Früherer Priester soll Missbrauchsopfer fotografiert haben

Trier/Koblenz (dpa/lrs) – Ein in 2022 verstorbener Trierer Bistumspriester soll jahrzehntelang Minderjährige missbraucht und die Opfer fotografiert sowie gefilmt haben. Mehrere hundert Aufnahmen habe sein Neffe nach dem Tod des Geistlichen in dessen Wohnung entdeckt, berichtete die Koblenzer «Rhein-Zeitung». Das Bistum Trier teilte am Freitag mit, der Priester im Ruhestand sei 2012 nach «Hinweisen auf sexuell übergriffiges Verhalten» sanktioniert worden. Er habe keine Gottesdienste mehr halten dürfen. Der Umgang mit Kindern und Jugendlichen sei ihm untersagt worden.

Zudem sei eine kirchenrechtliche Voruntersuchung eingeleitet worden, dessen Ergebnis nach Rom gemeldet wurde. Auch die Staatsanwaltschaft in Trier sei damals informiert worden. Diese habe ihre Ermittlungen aber nach kurzer Zeit wegen Verjährung eingestellt, hieß es.

Nach Angaben der Bistumssprecherin hatte sich der Neffe des verstorbenen Priesters Anfang des Jahres an das Bistum gewandt. Im Gespräch mit dem Trierer Bischof Stephan Ackermann sei vereinbart worden, dass der Neffe Kontakt mit der Unabhängigen Aufarbeitungskommission des Bistums Trier aufnehme. Zudem wollte der Bischof die Kommission bitten, den Fall auch angesichts der neuen Informationen aufzuarbeiten.

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