Volksbank RheinAhrEifel feiert 150. Jubiläum

Seit 1866 ist die Bank fest in der Region verwurzelt.

Elmar Schmitz
Elmar Schmitz

Als sich am 16.12.1866 in Antweiler 49 Bürgerinnen und Bürger in größter wirtschaftlicher Not zusammenschlossen und den „Darlehnskassenverein für die Bürgermeisterei Antweiler“ gründeten, ahnte keiner der Beteiligten, welche Erfolgsgeschichte daraus entstehen sollte. Sie pflanzten die ältesten Wurzeln der heutigen Volksbank RheinAhrEifel eG. 2016 kann die Regionalbank somit auf 150 Jahre bewegte Genossenschaftsgeschichte zurückblicken.Aus bescheidensten Anfängen entstanden

Die Eifel war 1866 eine der wirtschaftlich ärmsten Regionen Deutschlands. Nicht umsonst galt sie als „Preußisch Sibirien“: Arm, verlassen, regenreich und kalt. Auch wenn sich die Bürgerrechte seit der Mitte des Jahrhunderts langsam positiv entwickelten und die Gewerbefreiheit 1861 neue wirtschaftliche Chancen gebracht hatte, war in der Eifel von wirtschaftlicher Aufbruchsstimmung nichts zu spüren. Stattdessen herrschten Hungersnöte und immer wieder kam es zu neuen Auswanderungswellen. Zu dieser Zeit gab es auf dem Land noch keine Geldinstitute. Die Not der Bevölkerung war daher ein gefundenes Fressen für private Geldgeber und wucherische Händler. Um Kredite für das Zuchtvieh oder die Saat zu leihen, mussten die Landwirte horrende Zinsen in Kauf nehmen. Missernten und Teuerung taten ein Übriges und so verloren viele Menschen ihr Hab und Gut in Zwangsversteigerungen.

In dieser scheinbar aussichtslosen Situation erkennen in Antweiler vorausschauende Pioniere die Bedeutung der sogenannten Vorschussvereine als Selbsthilfeorganisationen. 1866 schlossen sich 48 Männer und eine Frau zusammen und gründeten nach dem Vorbild von Friedrich Wilhelm Raiffeisen den „Darlehnskassenverein für die Bürgermeisterei Antweiler“.

Diente der Verein in den Anfängen nur der Versorgung seiner Mitglieder mit Krediten kam schon drei Jahre das Spargeschäft hinzu. Wer Sparkonten anlegen oder Kredite haben wollte, musste Mitglied werden. Die Kunden waren also gleichzeitig die Eigentümer „ihrer“ Bank. Aus vielen kleinen Einlagen der Mitglieder ergab sich das dringend benötigte Kapital für Kredite, mit denen in der Region investiert werden konnte. Dabei zielt die Genossenschaft damals wie heute nicht auf den Profit Einzelner, sondern auf den Vorteil für alle Mitglieder.

72 Vorgängerinstitute – eine starke Gemeinschaft wächst heran

Dem guten Beispiel von Antweiler folgend, entstanden weitere Kreditgenossenschaften. Insgesamt waren es 72 Vorgängerinstitute, die sich im Laufe der Jahre zu größeren Banken zusammenschlossen. Im Jahr 2002 vereinigten sich mit der Fusion der Volksbank Rhein-Ahr eG und der Volksbank Vulkaneifel eG die beiden letzten großen Stränge zur heutigen Volksbank RheinAhrEifel eG. Die Regionalbank gehört seit der Gründung ihren Mitgliedern, die gleichzeitig Bankteilhaber sind und die Geschäftspolitik aktiv mitgestalten. Diese Mitbestimmung, die heute über die demokratisch gewählte Vertreterversammlung realisiert wird, gewährleistet, dass sich das Kreditinstitut an den Belangen seiner Mitglieder orientiert. Von ursprünglich 49 auf heute rund 85.000 Eigentümer ist die Mitgliederzahl im Laufe der Zeit angewachsen: eine starke Gemeinschaft, fest in ihrer Heimat verwurzelt und mit den Menschen eng verbunden.

Volksbank RheinAhrEifel eG – Tradition mit Zukunft!

Der genossenschaftliche Ansatz hat nicht nur eine lange Tradition, sondern auch eine erfolgreiche Zukunft, davon ist Elmar Schmitz, Vorstandsvorsitzender der Volksbank RheinAhrEifel eG,  fest überzeugt. Der Blick in die Vergangenheit zeige deutlich, dass die Volksbank schon immer offen für das Potenzial des Neuen gewesen sei. Jetzt, in Zeiten, in denen die digitalisierte Welt sich jeden Tag schneller drehe, müsse man in neuen Dimensionen denken. Durch ihren Multi Kanal Service biete die Genossenschaftsbank ihren Mitgliedern viele unterschiedliche Wege an, um mit ihr in Kontakt zu treten oder Geschäfte zu machen. „Wir verbinden die Vorteile einer Filialbank mit denen einer Onlinebank und halten dadurch unsere Genossenschaftsbank für künftige Generationen attraktiv.“, so Elmar Schmitz. Und obwohl die sich ändernden Rahmenbedingungen immer wieder Entwicklungs- und Anpassungsbereitschaft erfordern, bleibe die Volksbank RheinAhrEifel eG im Kern ihren Wurzeln und ihrer unverwechselbaren Wertekultur treu.

„Die genossenschaftlichen Prinzipien Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung gelten bis heute. Wir machen Geschäfte, die wir können, mit Menschen, die wir kennen“, betont Elmar Schmitz. „Das genossenschaftliche Grundprinzip der „Hilfe zur Selbsthilfe“  und der Solidaritätsgedanke sind heute noch so aktuell wie zur Gründerzeit. Für uns stehen die Interessen unserer Mitglieder vor Ort im Vordergrund und nicht die Wünsche von Investoren nach maximaler Dividende und das Gewinnstreben anonymer Aktienkäufer. Gerade während der jüngsten Turbulenzen an den Finanzmärkten hat sich einmal mehr gezeigt, wie stabil und krisensicher unser Geschäftsmodell ist.“

Das Jubiläumsjahr wird ereignisreich

Um ihren Mitgliedern, Kunden und den Mitarbeitern zu danken, hat sich die Bank einige schöne Höhepunkte überlegt, die sie in Kürze auf der Bilanz-Pressekonferenz bekannt geben wird. „Wir haben es uns nicht nehmen lassen, unsere 150-jährige Bank- und Heimatgeschichte aufzuarbeiten. Die Meilensteine, Wende- und Höhepunkte unserer Historie haben wir in einer spannenden, reich bebilderten Ausstellung zusammengefasst, die im kommenden Jahr in unserem Geschäftsgebiet präsentiert wird. Zusätzlich wird unsere Jubiläumsbroschüre eine Brücke vom Geist der Gründerjahre bis in die heutige Zeit schlagen. Am 9. September 2016 wird der offizielle Festakt stattfinden“, kündigt Elmar Schmitz an und freut sich auf ein ereignisreiches Jubiläumsjahr.

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