Skandal im Damenhandball

Daun/Konz. Von übler Machenschaft, Vertrauensbruch und Urkundenfälschung ist die Rede. Um einen unglaublichen Vorfall, der auf das Damenhandballspiel TUS 05 Daun gegen die TG Konz II am 8. September in Daun zurückfällt, muss sich jetzt die Spruchkammer des Handballverbands Rheinland kümmern. Daun hatte damals 22:24 verloren.

Bahnt sich da ein Skandal in der Handball-Rheinlandliga der Damen an?

Fakt ist, Momentan wird im Landesspruchausschuss des Handballverbandes (LSA) heftig darüber diskutiert, wer die Konzer Spielerin war, die beim Spiel in Daun mit der Trikot-Nummer 8 unterwegs war. Erst eine Woche nach dem Spiel ist aufgefallen, dass die Konzer Spielerin mit der Nummer 8 nicht wie vor dem Match angekündigt und im Spielbericht bestätigt Julia Bollig war, sondern vielmehr Ulrike Lenartz. Zufällig waren Handballerinnen aus anderen Vereinen vor Ort, denen die Sache spanisch vorkam. Man kennt sich schließlich. Darüber hinaus sollen sich nach dem Spiel Konzer Spielerinnen in der Schule darüber lustig gemacht haben, wie man die Dauner ausgetrickst habe.     

Die Eifel-Zeitung hat mit dem Handball-Abteilungsleiter des TUS 05 Daun Uwe Billaudelle gesprochen. Demnach sei von mehreren Seiten bestätigt worden, dass die Nummer 8 nicht Julia Bollig war. Es liegt sogar eine Videoaufzeichnung des Spiels vor. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die Tatsache, dass laut Spielbericht die Spielerin mit der Nummer 8 an der Schulter verletzt worden ist und ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Unter welchem Namen die Spielerin mit der Nummer 8 im Krankenhaus registriert worden war, ist leider nicht bekannt.  Aber es ist nicht die Niederlage, die Billaudelle aufregt, sondern der große Vertrauensbruch.
 
Der Konzer Trainer Sascha Burg, der die Spielerpässe verwaltet und den Spielberichtsbogen unterschrieben hat, behauptet laut Billaudelle, dass die genannte Spielerin Julia Bollig auch gespielt hätte. Nach Burg‘s Meinung nach sei an den Vorwürfen nichts dran. Augenzeugenberichte und die Videoaufzeichnung beweisen das Gegenteil.
 
Billaudelle hat die Informationen an den Staffeleiter der Handball-Rheinlandliga, Lutz E. Wilbrecht weitergeleitet.  Nun ist es die Aufgabe des LSA, die Sache in der nächsten Zeit zu klären. Der Vorsitzende des LSA – Rechtsanwalt Stephan Krempel kümmert sich jetzt um den Vorfall. Ob und wie Konz Stellung zu diesem Vorfall nehmen wird. – Darf man gespannt sein. Die Beweise sind jedenfalls erdrückend. Billaudell ist sich nach den vorliegenden Informationen ziemlich sicher: „Das war kein Zufall – das ist mit Vorsatz passiert“. Bei der Frage nach dem Warum – kann man nur mutmaßen. Vielleicht war der Grund die „Festspielregel“. Wäre die Konzer Spielerin Ulrike Lenartz in der 2. Mannschaft zum Einsatz gekommen, dann hätte die „Festspiel-Regelung“ gegolten. In diesem Fall hätte sie in den ersten beiden Spielen in der 3. Bundesliga pausieren müssen.

Bleibt der Konzer Trainer Sascha Burg bei seiner Aussagen, wird es zwangsläufig zu einem mündlichen Verfahren kommen. Wenn sich herausstellt, dass Urkundenfälschung gemacht wurde, dann droht eine saftige Geldstrafe, möglicherweise drohen den beteiligten Spielerinnen auch Sperrungen. Wahrscheinlich werden auch die Punkte der Gewinnermannschaft aberkannt und dem TUS 05 Daun zugesprochen.

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