Solarenergie auf Freiflächen in diesem Jahr vervierfacht

Mainz (dpa/lrs) – Die Leistung von Solaranlagen auf Ackerland, Wiesen oder anderen Freiflächen hat sich in diesem Jahr in Rheinland-Pfalz vervierfacht. Das Ausschreibungsvolumen von 200 Megawatt sei vollständig ausgeschöpft worden, teilte das Klimaschutz- und Energieministerium am Donnerstag in Mainz mit. Im vergangenen Jahr war die Ausschreibung von Photovoltaik auf Freiflächen noch auf 50 Megawatt beschränkt. Weiterlesen

Zwei Verletzte bei Brand in Mehrfamilienhaus

Kandel (dpa/lrs) – Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in Kandel (Landkreis Südliche Weinstraße) sind zwei Menschen verletzt worden. Sie wurden nach dem Feuer in der Nacht zum Mittwoch mit einer Rauchvergiftung ins Krankenhaus gebracht, wie die Polizeidirektion und die Staatsanwaltschaft Landau am Mittwoch mitteilten. Es bestand keine Lebensgefahr. Inwieweit ein unsachgemäßer Umgang mit heißer Asche durch einen der verletzten Bewohner Brandursache war, werde nun ermittelt. Die Ermittler gehen von einem Sachschaden im sechsstelligen Bereich aus.

Hohe Heizkosten bei schlecht isolierten Häusern

München (dpa) – Bewohner von schlecht isolierten Häusern müssen trotz Gaspreisbremse laut einer Untersuchung unter bestimmten Umständen fast sieben Mal so viel für Gas zahlen wie Bewohner gut isolierter Häuser. Zu diesem Ergebnis kommt eine Berechnung der Initiative Klimaneutrales Deutschland. Demnach gehören in Deutschland rund drei Millionen Wohnhäuser der schlechtesten Energieeffizienzklasse H an.

«Schlechte Fenster, ungedämmte Dächer und unisoliertes Mauerwerk führen dazu, dass siebenmal mehr Gas mehr nötig ist, um diese Gebäude zu heizen als in Gebäuden mit einem zeitgemäßen Energiestandard», teilt die Stiftung mit. Weiterlesen

Revisor sieht bei Akten zur Ahr-Flut Fehler

Mainz (dpa/lrs) – Fehler im polizeilichen Lagezentrum des Innenministeriums bei der Bereitstellung der Akten von der Flutkatastrophe für den Untersuchungsausschuss ja – Hinweise auf Vertuschung nein. Zu diesem Ergebnis kommt das vierköpfige Team um den externen Revisor Christian Seel im Abschlussbericht zur «Aufklärung von Unstimmigkeiten im Zusammenhang mit der Aktenübersendung der Polizei». Die inzwischen an das Gremium gelieferten polizeilichen Akten seien aber nicht zu beanstanden, sagte Seel am Mittwoch in Mainz bei der Vorstellung des 49 Seiten umfassenden Berichts.

«Der schwerwiegende Vorwurf der Vertuschung ist entkräftet», sagte der neue Innenminister Michael Ebling. Der SPD-Politiker betonte aber auch: «Wir markieren, dass es Fehler gegeben hat.» Und: «Der Aufklärung folgt ein Handlungsauftrag.» Weiterlesen

Industriefläche im Ahr-Flutgebiet: Wohnviertel geplant

Ahrbrück (dpa/lrs) – Neue Häuser statt alte Gewerbehallen: Im flutgeschädigten Ahrtal ist auf einer einstigen Industriefläche der Weg für den Bau eines Wohn- und Gewerbeviertels frei geworden. Der Eigentümer der Firma Brohl Wellpappe und die Ortsgemeinde Ahrbrück unterzeichneten einen Kaufvertrag für das Gelände der Firma und weitere Grundstücke, wie das rheinland-pfälzische Innenministerium am Mittwoch mitteilte. Der Kaufpreis belaufe sich auf einen symbolischen Euro. Weiterlesen

Entlastungen auch für Verbraucher mit Öl- und Pelletheizungen geplant

Von Martina Herzog, dpa

Strom- und Gaskunden sollen von Preisbremsen profitieren. Nun gibt es gute Nachrichten auch für Menschen, die mit Holz, Öl oder anderen Brennstoffen heizen.

