Sparkasse Mittelmosel – Eifel Mosel Hunsrück mit gutem Ergebnis im Geschäftsjahr 2016

•    Und ebenso hat uns geholfen, dass wir aufgrund der soliden Geschäftspolitik die Rücklagen kräftig aufstocken konnten.

„Vor diesem Hintergrund sind wir mit dem Geschäftsjahr 2016 zufrieden“, äußert sich die Geschäftsleitung der Sparkasse Mittelmosel – Eifel Mosel Hunsrück mit dem Vorsitzenden Edmund Schermann und seinen Vorstandskollegen Eric Westerheide und Volker Knotte zu Beginn des Pressegesprächs über die Bilanz des vergangenen Jahres. Wir schöpfen bestehende Ertragsmöglichkeiten aus und senken dauerhaft die Kosten. Die ungünstige Zinssituation wird uns aber auch in den nächsten Jahren kräftig fordern. Auf drei wesentliche Trends des vergangenen Jahres möchten wir aufmerksam machen, bevor wir die Zahlen im Einzelnen ansprechen.

Erstens: Trotz niedrigster oder gar Nullzinsen haben uns unsere Kunden wieder deutlich mehr Einlagen anvertraut. Wir freuen uns über diesen Vertrauensbeweis.

Zweitens: Das Kreditgeschäft war wiederum sehr lebhaft. Sowohl im Privatkundengeschäft als auch bei den gewerblichen Kunden waren die Neuausleihungen gegenüber dem Vorjahr nochmals höher. Aufgrund der guten konjunkturellen Lage, Vollbeschäftigung und hoher Liquidität nutzten viele Kunden die Gelegenheit, um höher verzinsliche Kredite zu tilgen.

Drittens: Die Sparkasse hat ihre Zugangswege grundlegend umgebaut. Das Geschäftsstellennetz wurde den veränderten Kundenanforderungen angepasst. Die medialen Zugangswege sind massiv ausgebaut worden. Wir haben unsere Innovationskraft und unsere digitalen Fähigkeiten deutlich gesteigert.
Die Geschäftszahlen
im Einzelnen:
Die Bilanzsumme der Sparkasse betrug zum 31.12.2016 insgesamt 2.646 Mio. Euro, das sind 9 Mio. Euro mehr als im Vorjahr. Das Kundengeschäftsvolumen konnte sogar um 83 Mio. Euro auf 4.280 Mio. Euro gesteigert werden. Insgesamt sind die Einlagen um 53 Mio. Euro oder 3 % gewachsen. Sie überschreiten damit erstmals 2 Milliarden Euro. Für Zwei Drittel der Kunden ist Sicherheit der wichtigste Faktor beim Vermögensaufbau, mit deutlich zu-nehmender Tendenz. Allerdings finden die Mittelzuflüsse fast ausschließlich bei Sichteinlagen statt. Angesichts der Zinssituation ist dies verständlich. Die Kunden möchten flexibel bleiben.

Darüber hinaus halten die Kunden Wertpapiere in Höhe von 611 Mio. Euro. Der Nettozuwachs war mit 38 Mio. Euro sehr positiv und ist das Ergebnis unserer seriösen und strukturierten Beratung.

In einem guten konjunkturellen Umfeld mit nahezu Vollbeschäftigung konnten die Kundenkredite mit 1.632 Mio. Euro auf Vorjahresniveau gehalten werden. Das gute Neuausleihgeschäft aus 2015 konnte 2016 mit 308 Mio. Euro nochmals deutlich ausgeweitet werden (+ 39 Mio. Euro). Zu dieser sehr guten Entwicklung haben sowohl das lebhafte gewerbliche Kreditgeschäft als auch die privaten Baufinanzierungen einen positiven Beitrag geleistet. Das Kreditneugeschäft verlief erfreulicherweise breit gestreut und ohne Ausweitung des Risikoniveaus.

