Industriepark Region Trier – “Hier schafft der Mittelstand”

Wo Unternehmen wachsen: IRT

Unbenannt-1Föhren. Die aktuelle Großbaustelle der Firma Italpannelli fällt jedem Besucher des IRT direkt ins Auge. Auf einer beeindruckenden Fläche von rund 10 Hektar entsteht derzeit der erste deutsche Produktionsstandort der Firma Italpannelli, die hier Dach- und Wandpaneele herstellen und nach ganz Europa liefern wird.

Mit der Ansiedlung des italienischen Unternehmens hat der IRT sein Ziel – die vollständige Besiedlung der einstigen französischen Hubschrauberbasis – de facto erreicht. Bald werden hier etwa 150 Unternehmen mit bis zu 3.000 Arbeitsplätzen der Wirtschaft der Region Mosel-Eifel-Hunsrück einen Schub verleihen. Aber das bedeutet noch lange keinen Stillstand. Denn auch dieses Jahr stehen weitere Bauprojekte an. Durch die Vorhaben mehrerer Unternehmen wird die bebaute Fläche des Industrieparks um weitere 20.000 m² Produktions- und Logistikfläche zunehmen.

Nun ist also der gesamte IRT, rund 110 Hektar, besiedelt, vermietet und verkauft oder in Optionen gebunden. Doch wie ist dieser Erfolg zu erklären?

IRT-Geschäftsführer Reinhard Müller, der die Entwicklung des Parks seit 1994 maßgeblich mitbestimmt hat, kennt die Antwort: „Unternehmen brauchen hier nicht weit zu laufen, um Kunden und Partner zu finden. Man hat quasi sofort mehrere Anspielstationen. So entstehen Kooperationen und Geschäftsbeziehungen. Der Teamgedanke ist hier sehr ausgeprägt.“ Miteinander wachsen, gemeinsam Erfolge feiern – diese sympathische Vision wird im IRT gelebt. Davon profitieren insbesondere mittelständische Betriebe. Vor allem das Ende der 90er Jahre errichtete Gründerzentrum hat sich als Talentschmiede erwiesen. Ein Ort, an dem die Saat ambitionierter Jungunternehmer immer wieder aufgeht. Mittlerweile etablierte Firmen wie der Tierfutterhersteller Vet-Concept, der Energiespezialist Schoenergie, die Werbeagentur zweipunktnull und Minden Metallbau fanden im Gründerzentrum ideale Wachstumsbedingungen vor. Und mit FiWaRec, einem Unternehmen, das patentierte Ventile, Druckregler, Auslöser und Armaturen entwickelt und produziert, ist der nächste Shootingstar auf dem Sprung nach oben.

Neben Italpannelli konnten auf dem Frühjahrsempfang des Gewerbeverband IRT e.V. alle weiteren neuen Unternehmen des IRT begrüßt und vorgestellt werden, wie Estrich Schlag GmbH, Blockhaus Fly Inn, Amprion GmbH, Lotz Karosserie- und Fahrzeugtechnik GmbH, BRANDVital, WTG-Quantor GmbH und ProfiParts GmbH.

Um der immer weiter fortschreitenden Digitalisierung und Vernetzung gerecht werden zu können, hat der IRT darauf hingewirkt, dass eine flächendeckende Glasfaserinfrastruktur aufgebaut wird. Die Arbeiten sind im vollen Gange und werden voraussichtlich im Mai 2016 abgeschlossen werden. Eine schnelle Internetverbindung ist für den IRT und seine hohen Ansprüche an die Infrastruktur unerlässlich. Hiervon werden die Unternehmen profitieren, die damit ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken und gut gerüstet dem Zeitalter der Digitalisierung entgegensehen können.

