Smartphones am Steuer sind lebensgefährlicher Alltag

München (dpa) – Navi bedienen, Musik auswählen, Textnachrichten lesen – die Ablenkung beim Autofahren durch moderne Technik wird laut Allianz-Versicherung zunehmend zur Gefahr. «Das Unfallrisiko erhöht sich durch die Bedienung moderner Kommunikations-, Unterhaltungs- und Komforttechniken um rund 50 Prozent», teilte das Allianz-Zentrum für Technik am Mittwoch in München mit.

Die Sicherheitsforscher hatten im vergangenen Sommer mehr als 1200 Autofahrer und -fahrerinnen befragt. 32 Prozent sagten, sie lesen Textnachrichten während des Fahrens. 26 Prozent tippen Textnachrichten am Steuer. Deutlich höher ist dabei der Anteil der jungen Autofahrer bis 24 Jahre: «Vier von zehn tippten oder lasen elektronische Nachrichten mit dem Handy in der Hand.» Mehr als die Hälfte aller Befragten bediente das Navi, um zum Beispiel ein Ziel einzugeben. Und «87 Prozent der Befragten, die ihr Radio über den Bordcomputer bedienen müssen, machen das beim Fahren», sagte Studienautor Jörg Kubitzki. «Das erhöht das Unfallrisiko um 89 Prozent.» Weiterlesen

Warum es noch kaum gebrauchte Elektroautos gibt

Von Christof Rührmair, dpa

München (dpa) – Wem ein neues Elektroauto zu teuer ist, der tut sich schwer, stattdessen gebraucht zu kaufen. Das Angebot an gebrauchten Stromern hat sich binnen Jahresfrist zwar verdoppelt, doch noch immer sind sie relativ selten, wie Zahlen der Fahrzeugbörse Mobile.de, des Kraftfahrt-Bundesamtes und des Marktbeobachters DAT zeigen. Dabei sind sie – im Verhältnis zum Neupreis – sogar eher günstig. Einen größeren Schub könnte es in ein bis zwei Jahren geben.

Das kleine Angebot

Auf der Fahrzeugbörse Mobile.de waren im Januar durchschnittlich 25.500 gebrauchte reine Elektroautos inseriert, wie eine Auswertung des Unternehmens für die Deutsche Presse-Agentur zeigt, bei der Fahrzeuge mit mehr als 20 Jahren oder 200.000 Kilometern nicht berücksichtigt wurden. Das war ein Anstieg um 106 Prozent gegenüber dem Januar 2022.

Dennoch sind die Stromer Exoten auf der Plattform: Auch nach der Verdopplung machten sie nur 2,4 Prozent des Angebots aus. Und bei den vom KBA gezählten tatsächlichen Besitzumschreibungen war es im Januar gar nur 1 Prozent. Bei Neuwagen war der Stromeranteil zuletzt zehn mal so hoch.

Auch beim Blick auf die angebotenen gebrauchten Stromer zeigt sich die Abweichung vom Neuwagenmarkt. Am häufigsten ist auf Mobile.de der Renault Zoe vor dem Tesla Model 3 und dem BMW i3, der inzwischen gar nicht mehr hergestellt wird. Im Jahr 2022 waren die am häufigsten neu zugelassenen reinen Stromer laut KBA Tesla Model Y, Model 3 und Fiat 500.

Die Ursachen

«Bei älteren Gebrauchtwagen gibt es im Moment noch kein relevantes Angebot. Das liegt vor allem daran, dass es vor drei Jahren noch kein breites Angebot an neuen Elektroautos gab und dementsprechend auch die Neuzulassungen niedriger waren», erklärt Thomas Peckruhn, der Vizepräsident des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK). Drei Jahre ist bei Gebrauchtwagen eine typische Frist, weil viele Leasingverträge so lange laufen und die Autos dann in diesem Alter auf den Markt kommen.

Doch der Markt für gebrauchte Stromer ist sehr viel jünger. Im Angebot bei Mobile.de lag ihr Durchschnittsalter im Januar bei 25 Monaten. Benziner waren mit 77 Monaten sehr viel älter, ebenso Diesel mit 66 Monaten – hier gibt es eben auch viele alte Gebrauchte.

