EU-Länder wollen mehr Transparenz von Airbnb und Co

Brüssel (dpa) – Vermittler von Unterkünften wie Airbnb sollen nach dem Willen der EU-Länder künftig Daten mit Städten und Gemeinden teilen, um unter anderem besser auf großen Touristenandrang vorbereitet zu sein. Einem entsprechenden Gesetzesvorschlag der EU-Kommission stimmten die zuständigen EU-Minister in Brüssel zu. In der EU machen Kurzzeitvermietungen fast ein Viertel aller Touristenunterkünfte aus.

Wegen des massenhaften Touristenandrangs waren einige Städte bereits aktiv geworden. So führte Amsterdam 2020 eine Registrierungspflicht für Airbnb ein. Die neuen Vorgaben sollen die Regeln in den einzelnen Staaten vereinheitlichen. Davon würden neben den Plattformen und Behörden auch Gastgeber und Reisende profitieren, sagte die schwedische Wirtschaftsministerin Ebba Busch. Weiterlesen

800.000 Bescheide zur Grundsteuer-Neuberechnung verschickt

Koblenz (dpa/lrs) – Die Finanzämter in Rheinland-Pfalz haben bislang rund 800.000 Bescheide zur Neuberechnung der Grundsteuer verschickt. Insgesamt würden rund 2,5 Millionen Erklärungen erwartet, mehr als 80 Prozent davon lägen bislang vor, teilte das Landesamt für Steuern am Donnerstag mit. Es könne mehrere Monate dauern, bis alle Bescheide verschickt seien. Dies hänge auch davon ab, in welchem Umfang der jeweilige Einzelfall bearbeitet werden müsse. «Eine Zahlungsaufforderung ist mit den Grundsteuerwert- und Grundsteuermessbescheiden nicht verbunden», erklärte die Behörde. Erst ab 2025 erheben die Kommunen die entsprechend neu berechnete Grundsteuer. Die Abgabefrist für die Grundsteuererklärungen war in Rheinland-Pfalz Ende Januar ausgelaufen.

Landtag streitet über richtiges Vorgehen beim ÖPNV-Ausbau

Mainz (dpa/lrs) – Regierung und Opposition haben im rheinland-pfälzischen Landtag über das richtige Vorgehen beim Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs gestritten. Das Land zeichne ein zu positives Bild des Angebots und Ausbaus, spreche von «Goldstandard», müsse aber gemachte Versprechen auch finanzieren, sagte der CDU-Abgeordnete Gerd Schreiner am Donnerstag in Mainz. Mobilitätsministerin Katrin Eder (Grüne) und Vertreter der Regierungsfraktionen wiesen die Vorwürfe zurück. Der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Benedikt Oster, betonte, ÖPNV-Aufgabenträger seien in Rheinland-Pfalz die Kommunen. Weiterlesen

Hochwasser: Infrastruktur-Wiederaufbau teurer als angenommen

Mainz (dpa/lrs) – Für den Wiederaufbau der bei der Flutkatastrophe im Sommer 2021 zerstörten kommunalen Infrastruktur sind nach neuen Berechnungen des rheinland-pfälzischen Innenministeriums rund 4,29 Milliarden Euro notwendig. Das sind rund 9,48 Prozent mehr als noch im April 2022 angenommen, wie das Innenministerium am Montag in Mainz mitteilte. Als Gründe für das Plus nannte Innenminister Michael Ebling (SPD) die Konkretisierung notwendiger Arbeiten sowie den angespannten Bausektor. Das Geld sei über das Sondervermögen von Bund und Ländern voll abgedeckt. Weiterlesen

Kuschelig wie bei Oma: Kachelöfen heiß begehrt

Von Marco Krefting, dpa

Baden-Baden (dpa) – Es gibt sie in Hellblau oder mit Kuh drauf, mal schnörkellos oder üppig modelliert: In seiner Kachelmanufaktur in Baden-Baden stellt Axel Eisenack so ziemlich alles her, was das Kundenherz begehrt. «Seit anderthalb Jahren gibt es einen richtigen Boom», sagt er. «Schon vor der Krise.» Die Sorgen um eine sichere Energieversorgung infolge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine heizen die Entwicklung zudem an, wie Branchenkenner sagen.