Angesichts fehlender Margen entwickelte sich lediglich das Kommunalkreditgeschäft stark rückläufig (- 20 Mio. Euro). Viele Kunden nutzten zudem aufgrund niedrigster Sparzinsen und hervorragender Liquidität ihre Möglichkeiten, hochverzinsliche Kredite aus der Vergangenheit zu tilgen.
Im Zinsüberschuss zeigen sich 2016, wie bei allen Banken, deutliche geldpolitisch bedingte und damit unvermeidbare Bremsspuren. Der Überschuss beträgt 51 Mio. Euro. Das sind 2,4 Mio. Euro weniger als 2015.
Deutliche Steigerungen sind mit 0,8 Mio. Euro auf 18,2 Mio. Euro beim Provisionsüberschuss zu verzeichnen. Die gesamte Palette des Verbund- und Wertpapiergeschäftes hat dazu erfolgreich beigetragen.

Der Verwaltungsaufwand konnte 2016 um 0,6 Mio. Euro auf 43,4 Mio. Euro reduziert werden. Der Sparkasse ist es gelungen, die zusätzlichen Belastungen aus den spürbaren Lohnzuwächsen der Tarifverträge 2016 zu kompensieren. Die Anzahl der Mitarbeiter ging um 28 auf 561 zurück. Dies erfolgte über natürliche Fluktuation, Vorruhestandsregelungen und Renteneintritte. Der Sachaufwand konnte durch ein effizientes und straffes Kostenmanagement ebenfalls merklich reduziert werden.
Mit 25,8 Mio. Euro oder 0,97 % der durchschnittlichen Bilanzsumme (DBS) lag das Betriebsergebnis aus dem operativen Geschäft um rd. 1,0 Mio. Euro unter dem Vorjahresergebnis (26,8 Mio. Euro oder 1,02 % DBS). Das bedeutet: Von den zwangsläufigen Zinseinbußen von 2,4 Mio. Euro konnte die Sparkasse rd. 60 % durch eigene Anstrengungen ausgleichen.

2016 erzielte die Sparkasse eine Cost-Income-Ratio (CIR) von 62 %.
Das heißt, 2016 hat die Sparkasse 62 Euro aufgewendet, um 100 Euro Ertrag zu erzielen. Das ist ein stabiler und guter Wert, der im Vergleich zu den rheinland-pfälzischen Sparkassen im vorderen Bereich angesiedelt ist. In den nächsten Jahren wird dieser Wert tendenziell merklich ansteigen. Die geldpolitisch verursachten Belastungen durch weitere Zinseinbußen werden in den nächsten Jahren zunehmen. Es ist deshalb notwendig und richtig, jetzt noch kräftig Reserven aus eigener Kraft zu bilden. Das haben wir getan.
Mit insgesamt 4,0 Mio. Euro ertragsabhängige Steuer bleibt die Sparkasse eine der größten Steuerzahler in der Region Eifel Mosel Hunsrück.
Das solide Geschäftsergebnis ermöglicht der Sparkasse und ihren Stiftungen erneut, gemeinwohlorientierte Zwecke mit 1,5 Mio. Euro – verteilt auf über 900 Einzelprojekte – zu unterstützen. Weitere 1,1 Mio. Euro werden wiederum an die beiden uns tragenden Landkreise Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell ausgeschüttet.

Zum 31.12.2016 waren 561 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Mit einer weit überdurchschnittlichen Ausbildungsquote bildet die Sparkasse 39 junge Bankkaufleute, Versicherungskaufleute, IT-Kaufleute und duale Studenten aus und ist seit langem eine der größten Ausbildungsbetriebe der Region. So schaffen wir selbst die personelle Basis für eine gute Zukunft. 10 frisch gebackene Absolventen werden wir 2017 übernehmen. Wir investieren weiterhin stark in die systematische Fortbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Seit Jahren überzeugen unsere jungen Auszubildenden und Studenten mit herausragenden Ergebnissen, ein Resultat unserer profunden und praxisnahen Personalentwicklung. Wachsende Bedeutung hat ebenso die innerbetriebliche Aufstiegsweiterbildung mit der Möglichkeit, berufsbegleitend einen qualifizierten Hochschulabschluss zu erreichen.