Die Zukunft

Wer mehr Auswahl will, muss sich dementsprechend noch gedulden. «Ein größeres Angebot an gebrauchten Elektroautos wird es wahrscheinlich ab 2024 oder 2025 geben», sagt Peckruhn. Dann kommen die Leasingrückläufer aus den vergangenen Jahren mit höheren Stromeranteilen auf den Markt.

Die DAT weist allerdings auf einen weiteren bremsenden Effekt hin: Knapp die Hälfte der in den vergangenen Jahren verkauften Stromer ging an Privatpersonen. Und die halten ihre Fahrzeuge in der Regel deutlich länger: fünf bis zehn Jahre.

Die Preise

In der Anschaffung sind neue Stromer nicht billig. Doch zumindest die sogenannten Restwerte waren zuletzt niedriger als bei Autos mit Verbrennungsmotor. Für einen typischen drei Jahre alten Stromer ermittelte die DAT im Januar einen Restwert von 61,5 Prozent des Listenneupreises. Bei Diesel waren es 66,8 und bei Benzinern 69,6 Prozent. Ein Teil des Unterschiedes geht dabei allerdings auf die staatliche Förderung für neue E-Autos zurück.

Die Nachfrage nach gebrauchten Stromern

Bei der DAT bezeichnet man diese als «verhalten». Denn für die allermeisten Autokäufer kommt ein Elektroauto entweder gar nicht oder nur als Neuwagen infrage, wie aus der Umfrage für den alljährlichen DAT-Report hervorgeht. Selbst unter den befragten Gebrauchtwagenkäufern sagten nur 14 Prozent, dass ein gebrauchter Stromer für sie infrage käme. Doppelt so viele unter ihnen sagten «Nein, nur ein E-Neuwagen».

Dennoch gehen die auf Mobile.de angebotenen Elektroautos verhältnismäßig schnell weg. Im Januar zählte man dort im Schnitt 38 Standtage. Bei Benzinern, Dieseln und Hybriden waren es jeweils mehr als 50.

Auf die Batterie kommt es an

Zu den Dingen, die die Käufer beim Erwerb eines gebrauchten Stromers beschäftigt, gehört auch der Zustand der Batterie. Er wird in der Umfrage der DAT mehrheitlich als mindestens so wichtig wie die Laufleistung eingestuft. Auch Peckruhn sieht ihn als bedeutend für den Preis eines Elektroautos an. Er betont allerdings, dass sich der Zustand zuverlässig prüfen lasse. Und außerdem gebe es von den Herstellern lange Garantien.

Wissing will Verbrenner-Aus in EU unter Umständen nicht zustimmen

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) droht, dem ab 2035 in der Europäischen Union geplanten Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor nicht zuzustimmen. Die Nutzung von synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) für Autos müsse nach 2035 möglich sein, sagte Wissing der «Bild»-Zeitung (Dienstag).

«Vor dem Hintergrund der enormen Bestandsflotte an Pkw, die wir alleine in Deutschland haben, kann es für die FDP nur einen Kompromiss bei den Flottengrenzwerten geben, wenn auch der Einsatz von E-Fuels möglich wird», bekräftigte Wissing. Sonst könne Deutschland bei den anstehenden Abstimmungen nicht zustimmen. Weiterlesen

Wissing stemmt sich gegen geplantes Verbrenner-Aus in EU

Berlin (dpa) – Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) droht, dem ab 2035 in der Europäischen Union geplanten Aus für Neuwagen mit Verbrennungsmotor nicht zuzustimmen. Die Nutzung von synthetischen Kraftstoffen (E-Fuels) für Autos müsse nach 2035 möglich sein, sagte Wissing der «Bild»-Zeitung (Dienstag).

