjahr waren es noch 197. Insgesamt wurden 214 (261) Menschen verletzt (48 schwer, 166 leicht);  2 Personen starben.

2.Unfallbeteiligte

2.1Kinder

Auch bei den schwächsten Verkehrsteilnehmern, den  Kindern, gab es im Jahre 2012 einen rückläufigen Trend beim Verkehrsunfallgeschehen. So hat sich die Zahl der Kinderbeteiligung bei Verkehrsunfällen gegenüber dem Jahr 2012 (27) im vergangenen Jahr auf 13 mehr als halbiert. Bei diesen Unfällen waren 3 Kinder als Fußgänger und 3 Kinder als Radfahrer unterwegs, im Vorjahr lag diese Zahl deutlich höher.

11 Kinder wurden bei diesen Unfällen verletzt, davon immer noch 6 als Mitfahrer im PKW ihrer Eltern oder sonstigen Aufsichtspflichten. Die Polizei appelliert geeignete Kindersitze, Sitzschalen und Sitzerhöhungen ordnungsgemäß zu nutzen, um so die Kinder ausreichend vor Verletzungen bei Unfällen zu schützen. Bei Kontrollen fallen leider immer noch sorglose Autofahrer auf, die ihre jüngeren Mitfahrer nicht oder nicht ausreichend sichern.

2.2Junge Fahrer und Motorradfahrer

Zu der Risikogruppe der Jungen Fahrer zählen die 18- bis 24jährigen Auto- und Motorradfahrer. Sie sind seit mehreren  Jahren überdurchschnittlich an Verkehrsunfällen beteiligt. Die Anzahl der Unfälle aus dieser Gruppe sank 2013 zwar  auf 396(430) Verkehrsunfälle, die Anzahl der verletzten Jungen Fahrer stieg aber leider auf 52(48) Personen an.

Die Zahl der beteiligten Motorradfahrer blieb konstant. Bei den Zweiradfahrer sind neben den Jungen Fahrern auch  Fahrer oder Fahrerinnen mittleren Alters gefährdet, wie die Unfallstatistik seit Jahren zeigt. Hierbei handelt es oft um sogenannte Wiedereinsteiger, die nach jahrelanger Abstinenz wieder auf ein Motorrad steigen. Um diesem Phänomen entgegen zu wirken, beteiligt sich die PI Wittlich wie auch andere Dienststellen des Polizeipräsidiums Trier an dem Verkehrssicherheitskonzept „Motorradfahren in der Eifel – aber sicher“,  wo bei Großkontrollen auf die besonderen Gefahren des Motorradfahrens hingewiesen wird. Insgesamt ist festzustellen, dass die Bilanz bei den Jungen Fahrern und Motorradfahrern, trotz lang anhaltender Schlechtwetterphasen,  im Jahre 2013 positiv bewertet werden kann.

2.3Ältere Mensche/Senioren

Hierbei handelt es sich um Personen die älter als 65 Jahre sind. Die demografische Entwicklung zeigt 2013 auch beim Unfallgeschehen deutliche Auswirkungen. Insgesamt waren Senioren an 257 (223) Unfällen beteiligt, wobei davon nochmals in 101 Fällen die Menschen über 75 Jahre alt waren.

Aussagekräftig kann festgestellt werden, dass Senioren zwar mehr als die Hälfte der Verkehrsunfälle verursachen an denen sie beteiligt sind, bei den Verkehrsunfällen mit verletzten Personen aber verschwindend gering als Hauptverursacher auffallen. Verkehrsunfälle bei den Personen verletzt wurden, wurden nur in 29 Fällen durch Fahrer verursacht die über 65 Jahre alt waren.