Schon während der Pandemie seien die Umsätze deutlich angestiegen, erzählt der Hauptgeschäftsführer des Verbands der Keramischen Industrie, Christoph René Holler. «Die Zeit wurde genutzt, um in das Eigenheim zu investieren.» Auch 2022 sei für die Hersteller von Ofenkacheln ein positives Geschäftsjahr gewesen. Zahlen nennt der Verband nicht, in dem fünf tarifgebundene Ofenkachelhersteller Mitglied sind. Sehr viel mehr Hersteller gebe es darüber hinaus nicht.

«Riesige Nachfrage»

Robert Mülleneisen vom Gesamtverband Ofenbau spricht von einer exponentiell gestiegenen Nachfrage um 40 bis 60 Prozent. Die weitsichtigeren Kunden hätten schon mit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine geordert, andere seien erst gekommen, nachdem die Gaspreise deutlich in die Höhe geklettert seien. «Da herrscht manchmal Panik, weil sie jetzt sehen, es geht um was», sagt der Vorstandsvorsitzende. Sie alle eine, möglichst unabhängig beim Thema Heizen werden zu wollen.

Nur: Das Interesse ist so groß, dass es etwa frei stehende Kaminöfen nicht mehr vor dem Sommer 2024 gebe, sagt Mülleneisen. «So eine riesige Nachfrage ist da.» Ähnlich schildert es Kachelhersteller Eisenack: «Wenn was ankommt, wird es einem gleich aus den Händen gerissen.» Die Auftragsbücher seien voll. Was fehle, sei Personal. Zu siebt arbeiten sie in der Manufaktur.

Preis pro Kachel nach oben offen

Wie der Name besagt, ist alles Handarbeit: Den Ton stellen sie ebenso selbst her wie die Glasuren. Eine Zeichnerin bemalt die Kacheln auf Wunsch. Mit Naturmalerei könne eine Standardkachel um die 350 Euro kosten, eine glatte Kachel etwa 50. Die Preise seien zuletzt gestiegen, sagt Eisenack. «Wir müssen die Gaskosten draufschlagen.»

Wer größere Kacheln will, gar vergoldete, zahlt schnell mehrere Tausend Euro pro Stück. «Sie können eine Kachel pushen, wie Sie wollen», sagt der Inhaber, der auch schon Öfen in Versailles aufgebaut hat. «Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt», bestätigt Mülleneisen vom Ofenbau-Verband. Modern sei ein geradliniger Bauhausstil. «Das ist ja richtig schick mittlerweile.» Aber auch ganz traditionell dürfe es häufig sein: «Man glaubt es nicht, aber die dunkelgrüne Kachel ist aktuell wieder Trend.»

«Irgendwas Traditionelles soll meistens dran sein»

Das hat auch Eisenack festgestellt: Vermehrt kämen junge Menschen in seine Fabrik. Gerade auf dem Land könnten sie noch bauen – und wollten dann einen Kachelofen, wie sie ihn aus dem Elternhaus oder von den Großeltern kennen. Da gehe es auch ums wohlige Gefühl. Und selbst wenn es mal moderner werde, Kacheln im Hochformat zum Beispiel: «Irgendwas Traditionelles soll meistens dran sein.» Im Zweifel Tannenzapfen an der Bordüre am oberen Rand.

Überhaupt haben Ofenkacheln und Kachelöfen lange Tradition. So fanden Archäologen in den vergangenen Jahren bei Grabungen auf der Burg Querfurt in Sachsen-Anhalt Hunderte Bruchstücke von Ofenkacheln aus dem 16. Jahrhundert. In Österreich wiederum kann man alljährlich Mitte Oktober den «Tag des Kachelofens» zelebrieren.