Doch bei aller Hochleistung, die hier Tag für Tag erbracht wird, darf das Innehalten und Entspannen nicht zu kurz kommen. Dieser Industriepark ist tatsächlich ein Park: Mit seinen ausgedehnten Wiesen, Ahornalleen, Biotopen, Grillmöglichkeiten und Radwegen bietet der IRT ein Arbeitsumfeld, von dem die meisten Gewerbeansiedlungen in Deutschland nur träumen können. Ein Stück Bella Italia gleich neben Italpannelli.

Damit das auch so bleibt, engagiert sich der IRT für zahlreiche ökologische Ausgleichsmaßnahmen und eine nachhaltige Entwicklung. Allein im Jahr 2014 wurden hundert neue Bäume gepflanzt und alte Obstbaumkulturen und neue Streuobstwiesen gepflegt. Kürzlich wurden Greifvogelansitzstangen installiert, die für Bussard, Habicht & Co. lebenswichtig sind. Der nächste Step zielt auf die Reduzierung des CO2-Ausstoßes ab. So soll die Straßenbeleuchtung mittelfristig auf stromsparende LED-Leuchtmittel umgestellt und ein Mobilitätskonzept zur Reduzierung und Elektrifizierung des Individualverkehrs erstellt werden. Der große Mitfahrerparkplatz wird bereits von vielen Arbeitnehmern genutzt, die dieselbe Strecke zum Arbeitsweg haben. Auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kommt im Industriepark nicht zu kurz. Wie im letzten Jahr wird auch 2016 die Ferienmaßnahme „Ferien im Park“ angeboten, bei der bis zu 25 Kinder in den Oster- und Herbstferien von einem professionell geschulten pädagogischem Team betreut werden und Spiel und Spaß rund im und um den IRT erleben können. Die Maßnahme wird vom Zweckverband und Gewerbeverband IRT sowie vielen weiteren Unternehmen im Park unterstützt. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr wird die Kooperationsveranstaltung von IRT, IHK Trier und Wirtschaftsförderung Trier-Saarburg sein, die am 20. April zum Thema „Industrie und Arbeit 4.0 – nur etwas für die Großen?“ im Konferenzsaal des IRT stattfinden wird. Dr.-Ing. Sebastian Schlund vom Fraunhofer IOA, Stuttgart sowie Dr.-Ing. Markus Jostock, Leiter der Informationstechnologie des Unternehmens Arend Prozess-automation in Wittlich werden zu diesem interessanten und hochaktuellen Thema referieren und auf die Handlungsmöglichkeiten für kleine mittelständische Unternehmen eingehen.

Interessierte finden hierzu Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung auf der IRT-Webseite: www.i-r-t.de.


Entwicklung IRT

  • Die IRT-Entwicklung geht auf die Konversion einer französischen Hubschrauberbasis (HB) zurück.
  • Diese wurde in der Zeit von 1975 bis 1977 errichtet und bis Ende 1992 von der französischen Luftwaffe betrieben.
  • Im September 1993 wurde die HB (27 ha Gelände mit aufstehenden Gebäuden und Verkehrsanlagen) vom, in 1992 neu gegründeten Zweckverband IRT, erworben.
  • Die Gebäude Europa-Allee 1 (ehem. Stabs- und Verwaltungsgebäude), Europa-Allee 6 (Mannschaftsgebäude), Europa-Allee 8 (Kantine), Europa-Allee 11 (Feuerwehr-/Lazarettgebäude), Europa-Allee 15 (Hubschrauberabstellhangar) wurden vom IRT für die zivile Anschlussnutzung umgebaut und saniert. Diese sind nunmehr gewerblich vermietet.