Die Ampel-Fraktionen im Bundestag haben sich auf Entlastungen auch für Menschen geeinigt, die zum Beispiel mit Öl oder Pellets heizen. «Ich bin sehr froh, dass wir im parlamentarischen Verfahren nun auch Lösungen für Haushalte gefunden haben, die nicht mit Gas- oder Fernwärme heizen», sagte der Vizechef der SPD-Bundestagsfraktion, Matthias Miersch, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag in Berlin. Zuvor hatte das ARD-Hauptstadtstudio berichtet.

Für Gas- und Stromkunden waren bereits Preisbremsen geplant, über die der Bundestag am Donnerstag abstimmen soll. Nun soll auch ein Härtefallfonds für andere Heizarten kommen. «Ein Grundbedarf von Energie bleibt bezahlbar», erklärte Miersch.

Unterstützung von bis zu 2000 Euro

Nach einem Eckpunktepapier der Ampel-Fraktionen SPD, Grüne und FDP sollen Haushalte, die mit so genannten «nicht leitungsgebundenen Brennstoffen» heizen wie etwa Heizöl, Pellets oder Flüssiggas, für den Zeitraum vom 1. Januar bis zum 1. Dezember 2022 rückwirkend entlastet werden. Die Obergrenze soll bei 2000 Euro pro Haushalt liegen, die Untergrenze bei 100 Euro.

Voraussetzung sind Heizkosten, die mindestens das Doppelte des Vorjahres betragen. Welche Referenzpreise gelten, ist aber laut SPD noch nicht endgültig geklärt. Auch wer einen Kaminofen mit Holzscheiten oder Kohle betreibt, kann auf Unterstützung hoffen. Details sollen in einer Bund-Länder-Vereinbarung geregelt werden.

Grundlage für die Auszahlung ist demnach eine eidesstattliche Erklärung des Antragsstellers zu seiner Brennstoffrechnung. Bei Häusern mit Mietwohnungen soll der Vermieter die Erklärung abgeben und die Entlastung an seine Mieter weitergeben.

«Gerade im ländlichen Raum sind Öl-, Pellet- oder andere Heizträger sehr verbreitet», erklärte Miersch. «Der Bund stellt 1,8 Milliarden Euro zu Verfügung, mit denen wir Härtefälle gezielt abfedern. Die Auszahlung wird möglichst unkompliziert über die Bundesländer organisiert.» Die Länder würden das Geld vom Bund erhalten und müssten sich um die Auszahlung kümmern.

Erleichterungen für Biogas-Anlagen

FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler zeigte sich «hochzufrieden» über Verbesserungen für den Betrieb von Biogas-Anlagen. «Denn mit einem steigenden Anteil von Erneuerbaren Energien im Stromsystem werden flexible Biogas-Anlagen eine zunehmend wichtige Rolle spielen, um die Versorgungssicherheit auch dann sicherzustellen, wenn witterungsbedingt nur wenig Strom aus Wind und Sonne produziert werden kann.»

Bei erneuerbaren Energien soll ein wichtiger Bestandteil der Erlöse abgeschöpft werden. Um dennoch einen wirtschaftlichen Betrieb zu sichern, bekommen Betreiber für ihre Anlagen einen so genannten Sicherheitszuschlag. Für Biogas-Anlagen soll dieser nun bei 9 statt wie im Gesetzentwurf ursprünglich vorgesehen 7 Cent pro Kilowattstunde liegen. Das ist laut FDP wegen im Vergleich zu Wind- und Solaranlagen höherer laufender Kosten besonders wichtig.

Attraktivere Bedingungen für Energie aus Wind und Sonne

Die Grünen begrüßten insbesondere die Einigung auf geänderte Rahmenbedingungen für den Ausbau erneuerbarer Energien. «Das war auch dringend notwendig», sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge der dpa. «Denn die gestiegenen Inflationskosten behindern massiv den Ausbau der Erneuerbaren Energien.»

