„Unsere Empfangssituation ist sehr unbefriedigend“

Sie sind kaum zu zählen, die Zuschriften, E-Mails und Anrufe von Hörerinnen und Hörern, die über die schwierige Empfangssituation unserer Programme Beschwerde führen. Tatsächlich ist die Situation äußerst unbefriedigend und dies ist das große Problem des Nationalen Hörfunks. Es liegt an der Knappheit der UKW-Frequenzen, dass Deutschlandfunk nur von rund 70 Prozent und Deutschlandradio Kultur nur von rund 60 Prozent der Menschen überhaupt empfangen werden können. Und dies teilweise nur über sehr kleine „Frequenzinseln“. Es sind insgesamt 315 Frequenzen und dazwischen bestehen oft weiträumige Lücken – äußerst unangenehm etwa für Autofahrer. Wir können es selbst leider nicht ändern, die Frequenzen werden von den Ländern zugeteilt, es stehen die Landesrundfunkanstalten der ARD und auch die privaten Sender mit Deutschlandradio im Wettbewerb um das knappe Gut UKW.
Da ist es ein Grund zum Feiern, dass Deutschlandradio von August an in Nordrhein-Westfalen eine Frequenz erhalten hat, die außerordentlich leistungsstark ist. Über Langenberg 96,5 MHz, ehemals bespielt von BFBS, dem Programm der britischen Truppen in Deutschland, senden wir von diesem Monat an Deutschlandradio Kultur. Bisher konnten wir in diesem dichtbesiedelten Herzen des Rheinlandes nur 1,2 Millionen Menschen mit Deutschlandradio Kultur erreichen, künftig werden es 10,8 Millionen sein. Um diese zu regelmäßigen Hörern zu machen, bitten wir Sie um Mithilfe.
 
Auch bei der neuen Technologie DAB gibt es Positives zu melden: Bisher blockierte Gelder zum Aufbau eines bundesweiten Netzes wurden freigegeben, die Arbeiten beginnen noch in diesem Jahr. Wir werden über dieses Netz senden, in der vollen Ausbaustufe dann auch irgendwann tatsächlich bundesweit, mit allen unseren Programmen. Neben Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur wird davon nämlich unser drittes Programm profitieren können, das wir seit Januar ausschließlich digital verbreiten und das heute alleine über seine Internet-Verbreitung immerhin täglich rund 40 000 Mal von Hörern „angewählt“ und gehört wird. Ob sich die neue Technologie durchsetzt, entscheiden auch Sie. Wenn Sie sich beim Kauf eines neuen Radios für ein sogenanntes „Hybrid-Modell“ entscheiden, das sowohl UKW als auch DAB empfangen kann.

Dr. Willi Steul,
Intendant Deutschlandradio
 
 

 
 
 
 

 

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