Steigende Benzinpreise – was tun?

Im Gespräch mit Joachim Czychy, Pressesprecher des Landesverbandes des Kfz-Gewerbes Niedersachsen-Bremen.

Die Benzinpreise explodieren – nicht zuletzt aufgrund der schrittweisen Einführung von E10 seit diesem Monat.

Ein hoher Preis…

Um die CO2-Bilanz auf lange Sicht zu verbessern, ist die Einführung von E10 ein wichtiger Schritt. Die Kehrseite: Die neue Preisrunde trifft Autofahrer und Kfz-Betriebe gleichermaßen hart. Autofahrer haben ein festgelegtes Budget und sind in ihrer individuellen Mobilität eingeschränkt, die Kfz-Betriebe spüren die Folgen in den Kassen – Autos werden länger gefahren, Ersatzkäufe verschoben.

Jedes zehnte Auto in Deutschland verträgt den Bio-Sprit nicht und muss mit dem  teuren E5 betankt werden. Was raten Sie den Besitzern?

Erst einmal schauen, ob das Fahrzeug wirklich davon betroffen ist. Die Autohäuser und die Deutsche Automobil Treuhand ( www.dat.de) geben Auskunft. Wer E5 tanken muss, sollte seinen Kraftstoffverbrauch senken, um die Mehrkosten abzufedern. Das gilt übrigens auch für E10-betriebene Autos. Deren Verbrauch steigt um zwei bis drei Prozent.

Die guten alten Kraftstoff-Spartipps. Helfen Sie uns auf die Sprünge…

Der Mix macht‘s: Ist der Luftdruck korrekt, die Motoreinstellung optimal? Werden Leichtlauföl und Sparreifen mit geringem Luftwiderstand verwendet? Unnötige Verbraucher sollten abgeschaltet und Dachboxen abmontiert werden. Größtes Sparpotential birgt die Fahrweise. Wer umweltbewusst unterwegs ist, kann seinen Spritverbrauch um durchschnittlich bis zu 25 Prozent senken. Das Kfz-Gewerbe unterstützt Aktionen wie die CO2-Challenge und gibt im Internet ( www.kfzgewerbe.de) klassische Tipps für die sparsame Fahrt. Den Spar- statt Gasfuß lernen Autofahrer auch in speziellen Kursen von Herstellern und Automobilclubs.

Werden Erd- und Autogasautos eine Renaissance erleben?

Das Interesse ist wieder da. Der Umstieg auf Autogas kostet ja nach Modell und Motor zwischen 1.800 bis 2.700 Euro und rentiert sich nach circa 30 000 Kilometern oder zweieinhalb Jahren. Bei der Umrüstung sind die Kfz-Meisterbetriebe die richtigen Partner. Wer beim Neukauf auf Erdgas setzt, sollte Serienmodelle mit Unterflur-Tanks wählen. Citroen, Fiat, Ford, Mercedes, Opel oder Volkswagen bieten Modelle, die längst keine Langweiler mehr sind und teilweise weniger als 120 g/km CO2 emittieren.

Wann werden Elektromobile eine erstzunehmende, bezahlbare Alternative?
Nicht in den nächsten Jahren. Selbst wenn nach dem Willen der Bundesregierung im Jahr 2020 eine Million E-Autos unterwegs sein werden, sind das nur 2,4 Prozent des Fahrzeugbestandes. Noch gibt es keine wesentlichen Fortschritte in der Batterietechnologie, noch liegen die Preise für die Stromer um bis zu 10.000 Euro über dem Durchschnitt. Die beste Alternative sind Hybridautos und leistungsfähige Spritspar-Modelle mit konventionellem Antrieb. Hier gibt es in allen Fahrzeugklassen überzeugende Angebote.

Quelle: ProMotor
 

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