Wer in Deutschland Wind- oder Solarparks mit staatlicher Förderung bauen will, kann in Ausschreibungen Gebote abgeben. Bieter geben dabei an, welche Mindestvergütung sie für eine bestimmte Stromleistung erwarten. Die Bundesnetzagentur soll den Vergütungsrahmen für diese Gebote nun um 25 Prozent anheben können. Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck (Grüne) zeigte sich ebenfalls zufrieden und sprach von verbesserten Investitionsbedingungen für erneuerbare Energien. «So richtig es ist, die sehr hohen Zufallsgewinne abzuschöpfen, so entscheidend ist es auch, Investitionen in den Umbau unserer Energieversorgung anzureizen.»

Boni und Dividenden

Bei den Preisbremsen wird eine Regelung für Boni und Dividenden der betreffenden Unternehmen eingeführt. «Wer mehr als 25 Millionen Euro staatliche Unterstützung bekommt, darf bisher vereinbarte Höhen von Boni oder Dividenden nicht mehr erhöhen», sagte der haushaltspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Dennis Rohde, der dpa. «Bekommt ein Unternehmen mehr als 50 Millionen Euro, verbieten wir die Auszahlung ganz.» Unternehmen müssen diese Unterstützung allerdings nicht in Anspruch nehmen und können in diesem Fall auch weiterhin Boni und Dividenden auszahlen. Es geht auch nur um solche Zahlungen an leitende Funktionäre.

«Es ist ein Gebot der Gerechtigkeit, der haushaltspolitischen Vernunft und der ökonomischen Klugheit mit Steuergeldern in einer Krise nicht die Ausschüttung von Boni und Dividenden zu subventionieren», sagte der haushaltspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion, Sven-Christian Kindler, der dpa. «Gewinne, die durch die Strom- und Gaspreisbremse gemacht werden, sollten bei Großunternehmen im Betrieb bleiben für Investitionen, Mitarbeiter und die Sicherung des Standorts, nicht an Vorstände und Aktionäre ausgezahlt werden.»

Bundestag und Bundesrat sollen die Gas- und Strompreisbremse Ende dieser Woche beschließen. Für private Haushalte und kleine und mittlere Firmen sollen die Preisbremsen ab März gelten, für Januar und Februar ist eine rückwirkende Entlastung geplant. Für große Industrieverbraucher soll die Gaspreisbremse ab Januar greifen.

Der energiepolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Michael Kruse, sah trotz der Einigung noch «gewaltige Aufgaben» vor der Ampel-Koalition. «Die Ausweitung der Energiemengen zur Senkung der Strom- und Gaspreise und zur Sicherung der Energieversorgung bleibt eine der größten Regierungsaufgaben», sagte er der dpa. Es gelte, unideologisch alle Optionen für mehr Energiesouveränität zu nutzen. «Dazu zählen die Gasförderung in der Nordsee und an Land und der Erhalt und Zubau von ausreichend günstigen Stromproduktionskapazitäten.»

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Netzagentur: Hoher Gasverbrauch muss Ausreißer bleiben

Berlin (dpa) – Deutschland verbraucht nach Angaben der Bundesnetzagentur zu viel Gas. Zuletzt sei am Montag ein ganzer Prozentpunkt des gespeicherten Gases verloren gegangen. «Das sollte jetzt ein Ausreißer bleiben», sagte der Präsident der Agentur, Klaus Müller, am Mittwoch im ZDF-«Morgenmagazin». «Darum trotz der Kälte meine Bitte: Gehen sie achtsam mit dem Gasverbrauch um.»

Müller sagte, der Dezember könnte einer der kältesten der vergangenen zehn Jahre werden. Industrie und Haushalte erreichten deshalb das Ziel nicht, 20 Prozent weniger Gas zu verbrauchen als üblich. Dazu trage auch bei, dass Deutschland Strom aus Gaskraftwerken nach Frankreich exportiere. Weiterlesen

Mercedes baut Teile für E-Autos in Deutschland

Stuttgart (dpa) – Der Autobauer Mercedes-Benz will wichtige Bauteile für seine Elektroautos auch künftig in Deutschland produzieren und damit hierzulande Tausende Arbeitsplätze absichern.