«Vor dem Hintergrund der enormen Bestandsflotte an Pkw, die wir alleine in Deutschland haben, kann es für die FDP nur einen Kompromiss bei den Flottengrenzwerten geben, wenn auch der Einsatz von E-Fuels möglich wird», bekräftigte Wissing. Sonst könne Deutschland bei den anstehenden Abstimmungen nicht zustimmen. Weiterlesen

VW hält an umstrittenen Werk im Westen Chinas fest

Peking/Wolfsburg (dpa) – Der Volkswagen-Konzern will auch nach einem Besuch seines China-Vorstands Ralf Brandstätter in dem umstrittenen Werk in der Region Xinjiang an dem Standort festhalten. «Natürlich kennen wir die kritischen Berichte, wir nehmen das sehr ernst», sagte der Manager zu Darstellungen, denen zufolge es in der Westprovinz eine systematische Unterdrückung der muslimischen Uiguren geben soll. «Aber wir haben keine Hinweise auf Menschenrechtsverletzungen in diesem Werk – das hat sich nach meinem Besuch nicht geändert.»

Brandstätter war Mitte Februar für zwei Tage in die Stadt Ürümqi gereist, um sich in der örtlichen Fabrik umzusehen. «Ich habe keine Widersprüche festgestellt», meinte Volkswagens China-Chef. «Ich habe keinen Grund, an den Informationen und meinen Eindrücken zu zweifeln. Ungeachtet dessen schauen wir natürlich trotzdem weiter hin.» Weiterlesen

Mehr als 10.000 Mitarbeiter bei Tesla in Grünheide

Grünheide (dpa) – Der US-Elektroautobauer Tesla beschäftigt in seiner Fabrik in Grünheide inzwischen mehr als 10.000 Mitarbeiter. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur am Montag aus Unternehmenskreisen. Pro Woche würden derzeit 4000 Autos gebaut, schrieb das Unternehmen auf Twitter. Das sind rund 200.000 im Jahr. Das Ziel der ersten Ausbauphase ist noch nicht erreicht: Tesla will in Grünheide mit 12.000 Mitarbeitern eine halbe Million Autos im Jahr produzieren. Das Unternehmen hatte bereits angekündigt, dass das Hochfahren der Produktion Zeit brauche. Seit März 2022 stellt Tesla in seiner bisher einzigen europäischen Autofabrik E-Autos her.

Opel-Chef erwartet in diesem Jahr stärkeren Absatz

Rüsselsheim (dpa) – Der neue Opel-Chef Florian Huettl rechnet in diesem Jahr mit einem höheren Absatz. «Es zahlt sich aus, dass Opel voll auf elektrische Antriebe setzt», sagte der Manager am Stammsitz Rüsselsheim der Deutschen Presse-Agentur. Dazu werde auch das Kompaktmodell Astra beitragen, das erstmals über ein ganzes Jahr im Verkauf stehe und zudem ab Frühjahr auch in einer vollelektrischen Version bestellbar sei.

Im vergangenen Jahr habe die Stellantis-Tochter unter anderem wegen des Teilemangels ihr Potenzial nicht voll umsetzen können. «Viele Kunden warten noch auf ihr Auto», sagte Huettl. «Ich bin mir sicher, dass 2023 hinsichtlich der Verfügbarkeit von Komponenten und Logistikkapazitäten besser laufen wird.»

2022 wurden von der einzigen deutschen Marke im Stellantis-Konzern in Europa (EU, EFTA, UK) gut 428 000 Pkw neu zugelassen worden, ein Minus von 12 Prozent. Der Marktanteil ging dem europäischen Autoverband Acea zufolge um 0,3 Punkte auf 3,8 Prozent zurück. Der aus den Herstellern PSA und Fiat-Chrysler fusionierte Mutterkonzern Stellantis hatte am Mittwoch trotz eines leicht geschrumpften Absatzes starke Zahlen präsentiert. Bei einem Rekordumsatz von fast 180 Milliarden Euro machte der hinter Volkswagen zweitgrößte Autokonzern Europas unter dem Strich 17 Milliarden Euro Gewinn. Weiterlesen

Mehr Tote und Verletzte bei Verkehrsunfällen 2022

Wiesbaden (dpa) – Die Zahl der Toten und Verletzten bei Verkehrsunfällen ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Auf den Straßen in Deutschland starben 2782 Menschen, 9 Prozent mehr als im Vorjahr, wie das Statistische Bundesamt am Freitag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Zahlen mitteilte. Verletzt wurden demnach rund 358 000 Menschen – das ist ein Anstieg um 11 Prozent. 2021 hatte die Corona-Pandemie mit Lockdowns, Homeoffice und Homeschooling für weniger Verkehr gesorgt. Die Zahl der Toten auf den Straßen war damals auf einen historischen Tiefstand gesunken. Weiterlesen

Prozess: Polizei hat Motorrad zurecht sichergestellt

Neustadt (dpa/lrs) – Mit einer Klage auf Rückgabe seines von der Polizei sichergestellten Motorrads ist ein Mann in Neustadt an der Weinstraße vor dem Verwaltungsgericht gescheitert. Die Maßnahme sei zurecht erfolgt, teilte das Gericht am Donnerstag in der pfälzischen Stadt mit. Der Kläger habe keinen Anspruch auf die Herausgabe, da nach wie vor die Gefahr bestehe, dass er das Motorrad bei illegalen Straßenrennen einsetzen werde. Gegen das Urteil ist Berufung zum Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz möglich.

Nach Angaben des Gerichts war der Kläger im Februar 2022 in Ludwigshafen zwei Polizisten aufgefallen. Den Beamten zufolge seien der Mann und ein weiterer Motorradfahrer mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit auf der Gegenfahrbahn «vorbeigeschossen». An einer Ampel stellten die Beamten die beiden zur Rede, einer flüchtete aber. Da die Polizisten gewusst hätten, dass der Mann im Zusammenhang mit illegalen Straßenrennen auffällig geworden sei, stellten sie dessen Fahrzeug «zur Gefahrenabwehr» sicher. Der Kläger habe dem widersprochen. Weiterlesen

Umweltverbände: Autobahnbau verschärft Klimakrise

Berlin (dpa) – Mitten im Koalitionsstreit um einen schnelleren Autobahnbau haben Umweltverbände gefordert, alle Fernstraßenprojekte in Deutschland zu stoppen.

In einem vorgelegten Papier von Greenpeace und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heißt es, nicht nur die Nutzung von Straßen sei klimaschädlich. «Auch der Bau, Betrieb und Unterhalt der Autobahnen und Bundesstraßen trägt entscheidend zur Verschärfung der Klimakrise bei.»

Zusätzliche Autobahnen und Bundesstraßen machten den Straßenverkehr schneller und attraktiver. Sie erhöhten so vor allem die zurückgelegten Entfernungen. Nach der Analyse der Verbände entstehen beim Neu- und Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen deutlich mehr CO2-Emissionen, als der Umweltbericht zum Bundesverkehrswegeplan 2030 ausweise. Weiterlesen

EU erwartet Einigung mit USA im Batterie-Subventionsstreit

Brüssel/Augsburg (dpa) – Die EU-Kommission erwartet eine baldige Einigung mit den USA im Streit um amerikanische Subventionen für die Batterieproduktion für Elektroautos. Diese sei «in greifbarer Nähe», sagte EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis der «Augsburger Allgemeinen». «Bei den Rohstoffen für Batterien sollen europäische Unternehmen genauso behandelt werden wie Freihandelspartner der USA», sagte der Vizepräsident der EU-Kommission. «Im Bereich erneuerbarer Energien und Wasserstoff haben wir noch große Differenzen. Da liegt noch Arbeit vor uns.»

Der frühere lettische Regierungschef betonte, die USA und die EU versuchten weiter, zahlreiche Streitpunkte zum amerikanischen «Inflation Reduction Act» zu entschärfen. Der März sei ein entscheidender Monat. Dann werde das US-Finanzministerium seine Leitlinien zu den Plänen herausgeben, und man werde sehen, was erreicht worden sei, sagte Dombrovskis. Weiterlesen

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