Nürburgring-Skandal: Mangelhafte Aufsicht von Aufsichtsrat und Geschäftsführung offensichtlich

„Die Zeugenvernehmung am 07.09.2010 hat erneut eindrücklich dokumentiert, dass der frühere Aufsichtsrat sowie die Geschäftsführung der Nürburgring GmbH sehenden Auges in das Finanzdesaster am Nürburgring hineinsteuerten und ihrer Aufsichts- und Kontrollfunktion nicht entsprechend ihres Auftrages nachkamen“, kommentierten die Obleute der Landtagsfraktionen von CDU und FDP, Christian Baldauf und Günter Eymael, die Beweisaufnahme des Untersuchungsausschusses im Mainzer Landtag. Der Generalplaner habe versagt, das Controlling seitens der Nürburgring GmbH sei mangelhaft gewesen und habe deshalb zu einem desaströsen Bauablauf geführt.
 
Die Zeugen hätten wiederholt deutlich gemacht, dass seit dem Frühjahr 2008 immer klarer wurde, dass der Eröffnungstermin im Sommer 2009 nur noch unter erheblichen Mehrkosten zu hal-ten gewesen sei.

Hier stelle sich unter anderem die Frage, warum der Landtag erst nach dem Scheitern der sogenannten „Privatfinanzierung“ von diesen immensen Kostensteigerungen erfahren habe, so Günter Eymael. Der von Ministerpräsident Beck und dem damaligen Finanzminister Deubel festgesetzte Eröffnungstermin im Sommer 2009 sei eine wesentliche Ursache der späteren Kostenexplosionen gewesen, betonte Christian Baldauf. Aufsichtsrat und Geschäftsführung hätten dann – ohne Rücksicht auf die Kosten und damit letztlich ohne Rücksicht auf das Geld der Steuerzahler – das Projekt durchgedrückt.
 
„Darüber hinaus bedauern die Fraktionen von CDU und FDP, dass die SPD-Fraktion nicht bereit gewesen ist, die beiden vorliegenden Beweisanträge zusammenzuführen. „Das führt unweigerlich zu einer Verzögerung bei der Aufklärung der Nürburgring-Affäre und ist ganz offenkundig dem Wahlkampf geschuldet“, so Baldauf und Eymael.

 „Vor diesem Hintergrund kommt dem am 07.09.2010 beschlossenen Beweisantrag von CDU und FDP eine besondere Bedeutung zu, wenn es um die Klärung der Verantwortlichkeiten des damaligen Aufsichtsrats geht“, kommentierten die beiden Parlamentarier abschließend.

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