„Familienbetriebe sind die Impulsgeber“

Blitzblank. Der nagelneue MAN TGS-Truck glänzt auf dem Firmenhof der Josef Schmitz Hoch- und Tiefbau GmbH in der Großlittgener Gartenstraße in der Sonne.  Für die beiden Geschäftsführer des Mittelständlers  eher ein ungewohnter Anblick. Die Brüder Harald und Peter Schmitz wollen ihre Kipper am liebsten auf der Fahrt zu den diversen Baustellen wissen als geparkt in einer der drei Lagerhallen am Firmensitz.

Aus dem von ihrem Vater Josef Schmitz vor 49 Jahren unweit der heutigen Adresse gegründeten Unternehmen, es wurde 1991 von den beiden Söhnen übernommen, ist eine Firmengruppe mit 40 Festangestellten geworden, die sich auf „alles rund ums Bauen“ spezialisiert hat, so Harald Schmitz. Die Josef Schmitz Hoch- und Tiefbau GmbH, die Schmitz Putz & Stuck GmbH & Co. KG und die Schmitz Service & Logistik OHG bieten im wesentlichen Stahlbeton- und Maurerarbeiten, Rohbauarbeiten, Erdarbeiten,  Innen- und Außenputz, die Gestaltung von Außenanlagen sowie einen Containerdienst an. Kurz: schlüsselfertiges Bauen.<br />

Private wie gewerbliche Kunden profitieren dabei von dem Netzwerk, das sich das Unternehmen in den vergangenen 49 Jahren erfolgreich aufgebaut hat. Was man selbst nicht leisten kann, liefern Spezialisten anderer Gewerke, ausschließlich Meisterbetriebe, „die meisten von ihnen sind zudem auch in der Innung“, so Harald Schmitz, seines Zeichens Obermeister der Baugewerbe-Innung im Landkreis Bernkastel-Wittlich.

Wobei Schmitz das Ehrenamt immer mal wieder zum grübeln bringt. Er will nicht ins Detail gehen, doch eigentlich ist es ja so, „dass es Familienbetrieben immer schwerer gemacht wird“. Dann erzählt er von vielfältigen Vertragswerken und den verschiedenen Auflagen – alles Dinge die, so unausweichlich sie sind, vom Eigentlichen ablenken: „Die Familienbetriebe sind doch der Impulsgeber in Handwerk und Industrie. Schauen Sie mal in den Patentanmeldungen der Industrie nach, wie hoch da der Prozentsatz der Einträge von den Spezialisten aus Familienbetrieben ist“. Was er nicht sagt aber damit meint, ist: Erst wenn es solche Unternehmen eines Tages nicht mehr gibt, wird man merken, was fehlt.

Jetzt aber geht es um das, was sein Team leisten kann. Zum Beispiel den spektakulären Neubau eines Einfamilienhauses mit 470 Quadratmetern Wohnfläche über drei Ebenen auf dem Petrisberg oberhalb von Trier. Ein Großteil der Außenflächen des exponierten Gebäudes besteht aus hochwertigem Sichtbeton mit geordneten Fugenstößen und scharfkantiger Eckausführung mit zehn Zentimeter dicker Kerndämmung.  Die Schalungselemente wurden fix und fertig vormontiert auf die Baustelle geliefert. Von außen ist das imposante und gelungene Gebäude völlig frei von jeder Art störenden Nägeln und Schrauben.

Solche Aufträge sind auch für Harald Schmitz nicht das Tagesgeschäft. Da ist er eher immer mal wieder der Kundenberater vor der Auftragserteilung. Speziell bei Privatkunden gilt es die Raumplanung in Deckung mit dem vorhandenen Budget zu bringen.  Tipps vom Fachmann sind zudem auch bei der energetischen Sanierung von bestehenden Gebäuden gefragt. Die anstehende erneut verschärfte ENEV (Energieeinsparverordnung) wird Harald Schmitz da vor neue Aufgaben stellen.

2012 feiert das Unternehmen das 50-jährige Bestehen. Und die Fortführung der Familientradition in dann dritter Generation? Harald Schmitz setzt auf seine beiden Kinder. Am liebsten würde er selbst diesen Satz nicht in der Zeitung lesen. Familienbetriebe haben es eben schwer genug – aber sie sind auch unverzichtbar. 

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