Altkönig Juan Carlos beginnt in der Heimat Segeltraining

Vigo/Sanxenxo (dpa) – Spaniens umstrittener Altkönig Juan Carlos ist bei seinem Heimatbesuch zu einem kurzen Segeltörn aufgebrochen. An Bord seines Bootes «Bribón» stach der 85-Jährige von der kleinen nordwestspanischen Hafenstadt Sanxenxo am Atlantik aus mit Begleitern in See.

Im staatlichen TV-Sender RTVE war zu sehen, wie er in einem Auto zum Hafen gefahren wurde und ohne mit Schaulustigen zu sprechen an Bord ging. Dabei musste er einen Gehstock nutzen und sich von Helfern stützen lassen. Damit bestätigten sich Erwartungen, dass dieser zweite Heimatbesuch wesentlich diskreter verlaufen werde, als der im Mai vergangenen Jahres.

Medienberichten zufolge will der seit Sommer 2020 in Abu Dhabi im Exil lebende frühere König für eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft der klassischen Sechs-Meter-Rennbootsklasse (6mR) Ende August und Anfang September vor der Isle of Wight in Südengland trainieren. Diesen Wettbewerb hatte er bereits 2017 und 2019 gewonnen.

Die Boote sind nicht sechs Meter, sondern zehn bis elf Meter lang. Die sechs Meter im Klassennamen beziehen sich auf das Ergebnis einer Formel, in die Schiffslänge und -breite, Wasserlänge, Tiefgang, Freibord und Segelfläche eingegeben werden und deren Ergebnis 6 ist. Am Wochenende wird zudem vor Sanxenxo die Regatta Copa del Rey ausgetragen, an der der Altkönig ebenfalls teilnehmen will.

Juan Carlos war am Vortag aus London an Bord eines Privatjets in der Großstadt Vigo in Galicien eingetroffen. Anschließend begab er sich in den kleinen Hafenort Sanxenxo etwas weiter südlich, wo einige seiner engsten Freunde leben. Dort hatte er schon bei seinem ersten Heimatbesuch im vergangenen Jahr an einer Regatta teilgenommen. Offizielle Mitteilungen des Königshauses oder der Regierung gab es zunächst nicht. Unbekannt war auch, ob Juan Carlos seinen Sohn, König Felipe VI., oder seine Frau Sofía treffen würde.

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