Deutlicher Rückgang der Impfstoff-Lieferung befürchtet

Mainz (dpa/lrs) – Rheinland-Pfalz wird laut Landesregierung nach einer Ankündigung des Bundes im Juli spürbar weniger Corona-Impfstoff erhalten als im Juni. Nach den aktuell vorliegenden Informationen sei zu befürchten, dass wegen der verringerten Liefermenge im nächsten Monat für die Impfzentren des Bundeslandes rund 20 Prozent weniger Vakzine zur Verfügung stünden als im Juni, teilte das Gesundheitsministerium am Donnerstag mit. Weiterlesen

Im Wintersemester schrittweise Rückkehr an die Hochschulen

Mainz (dpa/lrs) – Im Wintersemester soll es an den rheinland-pfälzischen Hochschulen wieder mehr Lehrformate in Präsenzform geben. Der Besuch dieser Veranstaltungen solle im kommenden Semester für Geimpfte, Getestete und Genesene «soweit es geht» wieder möglich gemacht werden, erklärte Wissenschaftsminister Clemens Hoch (SPD) am Donnerstag nach einer Videokonferenz mit der Landeshochschulpräsidentenkonferenz (LHPK). Weiterlesen

SPD-Fraktion will konstruktiv mit Freien Wählern umgehen

Mainz (dpa/lrs) – Die SPD-Fraktion hat den Neuen im Landtag Rheinland-Pfalz ein konstruktives Miteinander angeboten. Die Fraktionsvorsitzende Sabine Bätzing-Lichtenthäler wandte sich am Donnerstag in Mainz an die sechs Abgeordneten der Freien Wähler und sagte, sie sei «gespannt, welche Ideen sie im Laufe der Legislaturperiode vorbringen und auf welche Art sie im Plenum und in den Ausschüssen mitwirken werden». Weiterlesen

Baldauf: Opposition «kraftvoll, kreativ, kritisch» gestalten

Mainz (dpa/lrs) – Nach der Vorstellung des Regierungsprogramms der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) hat CDU-Fraktionschef Christian Baldauf eine entschiedene Oppositionsarbeit angekündigt. Seine Fraktion wolle dieser Verantwortung «kraftvoll, kreativ, kritisch» gerecht werden, sagte der Oppositionsführer am Donnerstag im Landtag. Weiterlesen

Truck-Grand-Prix vor Zuschauern: Countrymusik im Internet

Nürburg (dpa/lrs) – Rasante Beschleunigung, hammerhartes Bremsen, äußere Räder in Kurven in der Luft: Vom 16. bis 18. Juli ist am Nürburgring trotz Corona wieder der Truck-Grand-Prix mit hochgezüchteten Zugmaschinen geplant – seine typische Countrymusik wandert jedoch ins Internet ab. Die maximal mögliche Zahl der Zuschauer bei dem XXL-Motorsport-Spektakel in der Eifel werde noch mit den Behörden abgestimmt, teilte der Veranstalter ADAC Mittelrhein mit. Weiterlesen

Waldbesitzer hoffen auf höhere Holzpreise

Mainz/Saarbrücken (dpa/lrs) – Waldbesitzer und Forstbetriebe im Saarland und in Rheinland-Pfalz rechnen für dieses Jahr mit steigenden Preisen für Rundholz, also Rohholz aus dem Wald. Grund dafür seien die Materialknappheit bei dem verarbeiteten Schnittholz, ein Rückgang des Borkenkäfer-Befalls und ein neues Bewusstsein bei Kunden, die nun auch leicht verfärbte Hölzer akzeptierten. Weiterlesen

Vater meldet Kind als vermisst: Auf Balkon gefunden

Kaiserslautern (dpa) – Polizeibeamte haben nach kurzer Suche ein als vermisst gemeldetes Kind schlafend auf einem Balkon gefunden. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, hatte der Vater am Dienstagabend in Kaiserslautern den Notruf gewählt, weil er seine vier Jahre alte Tochter nicht finden konnte. Weiterlesen

Brand auf Fahrgastschiff: Drei Besatzungsmitglieder verletzt

Kaub (dpa) – Bei einem Brand im Maschinenraum eines Fahrgastschiffs auf dem Rhein sind drei Menschen verletzt worden. Am Mittwochmorgen sei das Feuer auf dem Schiff mit rund 90 Fahrgästen bei Kaub im Rhein-Lahn-Kreis in Rheinland-Pfalz ausgebrochen, teilte die Polizei mit. Rund eine Stunde später habe die örtliche Feuerwehr den Brand gelöscht. Weiterlesen

