Suche nach den besten Köpfen – Polizei verstärkt Nachwuchswerbung

Die demographische Entwicklung, anstehende Pensionierungen und die bundesweite Suche nach geeigneten Auszubildenden und Studierenden in allen Berufen verschärfen die Konkurrenz um geeigneten Nachwuchs aus der „Generation Y“. Erfolgversprechender Ansatz in Rheinland-Pfalz: Polizisten werben Polizisten

Aktuelle Entwicklungen in Staat und Gesellschaft führen bundesweit zu tiefgreifenden Veränderungen. Im Zuge des demographischen Wandels sinkt die Zahl der Schulabsolventinnen und –absolventen; gleichzeitig stehen die geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten „Baby-Boomer-Generation“ vor dem Eintritt in das Renten- bzw. Pensionsalter. Damit steht nicht nur der Polizei Rheinland-Pfalz aktuell und in den nächsten Jahren ein Generationswechsel bevor.

Darüber hinaus führen die steigende Diversität in der Gesellschaft, die dynamische sicherheitspolitische Lage in Deutschland und Europa sowie sich wandelnde gesellschaftliche Erwartungen zu gestiegenen Anforderungen an den Beruf „Polizeibeamtin“ bzw. „Polizeibeamter“.

Es kann demzufolge prognostiziert werden, dass sich die Rekrutierung qualifizierter Nachwuchskräfte zunehmend schwieriger gestalten wird. Denn die Polizei Rheinland-Pfalz steht nicht nur im Wettbewerb mit Organisationen aus Wirtschaft und Verwaltung, sondern auch mit den Polizeien des Bundes und der Länder.

Eine Untersuchung der Universität Mainz belegt nun, dass Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte die besten Werbeträger für ihren eigenen Beruf sind. Der Berufswunsch „Polizei“ wird bei den meisten Bewerberinnen und Bewerber durch ihr enges soziales Umfeld, also Freunde, Bekannte und Familie geweckt. Bei anderen beispielsweise durch positive Erlebnisse mit der Polizei.

Dies veranlasst die Rheinland-Pfälzische Polizei, ihre bisherigen Werbemaßnahmen durch sogenannte Netzwerk-Rekrutierung auszuweiten. Aktive Polizistinnen und Polizisten sollen geeigneten Bewerbern aus ihrem sozialen Umfeld ihren Beruf schmackhaft machen und hierzu durchaus auch auf ihre eigenen Social-Media-Kontakte zurückgreifen. Oder die Werbetrommel während Gesprächen im Rahmen von Einsätzen, Veranstaltungen, Vorträgen und auf Nachfrage rühren.

Mit sogenannten Bewerber-Kaffeetassen, die das Werbebanner der Zentralstelle Werbung und Einstellung der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz tragen, sollen die Polizisten quasi beim täglichen Kaffee daran erinnert werden, den eigenen Nachwuchs nicht zu vergessen. Zudem stellt die Zentralstelle neu aufgelegte Flyer mit allen Informationen zum Bewerbungsverfahren zur Verfügung, welche die Beamtinnen und Beamten mitführen und Interessierten aushändigen können.

Das beigefügte Foto zeigt Behördenleiter Rudolf Berg bei der Übergabe der ersten Tassen an Beamtinnen und Beamte der Polizeiinspektion Trier.

Behördenleiter Rudolf Berg nutzte die Gelegenheit und verteilte die ersten „Bewerbertassen“ und Flyer an eine Dienstgruppe der Polizeiinspektion Trier. Seine Nachfrage in die Runde bestätigte die Forschungsergebnisse der Uni Mainz – dreiviertel der Anwesenden hatten die beschriebenen positiven persönlichen Kontakte, bevor sie sich bei der Polizei bewarben: „Wir brauchen euch, um unseren Nachwuchs zu sichern. Redet mit jungen Menschen, macht sie neugierig auf unseren interessanten Beruf und nutzt dazu jede Gelegenheit. Ihr habt es in der Hand, wer später neben euch im Streifenwagen sitzt!“

 

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