Vom IRT wurde neu errichtet:

  • Gebäude Europa-Allee 4 (Halle FH-Institut für Bauverfahrens- und Umwelttechnik) in 1998
  • Technologie- und Gründerzentrum, Europa-Allee 10 – 14 (gebaut von 1999 bis 2001)

Umfang des IRT

  • 250 ha Gesamtfläche
  • hiervon 110 reine Ansiedlungsfläche

Erschließungskonzeption

  • Grunderschließung durch ein Erschließungsoval (Europa-Allee)
  • ausgebaut in 7 m Fahrbahnbreite, 3 m beidseitiges Begleitgrün, 2 Gehweg
  • Entwässerungsleitungen befinden sich unter der Fahrbahn
  • Entwässert wird im Trennsystem, Schmutz- und Oberflächenwasser werden getrennt gesammelt und abgeführt.
  • •Das Oberflächenwasser wird vollständig im IRT bewirtschaftet, d. h. zurückgehalten, einer Verdunstung und Versickerung zugeführt und im Abfluss minimiert und gedrosselt in natürliche Gewässer abgeleitet.
  • Die sonstigen Versorgungsleitungen (Wasser, Strom, Gas, Telekommunikation) befinden sich im Gehweg

Erschließungskonzeption

  • •Die untergeordnete Erschließung erfolgt durch Stichstraßen mit identischem Erschließungssystem, jedoch mit geringerer Fahrbahnbreite (5,5 m statt 7,0 m),

Technologie- und Gründerzentrum

  • bestehend aus zwei Hallenkomplexen mit jeweils rd. 1.700 m² Nutzfläche und einem Bürogebäude mit 880 m² Nutzfläche
  • Intention: Unterstützung der Existenzgründung und technologieorientierter Unternehmen.
  • Die Hallenflächen sind jeweils in mehrere Nutzungseinheiten unterteilt. Die kleinstmögliche Einheit hat 140 m² und 45 m²
  • Büro-Aufenthalts- und Sanitärfläche. Die Halleneinheiten können auch zu größeren Einheiten kombiniert werden. Start-Ups können hier klein anfangen und ihren Raumbedarf flexibel anpassen.
  • Die Anmietung kann zu – gegenüber dem allgemeinen Mietniveau – vergünstigen Bedingungen erfolgen.
  • Der IRT unterstützt die Unternehmen im Gründerzentrum auch beratend, insbesondere bei der Überwindung bürokratischer Hürden.
  • Die erfolgreichsten Unternehmen aus dem TGZ:
    • VET-Concept GmbH & Co. KG
    • Brosius Maschinenbau und Stahlkonstruktionen GmbH
    • EIMO Elektrotechnik GmbH
    • S & L Metallbau GmbH
    • Werbeagentur zweipunktnull GmbH
    • EVS GmbH (jetzt Alphyra in Trier)
  • Durch die IRT-Aktivitäten im Rahmen der gewerblichen Vermietung bzw. im TGZ konnten – aufgrund der unterstützten Wachstumsimpulse – rd. 20 % der IRT-Ansiedlungsflächen vermarktet werden.

Zentraler Grünzug

  • 10 ha Ausdehnung
  • zieht sich durch den gesamten Industriepark
  • konzipiert als
    • gestalterisches Element innerhalb des IRT
    • Trennung zwischen den Bereichen für kleine und mittlere Betriebe auf der nord-/westlichen Seite und größeren Betrieben auf der süd-/östlichen Seite zur Aufnahme des Oberflächenwassers des nord-/westlichen gelegenen Ansiedlungsbereich (7 Becken, darunter ein Dauerstaubecken mit einem Volumen von rd. 20.000 m³)
    • Erholungszone innerhalb des IRT als Bestandteil der Maßnahme zum Ausgleich von Eingriffen in die Natur und Landschaft
    • Ausgleich von Eingriffen in das Landschaftsbild
    • Steigerung der Aufenthaltsqualität im IRT
  • Sinnesgarten im Aufbau
    • Steigerung des Naturerlebnisses
    • Sinne anregen (sehen, schmecken, riechen, fühlen, hören)
    • ökologische Aufwertung des zentralen Grünzug

Sonstiges

  • Solarpark auf IRT-Gelände (süd-/westlich der L 47) mit 27 ha Ausdehnung. Mit 8,4 MWh peak einer der größten Solarparks in Rheinland-Pfalz
  • errichtet im Jahr 2008 durch die Stadtwerke Trier Versorgungs GmbH (SWT)
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