Regierungserklärung von Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Großes gelingt gemeinsam. Wir wollen aus dem Umbruch einen Aufbruch machen

Ministerpräsidentin Malu Dreyer

„Die Politik der kommenden Jahre wird darüber entscheiden, ob wir auch in Zukunft in einem liebenswerten Rheinland-Pfalz leben werden. Diese zweite Ampelregierung wird dafür mit aller Kraft arbeiten. Ich weiß, dass viele schwer an den Folgen der Corona-Krise tragen oder müde sind, schon wieder neue, große Aufgaben anzupacken. Corona ist eine Zäsur. Und die Folgen der Pandemie sind erst in Umrissen erkennbar. Aber wenn wir die Zukunft gewinnen wollen, dann müssen wir heute entschlossen handeln. Dabei haben wir gerade diejenigen im Blick, die unter der Pandemie besonders gelitten haben. Wir spüren doch deutlich, dass wir in einem Veränderungsjahrzehnt leben, das noch entschiedenere Antworten auf die großen Herausforderungen der Zeit fordert: Klimawandel und Digitalisierung verändern alle Bereiche unseres Lebens. Wir haben einen Zukunftsvertrag geschlossen. Wir wollen aus dem Umbruch einen Aufbruch machen. Wir stehen für eine Politik der Nachhaltigkeit, die Ökologie, Ökonomie und gesellschaftlichen Zusammenhalt konsequent zusammen denkt“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer bei ihrer Regierungserklärung vor dem rheinland-pfälzischen Landtag. Sie skizzierte, wie sie mit ihrer Regierung die nachhaltige Zukunft von Rheinland-Pfalz gestalten will.

In der vergangenen Legislaturperiode habe die Ampel-Regierung bereits wichtige Weichen für eine gute Zukunft gestellt. Mit einem Schwerpunkt auf der Bildung, mit dem modernsten Kita-Gesetz in Deutschland und einer zukunftsfesten Hochschullandschaft. Rheinland-Pfalz habe seit Jahren die drittniedrigste Arbeitslosigkeit bundesweit und den vierthöchsten Industrieanteil in Deutschland. Hidden Champions und Leuchttürme bei der Pandemiebewältigung wie Beatmungsgeräte von Löwenstein und Fritz Stephan, Impfstoff von BioNTech oder Ampullen von Schott zeigten die Stärke des Wirtschaftsstandortes. „Wir machen Industriepolitik mit Zukunft. Uns ist es gelungen, eine große Batteriezellfabrik nach Kaiserslautern zu holen“, so die Ministerpräsidentin weiter.

Um den Strukturwandel nachhaltig erfolgreich im Sinne der Menschen zu meistern, formuliere die Landesregierung ihre Ziele noch ehrgeiziger und mache noch mehr Tempo. „Wir wollen Rheinland-Pfalz in einem Korridor von 2035 bis spätestens 2040 klimaneutral machen, die Schulen der Zukunft in unserem Land entwickeln und die Menschen zu Gewinnern der Transformation in der Arbeitswelt machen“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer.

Klima- und Umweltschutz sei eine zentrale Querschnittsaufgabe der Politik. Um Klimaneutralität bis spätestens 2040 zu erreichen, werde bis 2030 die Stromerzeugung mit Windenergie verdoppelt und mit Photovoltaik verdreifacht. Die Landesverwaltung werde dabei vorangehen und bereits bis 2030 klimaneutral sein. Um die Dringlichkeit der Klimaziele zu unterstreichen, wolle Rheinland-Pfalz den Klimaschutz als Staatsziel in der Verfassung verankern.

Der Wald sei bei der Klimakrise „Betroffener“ und „Verbündeter“ zugleich, er leide massiv, sei aber selber ein großer Klima- und Artenschützer. „Beim Bau von Windkraftanlagen achten wir sehr genau, wohin“, kündigte die Ministerpräsidentin ein transparentes und kooperatives Vorgehen beim Ausbau der Windenenergie an.

Das Zusammendenken von Ökologie, Ökonomie und sozialer Gerechtigkeit werde sie mit Nachdruck vorantreiben und in der Staatskanzlei einen „Zukunftsrat für nachhaltige Entwicklung“ ins Leben rufen. Die renommierte Wissenschaftlerin Prof. Dr. Jutta Allmendinger, Präsidentin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung, werde die Leitung übernehmen.