Insgesamt will das Unternehmen in den nächsten Jahren einen mittleren einstelligen Milliardenbetrag in Europa und China in die Hand nehmen, wie es in Stuttgart mitteilte. Ein Arbeitnehmervertreter sprach für Sicherheit für die betroffenen Mitarbeiter bis ins nächste Jahrzehnt. Mercedes will bis 2025 die Hälfte seiner Autos elektrisch produzieren und bis 2030 in der Lage sein, nur noch Elektroautos zu bauen.

Konkret soll am bisher auf Verbrennermotoren spezialisierten Werk in Kölleda in Thüringen eine Batteriemontage entstehen. Entsprechende Gespräche mit der Landesregierung dazu seien auf einem guten Weg, eine finale Entscheidung sei in wenigen Wochen zu erwarten, sagte Produktions- und Logistikchef Jörg Burzer. Ähnlich äußerte sich das Thüringer Wirtschaftsministerium. An dem Standort mit 1300 fest angestellten Mitarbeitern sollen Burzer zufolge grob ab 2026 oder 2027 erste Anlagen anlaufen. Neben Batterien sollen dort vorerst auch weiter Verbrenner gebaut werden. Weiterlesen

Akten zur Flutkatastrophe: Prüfer legt Abschlussbericht vor

Mainz (dpa/lrs) – Vor rund sieben Wochen hat der neue Innenminister Michael Ebling (SPD) wegen der verzögerten Bereitstellung der Flutvideos und Akten für den Untersuchungsausschuss einen Revisor eingesetzt. Die Wahl fiel auf den früheren saarländischen Innenstaatssekretär, Richter und CDU-Politiker, Christian Seel. Er sollte die Vorgänge überprüfen. Jetzt ist sein Abschlussbericht fertig. Die Ergebnisse werden an diesem Mittwoch (9.30 Uhr) vorgestellt. Mit dabei sind Ebling und Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß (SPD). Weiterlesen

Wiederaufbau soll für Kommunen im Ahrtal leichter werden

Mainz (dpa/lrs) – Kommunen im Ahrtal sollen einfacher an Geld für den Wiederaufbau von zerstörten Einrichtungen wie Schulen, Kindergärten oder Gemeindehäusern kommen. Dazu beschloss das rheinland-pfälzische Kabinett am Dienstag in Mainz neue Regelungen wie ein einfacheres Antragsverfahren. Außerdem könne Fördergeld nun frühzeitiger abgerufen werden, teilte Innenminister Michael Ebling (SPD) mit. «Das erleichtert den Kommunen die Finanzierung ihrer Wiederaufbau-Projekte.» Weiterlesen

Verdi-Chef: Preisbremsen sind «ausreichend bis mangelhaft»

Berlin (dpa) – Verdi-Chef Frank Werneke hat vor großen Belastungen durch hohe Energiepreise trotz geplanter Strom- und Gaspreisbremsen gewarnt. «Die soziale Balance der Maßnahmen stimmt nicht», sagte Werneke der Deutschen Presse-Agentur vor der geplanten Abstimmung über die Preisbremsen im Bundestag. Die Leistung der Regierung bei den Preisinstrumenten sei «ausreichend bis mangelhaft». Nach einigen Änderungen der Regierungsvorlagen soll der Bundestag an diesem Donnerstag über die Energiepreisbremsen abstimmen. Es ist der vorletzte Plenartag des Jahres.

Werneke sagte, es gebe zwar einen Preisdeckel – bei Gas von 12 Cent pro Kilowattstunde für 80 Prozent des Verbrauchs im Vergleich zu 2021. «Aber beispielsweise Mieterinnen und Mieter einer schlecht isolierten Zweizimmerwohnung haben kaum eine Chance, 20 Prozent einzusparen», so der Verdi-Chef. «Über den Daumen bedeutet das für sie eine Verdoppelung der Preise im Verhältnis zu 2021. Damit sind unverändert viele Menschen überfordert.» Weiterlesen

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