Umweltstaatssekretärin Kraege eröffnet „Flatterwochen“: „Rheinland-Pfalz beherbergt bedeutende Fledermaus-Höhlen“

Mitten in der Ferienregion der Osteifel liegen die Höhlen des Mayener Grubenfeldes. Jahrhundertelang wurde hier Basalt unter Tage abgebaut. Heute gilt das Grubenfeld als größtes Fledermausquartier Deutschlands. Jahr für Jahr überwintern hier zehntausende Fledermäuse. Im Rahmen des Internationalen Jahres der biologischen Vielfalt 2010 wird vom 14. September 2010 bis zum 9. Januar 2011 im Naturhistorischen Museum Mainz die Fledermausausstellung „Flatterwochen. Fledermäuse – kleine Kobolde der Nacht“ gezeigt.

„In den Höhlen des Mayener Grubenfeldes überwintern bis zu 50.000 Fledermäuse – es stellt eines der bedeutendsten Fledermausvorkommen Mitteleuropas dar. In einem gemeinsamen Naturschutzgroßprojekt verfolgen Bund und Land mit dem NABU seit 2007 das Ziel, den Lebensraum für 15 überwiegend streng geschützte Fledermausarten zu erhalten. Dazu wurde ein 7 Hektar großes Gebiet mit einem verzweigten Stollensystem im früheren Basalt-Untertagebau erworben, seine Sicherung dauert noch bis 2012. Das Projekt hat ein Volumen von 5,2 Millionen Euro. Davon trägt das Land ein Drittel, rund 1,8 Millionen Euro. Die Ausstellung ,Flatterwochen´ ist Teil dieses Projektes und will über die faszinierenden Tiere informieren“, erläuterte Umweltstaatssekretärin Jacqueline Kraege zur Eröffnung der Ausstellung. Die Fledermaus-Höhlen waren einst durch den Abbau von Basalt entstanden und dienten Brauereien lange Zeit dazu, ihr Bier kühl zu lagern. Mit dem Verzicht der Firma MAYKO auf weiteren Basalt-Abbau und Fortsetzung der Produktion an anderer Stelle wurde sowohl ökologischen als auch wirtschaftlichen und sozialen Belangen Rechnung getragen. Kraege: „Das Unternehmen, das Land und die Projektbeteiligten leisten einen bedeutenden Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt.“

Die Ausstellung wurde vom NABU Rheinland-Pfalz als Teil des Naturschutzgroßprojektes realisiert. Die Wanderausstellung beleuchtet Spannendes, Bekanntes und Unbekanntes über Lebensweise, Vielfalt, Bedrohung und Schutz der Fledermäuse. Natur und Naturschutz werden durch einzigartige Fotos, interaktive Stationen und einen begehbaren „Fledermausstollen“ erlebbar.

Fledermäuse werden nicht nur geheimnisvolle Kräfte zugeschrieben. Sie sind auch die einzigen Säugetiere, die aktiv fliegen können. In der Dunkelheit orientieren sie sich mittels Echoortung. Diese Fähigkeiten bewahrten viele Fledermausarten jedoch nicht davor, dass ihre Bestände während der letzten Jahrzehnte dramatisch zurückgingen. Die Ursachen hierfür sind vielfältig. Nach der Roten Liste der Säugetiere von 2009 sind in Deutschland nur fünf von insgesamt 25 Fledermausarten nicht gefährdet!

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