Technisch auf der Höhe der Zeit

Ein Ofen sollte nicht nur nach Optik und Wohnstil ausgewählt werden, rät der Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik. Auch müsse die Heizleistung an den Wärmebedarf angepasst sein. «Ohne kompetente, fachliche Beratung werden oft falsch dimensionierte Geräte gekauft, die den Raum überheizen oder nicht genügend Wärmeleistung erbringen.»

Auch könne ein Austausch sinnvoll sein: Moderne Holzöfen verursachten um den Faktor zehn weniger Emissionen als alte Anlagen aus den 1980er und 90er Jahren. So seien in dieser Heizsaison schon rund 600.000 Holzfeuerungen aller Art verkauft worden, wobei in etwa zwei von drei Fällen alte Geräte ausgetauscht worden seien. Vier Millionen Altgeräte dürfen zudem per Verordnung ab 2025 nicht mehr genutzt werden. Aktuell seien rund 11,5 Millionen Geräte im Einsatz.

Die energiebedingten Feinstaubemissionen der Haushalte in Deutschland sind dem Verband zufolge seit 2010 um mehr als ein Drittel gesunken. Moderne Verbrennungstechnik mit besserer Luftzufuhr, neuen Materialien und ausgeklügelten Konstruktionen lasse den Ausstoß eines fabrikneuen Ofens um bis zu 85 Prozent im Vergleich zu einem Altgerät sinken, erklärte ein Sprecher. «Zudem verbrauchen moderne Geräte für die gleiche Wärmeleistung bis zu einem Drittel weniger Brennstoff.»

100 bis 150 Bauteile pro Kachelofen stellen Eisenack und sein Team in Baden-Baden schon mal her. Über mehrere Stockwerke erstreckt sich die Manufaktur. Auf dem Dachboden lagern die Modelle und Arbeitsformen, mit denen der Ton in Form gepresst wird. Das Archiv wirkt wie eine Bibliothek mit besonders dicken Schmökern in den Regalen. «Unser Schatz», sagt Eisenack. Und er versichert, fast jede Form zu kennen.

Weiterlesen

Bundestags-Bauten werden deutlich teurer

Berlin (dpa) – Mehrere Bauvorhaben des Bundestags werden deutlich teurer als ursprünglich geplant. Das räumte Parlamentsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) ein.

So war die Erweiterung des zum Bundestag gehörenden Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses am Spreeufer anfangs mit 190 Millionen Euro veranschlagt worden. «Inzwischen stehen wir bei 366 Millionen Euro», sagte Kubicki dem Magazin «Der Spiegel». Immissionsschutz-Regeln hätten zu einer kompletten Neuplanung und dem Austausch der Energie- und Heiztechnik geführt. Weiterlesen

Grundsteinlegung in Wittlich

Feierliche Zeremonie für das neue Hospizhaus

Nach der Einsegnung des Grundsteins (von links): Pflegedienstleiter Edgar Heckel, Bürgermeister Joachim Rodenkirch, Michael Aurich (Pfarrei Im Wittlicher Tal St. Anna), Geschäftsführer Oliver Winter, Projektleiterin Hanne Benz, Landrat Gregor Eibes, Dekan Matthias Veit

Am 24. Februar 2023 wurde die Grundsteinlegung für das neue Hospizhaus Wittlich gefeiert. Nach den Grußworten von Geschäftsführer Oliver Winter (Katholische Hospizgesellschaft Eifel-Mosel gGmbH), Landrat Gregor Eibes und Bürgermeister Joachim Rodenkirch segnete Dekan Matthias Veit den Grundstein ein. Anschließend tauschten sich die rund 50 Gäste bei einem Imbiss über die Hospizarbeit in der Region aus und besichtigten die Baustelle, auf der das Hospizhaus seit Ende November 2022 errichtet wird. Weiterlesen

Fast ein Zehntel weniger Aufträge am Bau in Deutschland

Wiesbaden (dpa) – Das deutsche Bauhauptgewerbe hat im vergangenen Jahr einen realen Auftragseinbruch von fast zehn Prozent erlebt. Bereinigt um die starken Preissteigerungen gingen 9,6 Prozent weniger Aufträge ein als im Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Freitag berichtete. Zu aktuellen Preisen waren die Bestellungen allerdings 4,8 Prozent mehr wert als im Jahr 2021.