Neben der ungünstigen Geld- und Zinspolitik ist das stark veränderte Kundenverhalten und die rasch fortschreitende Digitalisierung die zweite große Herausforderung. Wir wollen vor Ort und im Netz der bevorzugte Finanzpartner unserer Kunden sein. Dazu haben wir die Zugangswege zur Sparkasse und zu unseren Services neu ausbalanciert. Die regionale Geschäftsstelle ist künftig noch stärker der Ort qualifizierter und übergreifender Beratung – und dies weiterhin dezentral und flächendeckend.

Jederzeitige Verfügbarkeit, bequeme Zugangswege und hoher Komfort haben bei unseren Kunden einen wichtigen Stellenwert. Deshalb arbeiten wir konsequent daran, die rasch zunehmenden Ansprüche und Erwartungen unserer Kunden zu erfüllen, Service und Transaktionen ins Netz zu verlagern. Unser kompetente Mediale Geschäftsstelle, die hochmoderne Internetfiliale und die leistungs-fähige Sparkassen-App sind hier unsere wichtigsten Andockstellen für alle Leistungen und alle Kunden. Bundesweit als einer der ersten führte unsere Sparkasse 2016 flächendeckend die Internetfiliale 6.0 ein – ein Angebot auf dem neuesten technischen Stand. Wir haben heute darüber rd. 4,3 Mio. Kundenkontakte jährlich, davon über 0,8 Mio. allein über die App. 48.800 Kunden sind bereits Online-Banking-Kunden, rd. 10.000 davon sind bereits aktive Sparkassen-App-Nutzer. Monatlich entscheiden sich rd. 700 Kunden neu für die Nutzung der medialen Zugangswege.
Erst Ende November haben wir zwei neue Funktionen per Update zur Verfügung gestellt. Zum einen den Handy-zu-Handy Dienst „Kwitt“, mit dem jeder einfach und sicher Geld ohne IBAN auf die Handy-Nummer eines Dritten senden oder von dort anfordern kann, bis 30 Euro sogar ohne TAN. Die zweite Neuerung ist die Fotoüberweisung, mit der Smartphone-Nutzer eine Rechnung einfach abfotografieren können. Alles andere macht die App. Beide Produkte kommen sehr gut bei den Kunden an. In allen Sparten des Mobile Banking haben wir ein sehr dynamisches Wachstum und hohe zweistellige oder sogar dreistellige Zuwachsraten.
Ausblick für 2017
Die Sparkasse Mittelmosel-Eifel Mosel Hunsrück muss zum einen die wachsende Ertragsbelastung aus der Niedrigstzinsphase bewältigen und wird zum anderen wegen des veränderten Kundenverhaltens und der Digitalisierung den neuen Mix in den Zugangswegen und Angeboten der Sparkasse konsequent mit hoher Qualität weiter ausbauen. Auf die Belastungen der Niedrigstzinsphase haben wir uns umfassend unternehmerisch vorbereitet. Natürlich werden wir in den nächsten Jahren noch deutliche Einschläge beim Zinsergebnis spüren. Das ist bei stark zinsabhängigen Instituten wie den Sparkassen und den Genossenschaftsbanken nicht vermeidbar.
Unser bewährtes und stetig weiter entwickeltes Geschäftsmodell bietet weiterhin die Gewähr, auch die großen Herausforderungen der nächsten Jahre gut bewältigen zu können. Negativzinsen für die privaten Sparer zu vermeiden wird dabei eine große Aufgabe. Als Sparkasse wollen wir einen solchen Schritt nicht und stemmen uns mit aller Kraft dagegen – auch zu Lasten der eigenen Ertragslage. Daran werden wir engagiert und konsequent weiter arbeiten.

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