Längste Fahrradbrücke Europas wird in Esch eingeweiht

Esch/Alzette (dpa/lrs) – Sie ist 1,2 Kilometer lang und führt über ein früheres Stahlwerksgelände: Die nach Angaben des Luxemburger Transportministeriums längste Fahrradbrücke Europas wird am 23. Dezember im südluxemburgischen Esch an der Alzette eingeweiht. Das Bauwerk sei Teil einer zwei Kilometer langen Strecke, die die Stadt Esch mit dem Stadtteil Belval im Westen verbindet. Die Kosten der Radverbindung inklusive Brücke belaufen sich auf insgesamt 47,5 Millionen Euro, wie das Ministerium in Luxemburg mitteilte.

Luxemburg baut derzeit seine Fahrrad-Infrastruktur kräftig aus. Der «Mobilitätsplan 2035» sieht drei Express-Strecken für Radfahrer vor. Eine von ihnen soll Esch an der Alzette (36 000 Einwohner) mit Luxemburg-Stadt (130 000 Einwohner) verbinden. Die Fahrradbrücke sei quasi «ein Puzzleteil» davon, teilte das Ministerium mit. Die anderen Abschnitte seien in Planung und würden nach und nach innerhalb der nächsten zehn Jahre fertiggestellt.

Die neue Fahrradbrücke sei so dimensioniert, dass sie auch von Rettungsdiensten befahren werden könne, sagte eine Sprecherin des Ministeriums. Fußgänger würden separat vom Radverkehr geführt, es gebe auch Lifte und Treppen zum Zugang. Im Escher Stadtteil Belval liegt auch der Campus der Universität Luxemburg mit knapp 7000 Studierenden aus rund 130 Ländern.

Luxemburg geht nach Hochrechnungen davon aus, dass die Mobilitätsnachfrage im Land bis 2035 um 40 Prozent zulegt. Grund sei die wirtschaftliche Entwicklung mit einem Wachstum von bis zu 4,5 Prozent. Neben der Rad-Infrastruktur werden auch die Angebote für Bus, Tram und Fahrgemeinschaften verbessert werden. Die Tram beispielsweise fahre heute 17 Stationen auf elf Kilometern Strecke an. Bis 2035 solle ein Netz von rund 60 Kilometern entstehen, das vom Flughafen Findel bis nach Belvaux im Süden des Landes reiche.

Luxemburg hatte am 1. März 2020 als erster Staat der Welt den öffentlichen Nahverkehr im gesamten Land für alle Nutzer kostenlos gemacht. Man braucht in Bus, Bahn und Tram keine Fahrscheine mehr: einfach nur einsteigen und mitfahren. Mit dem Angebot sollen mehr Menschen dazu bewegt werden, öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen.

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