Der Abwärtstrend hatte bereits im zweiten Quartal unter anderem wegen hoher Baupreise und steigender Finanzierungskosten eingesetzt. Besonders deutlich ging das Geschäft im Wohnungsbau mit einem realen Minus von 15,1 Prozent zurück. Im Tiefbau verringerten sich die Order nur um 3,0 Prozent. Weiterlesen

Pool im Nachbar-Garten? Streit unter Eigentümern vor dem BGH

Karlsruhe (dpa) – Der Pool ist schon im Bau, aber die Nachbarin stellt sich quer: Ein Streit unter den Eigentümern zweier Doppelhaushälften in Bremen beschäftigt am Freitag (9.00 Uhr) den Bundesgerichtshof (BGH). Die jeweiligen Gärten gehören zum Gemeinschaftseigentum. Trotzdem hat die eine Seite auf eigene Faust angefangen, auf ihrer Hälfte des Grundstücks einen Swimmingpool zu bauen. Die Nachbarin wurde nicht gefragt – jetzt klagt sie.

Der Fall ist interessant, weil seit Dezember 2020 ein grundlegend reformiertes Wohnungseigentumsgesetz in Kraft ist. Zu den Neuerungen gehört der sogenannte Beschlusszwang: Bauliche Veränderungen am gemeinschaftlichen Eigentum sollen grundsätzlich nur noch möglich sein, wenn vorher alle Eigentümer darüber abgestimmt haben.

Gleichzeitig haben die einzelnen Eigentümer bei bestimmten Vorhaben einen Anspruch darauf, dass ihnen die Durchführung per Beschluss gestattet wird. Das gilt für Baumaßnahmen, die die Politik besonders fördern möchte – zum Beispiel wenn eine Tiefgarage Ladestationen für Elektro-Autos bekommen soll. Und auch für bauliche Veränderungen, «durch die kein Wohnungseigentümer in rechtlich relevanter Weise beeinträchtigt wird», wie es in der Gesetzesbegründung heißt. Weiterlesen

Umweltverbände: Autobahnbau verschärft Klimakrise

Berlin (dpa) – Mitten im Koalitionsstreit um einen schnelleren Autobahnbau haben Umweltverbände gefordert, alle Fernstraßenprojekte in Deutschland zu stoppen.

In einem vorgelegten Papier von Greenpeace und dem Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heißt es, nicht nur die Nutzung von Straßen sei klimaschädlich. «Auch der Bau, Betrieb und Unterhalt der Autobahnen und Bundesstraßen trägt entscheidend zur Verschärfung der Klimakrise bei.»

Zusätzliche Autobahnen und Bundesstraßen machten den Straßenverkehr schneller und attraktiver. Sie erhöhten so vor allem die zurückgelegten Entfernungen. Nach der Analyse der Verbände entstehen beim Neu- und Ausbau von Autobahnen und Bundesstraßen deutlich mehr CO2-Emissionen, als der Umweltbericht zum Bundesverkehrswegeplan 2030 ausweise. Weiterlesen

Schmitt und Wissing bei Tunneldurchstich

Imsweiler (dpa/lrs) – Die rheinland-pfälzische Verkehrsministerin Daniela Schmitt und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (beide FDP) begleiten heute den Tunneldurchstich am Mühlberg bei Imsweiler im Donnersbergkreis. Die Bevölkerung ist eingeladen. Der Tunnel ist Teil der Ortsumgehung im Zuge der Bundesstraße 48. Der Bau am Tunnel hatte am 25. Mai 2022 begonnen. Dem Landesbetrieb Mobilität Kaiserslautern zufolge wurde seit Beginn fast durchgehend rund um die Uhr gearbeitet, auch an Sonn- und Feiertagen.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen