Nürburgring: 24h-Rennen 2011 – Stucks Abschiedsvorstellung

Unter den fast 800 Fahrern des ADAC Zurich 24h-Rennens Nürburgring, das am Fronleichnams-Wochenende (23. bis 26. Juni 2011) auf der legendären Nordschleife über die Bühne geht, tummeln sich in diesem Jahr mehr Stars denn je. Neben den vielen werks- und werksunterstützten Piloten der Marken Audi, BMW, Ferrari, Lamborghini, Lexus, Mercedes, Porsche und Volkswagen sticht ein Fahrer dennoch ganz besonders hervor: Hans-Joachim Stuck. Er will gemeinsam mit seinen beiden Söhnen im Lamborghini antreten und mit diesem besonderen Einsatz eine Gala-Abschiedsvorstellung für seine einzigartige Karriere zelebrieren. Wer den Fight von Profis und Privatiers, Traumsportwagen und Tourenwagen- Boliden live erleben möchte, kann sein Ticket noch im Vorverkauf erwerben. Die

Hotline ist unter 0180 5 4470 zu erreichen (0,14 € / Min. aus dem dt. Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 € / Min.). Informationen rund um das ADAC Zurich 24h-Rennen gibt es im Internet unter der Adresse www.24h-rennen.de.

Der 60-Jährige Stuck hat in seiner über 40-jährigen und erfolgreichen Karriere so ziemlich alles erlebt, was man als Rennfahrer erleben kann. Mit der berühmten Nürburgring-Nordschleife – seiner Lieblingsrennstrecke – verbindet der „Oldie“ aber etwas ganz Besonderes: 1970 triumphierte Stuck im zarten Alter von 19 Jahren in einem Koepchen-BMW 2002ti bei der ersten Auflage des Langstreckenklassiker auf der längsten Rennstrecke der Welt. Mit diesem Erfolg ebnete er sich den Weg zum Werksfahrer und damit auch den Aufstieg in den professionellen Motorsport, der ihn bis in die Königsklasse Formel 1 führte. Bei der 39. Auflage des Eifelmarathons will Stuck seine erfolgreiche

Karriere offiziell beenden. 1998 und 2004 feierte er an seinem Zweitwohnsitz mit BMW zwei weitere 24h-Siege am Ring, zudem war er auch in Le Mans (zwei Mal) und Spa (einmal) erfolgreich. Zu seinen größten Erfolgen zählen außerdem der Gewinn der Sportwagen-Weltmeisterschaft, des Sportwagen-Supercups und der DTM. Bei seinem Abschiedsrennen am Ring wird sich der heutige Volkswagen-Motorsport-Repräsentant noch einen großen Wunsch erfüllen und gemeinsam mit seinen beiden Söhnen Johannes und Ferdinand als Familienunternehmen erstmals an einem 24-Stunden-Rennen teilnehmen.

Stuck und Söhne gehen als Stuck3 im Reiter-Lambo an den Start

„Das ist ein langem gehegter Wunsch, der jetzt endlich in Erfüllung geht und auf dessen Realisierung ich mich sehr freue“, sagt Stuck. „Das Rennen auf der Nordschleife mit seinen vielen unübersichtlichen Kurven, den tückischen Kuppen und einem steten auf und ab wie auf einer Achterbahn ist einzigartig und eine riesige Herausforderung, bei der wir natürlich einen guten Job machen wollen.“ Die Idee, die Familienkräfte im Projekt „Stuck3“ zu vereinen, ist entstanden, als Ferdinand, der jüngste Spross der Familie, ebenfalls den Schritt in den Rennsport wagte. Das Stuck-Trio wird den Ritt durch die „Grüne Hölle“ in einem Lamborghini Gallardo des Teams Reiter Engineering in Angriff nehmen. „Vater-Sohn-Teams bei 24-Stunden-Rennen weltweit gab es bisher nur ganz selten, und deshalb freuen wir uns ganz besonders auf das Rennen am Ring, bei dem

Ankommen für uns die erste Pflicht ist“, erklärt Stuck, der als gestandener Profi nicht vergisst, auch ein sportliches Ziel ins Auge zu fassen: „Wir wollen natürlich möglichst weit vorn landen. Aber der Spaß wird eindeutig im Vordergrund stehen.“

Drei Renn-Charakterköpfe im Cockpit

Trotz all seiner Routine und Erfahrung glaubt Stuck senior nicht, seinen beiden Jungs noch die richtigen Ratschläge für eine schnelle Nordschleifen-Runde geben zu können. „Ich kann ihnen natürlich mit Rat und Tat zur Seite stehen. Ob ich ihnen aber wirklich helfen kann, ist eine andere Sache“, meint der „Alte“, der sich heute noch gut an seine eigenen Jugend erinnert: „Da gingen gut gemeinte Ratschläge von meiner Vater oft zum linken Ohr rein und zum rechten wieder raus“, erinnert er sich an das Verhältnis zu dem vor allem als „Berg-König“ gefeierten Hans Stuck. Außerdem sei das Vermitteln deshalb schwierig, „weil meine beiden Buben vom Fahrstil her gesehen, von Grund auf verschieden sind“. Bei Johannes sieht „Strietzel“ die besondere Stärke in seiner fahrerischen Intelligenz, während Ferdinand am Lenkrad eher sein Draufgängertum in die Waagschale werfen würde.

Johannes Stuck: Top-Platzierung könnte drin sein

Die Stuck-Söhne haben den Motorsport längst für sich entdeckt und wollen in die Fußstapfen

ihres Vaters treten. Beide sammelten schon reichlich Erfahrung auf der Rundstrecke, und auch die Nordschleife haben sie schon oft unter die Räder genommen. Die Situation in Hinblick auf das 24-Stunden-Rennen sei schwierig zu beurteilen, sagt Johannes Stuck: „Es sind namhafte Premiumhersteller mit etlichen Werksfahrern am Start. Dazu kommen viele Nordschleifen-Spezis, die uns das Leben schwer machen werden. Ich ordne uns zwischen diesen beiden Kategorien ein und sehe für uns bei einem reibungslosen Verlauf des Rennens gute Chancen, eine Top-5-Platzierung zuerreichen.

Für seinen fünf Jahre jüngerer Bruder Ferdinand (19) war es zunächst einmal wichtig, Team und Auto kennenzulernen. „Wir werden gut vorbereitet und mit viel Selbstvertrauen das Rennen in Angriff nehmen“, sagt Stuck junior, der einer der jüngsten Fahrer im Kreis der fast 800 Teilnehmer aus über 30 Nationen ist, und der sich vor allem „auf die tolle Rennatmosphäre an der Nordschleife“ freut. Die beiden Stuck-Söhne sorgten am vergangenen Wochenende bei einem Lauf zum ADAC GT Masters im belgischen Zolder erneut für Furore, als ihnen im Reiter- Lamborghini schon der zweite Saisonsieg gelang. Entsprechend motiviert kommt das Stuck-Duo zum Nürburgring und hofft mit der Unterstützung des Vaters auf einen ähnlichen Coup

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