Im Zusammenhang mit den Jungen Fahrern und Senioren möchte die Polizeiinspektion Wittlich schon jetzt auf einen Verkehrssicherheitstag Anfang Juli 2014 hinweisen, der unter dem Motto „Jung und Alt  im Straßenverkehr, Gegenseitiges Verständnis gewinnt.“ statt findet. Hier wird es einen Fahrradparcours für altersgemischte Gruppen, einen Pedelec-Parcours und eine Vielzahl von Vorträgen zu Themen wie Alkohol und Drogen, Generation 65+, Neuerungen der StVO und vieles mehr geben.

3.Unfallursachen

Bei den Unfallursachen gibt es im Mehrjahresvergleich keine auffallenden Veränderungen. Unfallursachen Nummer1 bleiben Fehler beim Abbiegen und Wenden, viele davon auf Parkplätzen.

Deutlich zugenommen haben 2013 allerdings die Auffahrunfälle, hier gibt es eine Steigerung von fast 20 Prozent von 282 auf 335 Unfälle. Also fast ein Viertel der Gesamtunfälle ist auf zu geringen Abstand durch das nachfolgende Fahrzeug zurückzuführen. Trotz verbesserter Fahrzeugtechnik schaffen es viele Autofahrer nicht, den richtigen Sicherheitsabstand zum Vordermann zu halten. Hier sollte sich jeder einmal selbst überprüfen.

Etwas besser sieht es 2013 bei den Geschwindigkeitsunfällen aus. Der Rückgang um 40 Unfälle auf insgesamt 133, lässt eine deutlich verbesserte  „Geschwindigkeitsdisziplin“ bei den Auto- und Motorradfahrern erkennen, die sich hoffentlich in diesem Jahr fortsetzen wird.

Ebenso positiv entwickelt haben sich die Alkoholunfälle im Bereich der Polizeiinspektion Wittlich. Musste 2012 noch bei 33 Beteiligten Blutproben nach einen Unfall entnommen werden, waren 2013 nur noch 16 Fahrer alkoholisiert. Bei einem Fahrer wurden zudem Drogen festgestellt, die zur Fahruntüchtigkeit führten. In fast allen Fällen waren die Alkoholunfälle jedoch schwerwiegender, also mit verletzten Personen oder stark beschädigten Fahrzeugen.

Zwar mit der Gesamtentwicklung rückläufig, aber immer noch zu hoch ist die Zahl der Verkehrsunfallfluchten mit 238 im Jahr 2013. Dies bedeutet, dass sich fast jeder siebte Verursacher  von der Unfallstelle entfernt und sich nicht um den Schaden kümmern möchte. In den meisten Fällen handelt es sich Bagatellschäden, das Fluchtverhalten darf dennoch nicht als Kavaliersdelikt angesehen werden. Wird der Unfallflüchtige ermittelt muss er mit einem Strafverfahren rechnen. Bei hohen Sachschäden über 1500 Euro sogar mit dem Entzug seines Führerscheines.

4.Unfallhäufungsstellen und Unfallhäufungslinien

Hier liegen erste Daten vor, wobei schon jetzt feststeht, dass es neben den bereits bekannten unfallträchtigen Straßen und Streckenabschnitten keine besonderen Auffälligkeiten im Jahr 2013 gab. Eine genaue Auswertung wird in den nächsten Wochen erfolgen. Die Ergebnisse werden dann in einer Sitzung der Unfallkommission unter der Leitung des Landesbetriebs Mobilität beraten und beurteilt.

Hintergrundinfo:

Zuständigkeit der Polizeiinspektion (PI) Wittlich:
Stadt Wittlich, VGV Wittlich-Land, VGV Manderscheid, VGV Kröv-Bausendorf mit den Ortschaften Bausendorf, Bengel, Diefenbach, Flussbach, Hontheim, Kinderbeuern, Wilwerscheid, Gesamtfläche beträgt ca. 526 Quadratkilometer, Gesamtlänge der klassifizierten Straßen (Bundestrassen, Land- und Kreisstraßen, Teile der Innerortsstraßen)  ca. 750  Kilometer

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