Nachhaltigkeit bedeute auch, beste Bildung für alle Kinder zu ermöglichen. „Wir brauchen Menschen, die kluge Ideen entwickeln und bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Wir sind das Bildungsland der Bundesrepublik, mit Gebührenfreiheit und Ganztagsschule. Und wir tun alles, damit das so bleibt“, unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Allein in diesem Jahr werde Rheinland-Pfalz 80 Millionen Euro bereitstellen, um die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche abzumildern.

Die Corona-Pandemie habe schonungslos aufgedeckt, wo es bei der Digitalisierung noch hapere. „Wir unterstützen die Schulträger mit aller Kraft dabei, bis spätestens zum Ende des nächsten Schuljahres alle Schulen flächendeckend mit WLAN auszustatten. Zum Schuljahr 2022/2023 werden alle Schüler und Schülerinnen über die Lernmittelfreiheit ein digitales Endgerät unentgeltlich ausleihen können. „Den Schub der Digitalisierung münzen wir jetzt zu einem Erfolg für die Zukunft um,“ erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Das Land habe den „Schulcampus RLP“ entwickelt, Fort- und Weiterbildungsangebote für Lehrkräfte massiv ausgebaut und werde mit dem 10 Millionen-Euro starken „Zukunftsfonds“ Schulen unterstützen, die sich aufmachen möchten, neue Wege zu erproben. Schule der Zukunft heiße auch, analog und digital Wissen zu vermitteln, das sich selbst rasant entwickle, den Schulalltag gesund und umweltbewusst zu gestalten oder Verantwortung im eigenen Umfeld zu übernehmen, so die Ministerpräsidentin. „Dafür braucht es passende Arbeitsformen mit flexiblen Unterrichts- und Lernzeiten und eine eigene Pädagogik, die digitales Lernen zu allererst als Form versteht, Wissen zu erwerben und die Welt zu verstehen.“ Bei der Förderung von Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) gehöre Rheinland-Pfalz bereits jetzt bundesweit zur Spitze.

Die Städte und Kommunen seien starke Partnerinnen des Landes, das habe sich in der Corona-Krise wieder gezeigt. „Mit mehr als sechs Milliarden Euro fließt über ein Drittel des Landeshaushalts an unsere Städte und Gemeinden, 2021 wird das Volumen des Kommunalen Finanzausgleichs auf 3,45 Milliarden Euro angewachsen sein, das sind höhere Zuweisungen denn je“, unterstrich die Ministerpräsidentin.

„Wir wollen unsere Innenstädte wieder zu attraktiven Orten der Begegnung, des Handels, der Kultur und des Genusses machen. Nachhaltig und im engen Zusammenwirken mit den Menschen vor Ort“, sagte Ministerpräsidentin Malu Dreyer weiter. Bereits vor Corona habe Online-Handel zu Leerständen geführt, mit gravierenden Folgen für das Gesicht unserer Städte. Daher werde die Landesregierung auf Einzelhandelsgipfeln nach den richtigen Strategien suchen. Dabei sollen Gastronomiebetriebe, Kreativ- und Veranstaltungswirtschaft sowie alle weiteren Akteure und Akteurinnen zusammengebracht werden. Dort, wo es Leerstände und verödete Plätze gibt, setze man auf alternative Nutzungsformate wie Pop-Up-Stores, die von lokalen Kreativen belebt werden, oder Makerspaces, in denen sich das örtliche Handwerk vorstelle.

„Wir alle spüren: Der Wandel ist unser permanenter Begleiter. Er bietet viele Chancen, aber der Druck auf den Einzelnen steigt, mit der hohen Geschwindigkeit mitzuhalten“, erklärte die Ministerpräsidentin. „Mein ganz persönliches Ziel ist es, dass die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und die Unternehmen in unserem Land stark aus diesem Wandel hervorgehen.“ Die Landesregierung nehme die Menschen mit und gestalte die Transformation so, dass Rheinland-Pfalz auch zukünftig das Land des Zusammenhalts und der guten Arbeit bleibe. Dazu habe sie den Transformationsrat eingerichtet und werde eine Transformationsagentur schaffen. Erste Themen seien Qualifikationen und Weiterbildungen im Bereich der Digitalisierung, neue Arbeitsformen und Arbeitszeitmodelle sowie das Zusammenarbeiten in Zeiten von verstärktem Homeoffice.

