Tourismus-Branche ist zufrieden

Dem verregneten Sommer zum Trotz ist die rheinland-pfälzische Tourismusbranche mit dem laufenden Jahr zufrieden. Das große Geschäft winkt hierzulande ohnehin eher im Frühjahr und Herbst – und da können sich die Buchungszahlen im Land bislang sehen lassen. Das durchwachsene Sommerwetter hat der Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nicht die Saison verhagelt. Im Gegenteil: Der zuletzt goldene Herbst treibt die Gästezahlen etwa in der Pfalz, in Rheinhessen oder an der Mosel nach oben, viele Kurzentschlossene füllen Hotels und Pensionen. Bislang wird in weiten Teilen des Landes eine gute bis ordentliche Zwischenbilanz gezogen. Es sind aber durchaus noch Unterkünfte zu haben.

„Gut sieht‘s aus“, sagte etwa Ingrid Weigerding von Rheinhessen-Touristik in Ingelheim mit Blick auf die Buchungslage. Bislang gebe es mehr Anfragen als im vergangenen Herbst. Allerdings fragten die Gäste immer kurzfristiger an. «An den Wochenenden sind wir so gut wie ausgebucht, vor allem die Winzerhöfe und ländlichen Hotels», erklärte sie. Wie lange die Gäste in die rheinhessischen Weinberge strömen – das ist vor allem vom Wetter abhängig. Sei es schön und trocken, dann reiche die Saison bis in den November, sagte Weigerding. „Solange das Laub noch hängt und die Sonne draufscheint, dann kommen die Leute.“ 2014 ist bisher nach ihrer Einschätzung mindestens so gut gelaufen wie das vergangene Jahr.

Das Statistische Landesamt in Bad Ems zählte zwischen Januar und August dieses Jahres insgesamt fast sechs Millionen Gäste in Rheinland-Pfalz – das war trotz des regnerischen Augusts ein Zuwachs von 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Im ersten Halbjahr hatten die Besucherzahlen in fünf von sechs Monaten über denen des Vorjahres gelegen, einzig im Mai leicht darunter.

Uschi Regh von der Eifel-Touristik in Prüm schätzt das laufende Jahr in etwa so gut ein wie die vorangegangenen. Während der Herbstferien sei die Region insbesondere bei Familien beliebt. „Traditionell ist bei uns Urlaub auf dem Bauernhof gefragt“, sagte sie. Der Herbst insgesamt sei sehr wichtig für das Geschäft. „Die Eifel ist eher ein Kurzreiseziel. Der Sommerurlaub geht bei vielen doch woanders hin.“ Anfragen von Interessierten kommen auch hier immer kurzfristiger. Ausnahmen seien größere Gruppen, die langfristig buchten.

An der Mosel verzeichnen Hotels, Gaststätten und Pensionen derzeit „sehr gute Gästezahlen“, wie Christiane Heinen von Mosellandtouristik in Bernkastel-Kues berichtete. Der dieses Jahr neu eröffnete Moselsteig mache sich deutlich bemerkbar – vor allem bei den Häusern in den Etappenorten des Weitwanderweges. Bei spontanen Besuchen an der Mosel könnte es derzeit etwas schwieriger werden, noch ein Zimmer im Wunschort zu bekommen. Bis Ende Juli habe die Region im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2013 ein Plus von 4,8 Prozent bei den Gästen verzeichnet und eine Zunahme von 4,1 Prozent bei den Übernachtungen.

Im Westerwald sind pünktlich zu den Herbstferien ebenfalls zahlreiche Unterkünfte belegt. „Gerade Ferienwohnungen“, wie Ursula Gerharz von der Westerwald Touristik Service betonte. Klassischerweise werde in dieser Jahreszeit Kurzurlaub in der Region gemacht. „Es sind aber noch freie Kapazitäten da“, sagte Gerharz. Insgesamt hätten sich Interessierte in diesem Jahr verstärkt nach Wanderpauschalen erkundigt, auch Radtouristen kämen immer mehr.

In der Pfalz ist es zur Hauptsaison im September und Oktober „wahnsinnig voll“, sagte Barbara Imo von der Pfalztouristik in Neustadt. Es sei schwierig, noch ein Zimmer zu bekommen. Das gelte sowohl für die Weinbauregionen als auch für den Pfälzer Wald. Besonders gefragt sind Übernachtungen auf dem Weingut – da sei das Angebot aber ohnehin sehr knapp. Für die Monate Januar bis Juli habe die Pfalz im Jahr 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine leichte Steigerung bei den Gästezahlen verzeichnet. (rlp/dpa)

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