Eishockey in Bitburg: Mädchenpower im Männersport

Bitburg. Eishockey im Eifel-Mosel Land hat eine fast vergessene Tradition und gerne erinnert man sich an alte Zeiten des EHC Trier oder ESV Bitburg zurück. Auch die heutigen Eifel-Mosel Bären feiern ihr Können auf dem kühlen Nass regelmäßig mit Meistertitel in Rheinland-Pfalz, aber die 12 jährige Anika Brecht bahnt sich dabei ihren ganz eigenen Weg durch den Männersport Eishockey. _Scan_img_913„Mein Leben ist auf der Eisbahn“ sagte die 12-jährige Anika Brecht aus Bitburg-Erdorf mit funkelnden Augen und steht damit sicherlich nicht alleine da. Jugendliche Eishockeyspieler entwickeln weltweit eine besondere Leidenschaft zu ihrem Sport, jedoch muss sich Anika hierbei regelmäßig gegen gleichaltrige Jungs behaupten. Seit 3 Jahren spielt die junge Bitburgerin im Nachwuchs des Bitburger Eissportvereins e.V. und sammelt seit 1,5 Jahren zusätzliche Erfahrung bei den Kurpfalz Girlies in Mannheim.

 

Bitburg sieht Anika dabei als ihre eigentliche Mannschaft an, während die Kurpfalz Girlies genau für junge, weibliche Talente gemacht ist. Die Mannheimer Mannschaft beherbergt Spielerinnen aus der ganzen Republik, die sich für besondere Turnier als Kurpfalz Girlies zusammenschließen und somit Spielpraxis innerhalb einer Mädchenmannschaft anhäufen. Hierbei spielen die jungen Mädchen nicht nur gegen bekanntere Eishockeystädte wie Frankfurt oder Düsseldorf, sondern fahren ebenso zu internationalen Wettkämpfen außerhalb von Deutschland. Besonders international möchte Anika noch weit kommen, wie sie selbst sagte. Die 12 jährige nahm bereits im vergangenen Jahr am Sichtungstraining der U14 Nationalmannschaft teil, verpasste den Sprung zum World Cup in Helsinki jedoch nur knapp. Mitte März bekommt Anika jedoch in Bad Kissingen die nächste Chance ihr Können im Sichtungstraining unter Beweis zu stellen, um vielleicht noch in diesem Jahr das deutsche Nationaltrikot zu tragen.

 

Hierzu bekommt Anika Unterstützung von allen Seiten. Mutter Dagmar würde auch „sonst wo hin“ fahren, um ihrer Tochter den teuren Sport Eishockey zu ermöglichen und beweist dies mit regelmäßigen Fahrten durch ganz Deutschland oder sogar über Grenzen hinaus. Seit dieser Saison trainiert Anika in Bitburg sogar 4 Mal die Woche und darf hier unter anderem sehr hilfreiche Eiszeiten bei der 2. Senioren-Mannschaft und vereinzelt sogar bei den Eifel-Mosel Bären sammeln. „Das hat ihr sehr geholfen“ betonte Mutter Dagmar die positive Entwicklung ihrer Tochter, welche zurzeit die 6. Klasse besucht und mit Haie-Spieler Philip Gogulla ein großes Vorbild hat.

 

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Regelmäßig besucht die „Eishockey-Familie“ Brecht Spiele von den Kölner Haien oder den Adler Mannheim. Auch die Heimspiele der heimischen Eifel-Mosel Bären sind für Anika „ein Muss“. Die 12 jährige hat den Spielern der Eifel-Mosel Bären sogar einiges voraus, denn sie stand bereits in der SAP-Arena in Mannheim auf echtem DEL-Eis. Auf Grund ihres Engagements bei den Kurpfalz Girlies durfte Anika mit ihrer Mannschaft die Adler Mannheim beim Einlauf zu einem DEL Spiel begleiten und vorher auf gleichem Eis selbst dem Puck hinterherjagen. Für Nachwuchstalente wie Anika sind solche Momente, in denen „große Luft geschnuppert“ werden kann natürlich besondere Motivation auch selbst einmal groß rauszukommen.

 

Mit der 30-jährigen Kathrin Fring hat vor einigen Jahren auch bereits eine talentierte junge Frau aus dem Eifel-Mosel Land den großen Sprung geschafft. Kathrin spielt zurzeit beim OSC Berlin in der 1. Frauen Bundesliga und zählt neben der deutschen Meisterschaft und Europapokalspiele auch einen Einsatz in der Frauen Nationalmannschaft zu ihren bemerkenswerten Erfolgen. Nicht umsonst wurde die Wahlberlinerin auch zur Sportlerin des Jahres in Trier nominiert. Das Besondere: Die gebürtige Triererin lernte das Eishockeyspielen in der Diedenhofener Straße, spielte aber außerdem für den EV Bitburg und den Mannheimer ERC, ähnlich wie Anika.

 

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