Rheinland-Pfalz habe eine starke, international wettbewerbsfähige Industrie, erfolgreiche Unternehmen und bundesweit die zweithöchste Exportquote aller Flächenländer. Dazu seien innovative Ideen notwendig: Technologieorientierte Unternehmen und Start-ups sollen deshalb in Rheinland-Pfalz hervorragende Bedingungen vorfinden. Dazu lege das Land einen Wachstumsfonds auf, der Wagniskapital für Start-ups bereitstelle. „Mit Landesprogrammen geben wir angehenden Gründern und Gründerinnen die Unterstützung, die sie zur Umsetzung ihrer Idee brauchen. Frauen wollen wir ausdrücklich bei einer Gründung unterstützen; mit einem Landespreis machen wir erfolgreiche Gründerinnen und ihre Wege noch sichtbarer.“ Auch die Hochschul- und Forschungslandschaft seien wichtige Standortfaktoren.

„Ich bin sehr zuversichtlich, dass die Hochschulen ab dem kommenden Semester wieder Orte der Begegnung werden können“, so Ministerpräsidentin Malu Dreyer. Wichtig sei ihr, dass kein junger Mensch aus finanziellen Gründen von einem Studium abgehalten wird. Daher werde Rheinland-Pfalz die Zweitstudiengebühren abschaffen und sich auf Bundesebene für eine Reform des BAföG einsetzen.

„Wir werden unsere ehrgeizigen Ziele nur erreichen, wenn wir gute Bildung und innovative Forschung miteinander verbinden.“ Rheinland-Pfalz sei schon heute ein Vorreiter in der Erforschung und Anwendung Künstlicher Intelligenz und solle in Zukunft Modellregion für Wasserstofftechnologie und zu einem führenden Standort der Biotechnologie werden. Ministerpräsidentin Malu Dreyer: „Wir werden das Momentum nutzen, das der weltweite Erfolg von BioNTech ausgelöst hat.“ In den kommenden zehn Jahren werde das Land mindestens 100 Millionen Euro zusätzliche Landesfördermittel in die Forschung am Wissenschaftsstandort Mainz investieren und strebe eine Verdopplung dieser Summe durch Bundes- und private Mittel an.

Rheinland-Pfalz sei das Land des ehrenamtlichen Engagements, der vernetzten und umweltfreundlichen Mobilität und der guten Pflege und Gesundheitsversorgung. „Die Arbeit für und am Menschen muss einen höheren Stellenwert in unserer Gesellschaft haben“, kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer an, sich für bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Entlohnung bei Gesundheit und Pflege einzusetzen.

Rheinland-Pfalz habe Rekordeinstellungen bei der Polizei, damit den stärksten Polizeikörper, den das Land je aufwies, und eine starke Justiz. Die Landesregierung wolle das Wahlalter bei Kommunal- und Landtagswahlen auf 16 Jahre absenken und strebe an, den Begriff „Rasse“ in der Landesverfassung zu ersetzen. Ein Viertel der Rheinland-Pfälzer und Rheinland-Pfälzerinnen habe Migrationshintergrund. „Diese Vielfalt schätzen wir sehr, Rheinland-Pfalz ist ein Land der Offenheit, des Respekts und der Toleranz.“ Sie trage „Europa im Herzen“ und werde internationale Partnerschaften weiter pflegen, so die Ministerpräsidentin.

„Ich lebe eine Kultur des Miteinanders, mit Bürgerinnen und Bürgern, Parlament und Sozialpartnern. Weil ich weiß, dass wir Großes schaffen können, wenn wir gemeinsam anpacken. Für mich gibt es keinen schöneren Auftrag als alles zu geben, damit auch unsere Kinder in unserem schönen Rheinland-Pfalz gut leben können“, erklärte Ministerpräsidentin Malu Dreyer zum Abschluss.

Coronavirus SARS-CoV-2: Aktuelle Fallzahlen für Rheinland-Pfalz

(Datenstand vom 16.06.2021, 14:10 Uhr)

Die Fallzahlen zum Coronavirus in Rheinland-Pfalz: Seit Beginn der Pandemie gab es 154.710 laborbestätigte Infektionen im Land – das sind 90 mehr als am Vortag (154.620). 2.705 Menschen im Land sind aktuell mit dem Coronavirus infiziert (Vortag: 2.786). 9.012 Personen wurden seit Beginn der Pandemie ins Krankenhaus gebracht (Vortag: 8.984). 3.830 Personen sind bisher im Zusammenhang mit einer Infektion gestorben – 3 mehr als am Vortag (3.827). Die landesweite Inzidenz sinkt auf 12,6. Weiterlesen

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